EANS-News: Montega AG
Grammer: Geringer Effekt aus Mittelkonsolenauftrag -
Kursziel erreicht - Downgrade auf Halten
20.10.2010 – 19:16
Hamburg (euro adhoc) -
Grammer AG (ISIN: DE0005895403 / WKN: 589540)
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Analysten/Research, Analyse, Aktie, Halten
Utl.: Grammer AG (ISIN: DE0005895403 / WKN: 589540)
Die Grammer AG hat heute einen Auftrag für die Produktion und Belieferung von Mittelkonsolen für den VW Jetta publiziert. Hierbei rechnet das Unternehmen bis 2016 mit einem Volumen von insgesamt 1,8 Mio. Fahrzeugen. Der Jetta gilt in den USA bereits als "Klassiker" und soll nun auch wieder stärker in Europa ausgeliefert werden. In unserem Modell haben wir ab 2011 ein Absatzvolumen von 300.000 Mittelkonsolen p.a. unterstellt, wenngleich die Volumina langsam hochgefahren werden dürften. Zudem sind hier Risikoabschläge infolge einer möglichen Abschwächung der US-Automobilkonjunktur ab 2011 zu berücksichtigen, die sich negativ auf die Abrufe von VW auswirken würden.
Der Preis pro verkaufter Mittelkonsole liegt nach Aussage des Unternehmens je nach Ausstattungsumfang zwischen 25 Euro in der Basisversion und 50 Euro in der Premiumversion (mit Cupholder etc.). Bei einem angenommenen Durchschnittspreis von 35 Euro ergibt sich auf Basis der obigen Volumina ab 2011 ein Umsatzeffekt von gut 10 Mio. Euro p.a., der insofern lediglich ca. 1% des Konzernumsatzes ausmacht. Aus diesem Grund dürfte der vermeldete Auftrag zwar eine positive Signalwirkung für mögliche Folgeaufträge haben, er wird sich jedoch nicht nennenswert auf die P&L auswirken.
Positiv sehen wir eher, dass bei diesem Großauftrag erstmals ein neues, innovatives Fertigungsverfahren verwendet wird, welches sich aufgrund des deutlich reduzierten Montageaufwands überproportional auf die Ergebnissituation des Konzerns auswirken wird. Trotz der überdurchschnittlich hohen Marge der Mittelkonsolen von rd. 8-10%, ist jedoch auch der Ergebniseffekt auf Konzernebene zu vernachlässigen (EBIT-Effekt <1 Mio. Euro). Insofern lassen wir unsere Schätzungen unverändert, zumal wir bereits in unserer Publikation vom 6. Oktober auf den steigenden Anteil des Mittelkonsolengeschäfts hingewiesen haben, der mittelfristig 10% des Konzernumsatzes ausmachen dürfte.
Die Grammer-Aktie hat sich als einer der Top-Performer im SDAX auch in den letzten Monaten sehr positiv entwickelt und mittlerweile unser Kursziel von 19.35 Euro erreicht. Wir haben zudem mehrfach darauf hingewiesen, das wir etwaige Übernahmespekulationen nicht teilen, zumal das Unternehmen seine Unabhängigkeit mehrfach betont hat und bereits Anstrengungen unternommen haben dürfte, um diese Eigenständigkeit auch langfristig aufrecht zu halten. Insofern könnten mögliche Übernahmephantasien des Marktes enttäuscht werden, was sich negativ auf das Sentiment für die Grammer-Aktie auswirken würde.
Aus diesen Gründen stufen wir die Aktie bei einem unveränderten Kursziel von 19,35 Euro auf Halten zurück. Wenngleich die Aktie anhand des KGVs noch immer moderat bewertet scheint, relativiert sich dieses Einschätzung auf Basis des DCF-Modells (fairer Wert 19,35 Euro) und den anhaltend negativen Free Cash Flows und zunehmenden Verschuldung.
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