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BFS: Ursachen der Sterblichkeit in der Schweiz 1999 und 2000

(ots)

Ursachen der Sterblichkeit in der Schweiz 1999 und 2000

Weiterhin rückläufige Sterblichkeitsraten
Die Gesamtmortalität in den Jahren 1999 und 2000 folgt dem 
langjährigen Trend und weist weiterhin eine abnehmende Tendenz auf: 
Während 10 Jahre früher noch 944 Männer pro 100’000 Einwohner und 
Jahr verstarben, lag diese Zahl im Jahr 2000 bei 750. Bei den Frauen 
sank die Sterblichkeit im selben Zeitraum von 535 auf 457 pro 
100’000 Einwohnerinnen. Haupttodesursache bei Erwachsenen sind Herz- 
Kreislauf-Erkrankungen mit über 40%, an zweiter Stelle stehen mit 
25% die Krebsleiden. Mit einem Anteil von je 7% spielen auch die 
Krankheiten des Atmungssystems sowie die Unfälle und gewaltsamen 
Todesfälle eine bedeutende Rolle. Abnahme von 
Herz-Kreislauf-Todesfällen Die sinkende Gesamtmortalität ist im 
Wesentlichen auf eine Abnahme der Herzkreislaufkrankheiten 
zurückzuführen. Sowohl Todesfälle bei akutem Herzinfarkt als auch 
infolge von Hirngefässkrankheiten (Hirnschlag) sind rückläufig. Im 
Weiteren ist bei der alkoholischen Leberzirrhose, bei AIDS sowie bei 
Asthma ein Rückgang festzustellen. Diese Todesursachen sind selten, 
aber bedeutsam, da sie eher jüngere Menschen betreffen. Zunahme von 
Krebs- und Lungenkrankheiten Entgegen dem allgemeinen Trend der 
Abnahme der Mortalität gibt es einzelne Todesursachen mit 
stagnierender oder zunehmender Sterblichkeit. Dazu gehört der 
Lungenkrebs. Dieser nimmt bei den Frauen deutlich zu, eine 
Entwicklung, welche auf Grund der zunehmenden Zahl an Raucherinnen 
nicht anders erwartet wird. Aus dem gleichen Grund steigt bei den 
Frauen die Mortalität wegen der übrigen Krankheiten der 
Atmungsorgane, wozu vorwiegend Pneumonien und die chronische 
Bronchitis beitragen. Bei den Männern ist der langjährige Rückgang 
des Lungenkrebses klar gestoppt. Bei den Opfern von 
Strassenverkehrsunfällen zeigt sich im Jahr 2000 eine leichte 
Zunahme, nachdem ihre Zahl zwischen 1986 und 1999 nahezu 
kontinuierlich abgenommen hatte. Deutliche Unterschiede zwischen den 
Geschlechtern … Die Sterberate der Männer ist beträchtlich höher als 
jene der Frauen. Im Vergleich zu den Frauen haben die Männer eine 
geringere Lebenserwartung. Sie sterben häufiger an Erkrankungen wie 
Herzinfarkt, Krebs der Luftröhre, Lungen oder Bronchien, oder in 
Folge eines Verkehrsunfalls oder eines Suizides. … und nach 
Lebensalter Die Sterblichkeitsrate nimmt naturgemäss mit dem Alter 
zu. Die Todesursachen verändern sich ebenso stark je nach Alter, in 
welchem der Tod auftritt. An allen Todesfällen machen diejenigen im 
Säuglingsalter 0,6% aus, drei Viertel dieser Todesfälle treten in 
Folge angeborener Krankheiten, Schwangerschafts- oder 
Geburtskomplikationen auf. Vom 2. bis zum 34. Lebensjahr (2,2% aller 
Todesfälle) überwiegen die äusseren Ursachen, also die Todesfälle 
wegen Unfällen oder Suizid. Bei den Todesfällen zwischen dem 35. und 
dem 74. Altersjahr (31% der Todesfälle) bilden die bösartigen 
Krebserkrankungen die häufigste Todesursache. Im höheren Alter (66% 
der Todesfälle) werden Herzkreislaufkrankheiten zur überwiegenden 
Diagnose. Kantonale Unterschiede Zwischen den Kantonen zeigen sich 
Unterschiede der Sterblichkeitsrate in der Grössenordnung von bis zu 
10 Prozent über oder unter dem schweizerischen Mittel. Die Kantone 
Appenzell Innerhoden, Freiburg, Jura, Basel-Stadt, Glarus und Wallis 
liegen mehr als 5 Prozent über dem Mittel. Auf der andern Seite 
weisen Basel-Landschaft, das Tessin und Genf eine mehr als 5 Prozent 
tiefere Sterblichkeit auf. Eine erhöhte Sterblichkeitsziffer 
betrifft also vorwiegend strukturschwache Bergkantone, besser fahren 
die Grenzkantone Genf und Tessin. Die beiden Basel fallen aus diesem 
Erklärungsrahmen. Der Sterblichkeitsunterschied beruht hier 
hauptsächlich auf tieferen Todesfallraten im Erwerbsalter. 
Wahrscheinlich spielt dabei die konstante Wanderungsbewegung des 
ökonomisch wie gesundheitlich besser gestellten Mittelstandes von 
der Stadt auf das Land die Hauptrolle. Beim Vergleich der Kantone 
untereinander werden die Unterschiede der Alterszusammensetzung 
durch die Standardisierung der Sterbeziffern so berücksichtigt, dass 
sie keine Rolle mehr spielen. Die kantonalen Unterschiede beruhen 
vorwiegend auf demografischen Wanderungsphänomenen, 
sozioökonomischen Unterschieden und statistischem Zufall. Kantone 
mit einer tendenziell rückläufigen Bevölkerung weisen in der Regel 
höhere Mortalitätsraten auf, da tendenziell eher Junge und Gesunde 
wegziehen. Kantone mit einem hohen Ausländeranteil profitieren, da 
Ausländer eine tiefere Mortalität aufweisen: Einwanderer sind 
tendenziell gesünder, bei einer Erkrankung erfolgt häufig eine 
Rückwanderung. Ein weiterer wichtiger Grund für eine regional höhere 
Sterblichkeit wird in der (relativen) Armut gesehen: Gesundheit wird 
stark durch die ökonomische Ungleichheit beeinflusst. Als dritter 
Grund für die Unterschiede zwischen den Kantonen muss der 
statistische genannt werden: Nur die Resultate der grossen Kantone 
können jahresweise interpretiert werden. Um zufälligen Schwankungen 
bei kleinen Kantonen auszugleichen, wurde beim vorliegenden 
Kantonsvergleich ein Zweijahresdurchschnitt verwendet und beide 
Geschlechter zusammengefasst. Die Sterblichkeitsunterschiede 
zwischen den Kantonen sind im Lichte dieser Erwägungen zu 
interpretieren. Hohe Lebenserwartung ist nicht selbstverständlich Im 
internationalen Vergleich weist die schweizerische Bevölkerung tiefe 
Sterberaten und eine hohe Lebenserwartung auf. Die detaillierten 
Ergebnisse der schweizerischen Todesursachenstatistik zeigen, dass 
dennoch weitere Verbesserungen möglich sind, beispielsweise bei den 
Atemwegserkrankungen und Lungenkrebs oder der Verkehrssicherheit.
Die Todesursachenstatistik ist eine der ältesten Bundesstatistiken, 
sie wird seit 1876 erstellt. Ihre Ergebnisse lassen wichtige 
Rückschlüsse auf die gesundheitliche Lage der Bevölkerung zu, lassen 
Veränderungen erkennen und geben Hinweise, bei welchen Krankheiten 
präventive oder medizinisch-kurative Massnahmen die Lebenserwartung 
der Bevölkerung verbessern könnte. Im Weiteren liefert die 
Todesursachenstatistik wichtige Eckdaten für die medizinische 
Forschung.
BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Pressestelle
Auskunft:
Dr. Christoph Junker, BFS, Sektion Gesundheit, Tel.: 032 713 68 30
Neuerscheinung: BFS, Todesursachenstatistik. Die Ursachen der 
Sterblichkeit 1999 und 2000, Neuchâtel 2004, Bestellnummer: 
069-0000. Preis: Fr. 9.--
Pressestelle BFS, Tel.:032 713 60 13; Fax: 032 713 63 46
Publikationsbestellungen, Tel.: 032 713 60 60, Fax: 032 713 60 61, E-
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Weiterführende Informationen finden Sie auf der Homepage des BFS 
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