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Japan: Erneutes Massaker an den Delfinen

Wädenswil/Taiji (ots)

Japan hat die Treibjagd auf Delfine
vergangene Woche wieder aufgenommen. Gruppen von Kleinwalen werden
aufgespürt, in eine Bucht getrieben und dort eingekesselt. Die Tiere
werden brutal getötet und landen als Dosenfleisch in den Regalen
japanischer Supermärkte; für den Verkauf an Zoos und Vergnügungsparks
werden einzelne Delfine auch lebend eingefangen. Aktuelle Bilder
dokumentieren das grausige Ausmass des Massakers, das in der
Öffentlichkeit Empörung ausgelöst hat.
Mit der erneuten Aufnahme der Treibjagd verstärkt sich der Druck
auf bereits stark ausgebeutete und bedrohte Kleinwale. In den
japanischen Gewässern werden jährlich rund 20'000 Kleinwale getötet,
vorwiegend Dall-Hafenschweinswale, aber auch Grosse Tümmler,
Streifen-, Flecken- und Rissos-Delphine sowie Grindwale.
Wegen der Meeresverschmutzung weisen Wal- und Delfinfleisch - im
Verkauf oft beides als "Wal" deklariert - enorme Konzentrationen von
Schwermetallen und Pestiziden auf. Eine von der ASMS in Auftrag
gegebene wissenschaftliche Studie wies in Walfleischproben je nach
Art maximale Überschreitungen des zulässigen Quecksilber-Grenzwertes
um das 1600fache nach. Dioxin- und PCB-Ablagerungen fand man vor
allem im Fettgewebe. Davon kann der Konsument bei einer Hauptmahlzeit
mit Walfleisch bis zu 172 mal mehr aufnehmen, als es die japanischen
Behörden empfehlen. Die Studie wurde der japanischen
Konsumentenschutzorganisation "Safety First" zur Verfügung gestellt.
"Wider besseren Wissens fördert die japanische Regierung noch immer
den Konsum von Walfleisch. Damit setzt sie die Bevölkerung nicht
verantwortbaren gesundheitlichen Risiken aus", kritisiert Sigrid
Lüber, Präsidentin der Schweizer Organisation ASMS (Schutz der
Meeressäuger).
Die Treibjagd auf Delfine hat eine weltweite Protestaktion auf den
Plan gerufen. In einem Protestschreiben und mit ihrer aktuellen
Petition fordert auch die ASMS Japan auf, die Delfin-Treibjagden und
den Walfang umgehend einzustellen.
Über ASMS (Schutz der Meeressäuger)
Die ASMS setzt sich seit 1990 weltweit für die Respektierung des
Rechts der Meeressäuger auf Freiheit und Wohlergehen ein und
unterhält Projekte zum Schutz des marinen Lebensraums. Seit 1992 ist
sie als einzige Schweizer NGO Beobachterin an den Tagungen der IWC
und nimmt Einfluss auf internationale Bestimmungen zum Walfang. Die
ASMS setzt sich für eine delfinfreie Schweiz ein, beteiligt sich an
breit angelegten Forschungsprojekten und Aufklärungskampagnen, hält
regelmässig Vorträge über Meeressäuger, veröffentlicht
wissenschaftliche Berichte zu dringlichen Themen und erarbeitet
didaktisches Material für Schulen. Weitere Informationen unter
www.asms-swiss.org oder www.whalezone.ch

Kontakt:

Sigrid Lüber
ASMS
Postfach 30
CH-8820 Wädenswil
Mobile: +41-(0)79-475'26'87
Fax: +41-(0)1-780'68'08
E-Mail: slueber@asms-swiss.org

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