Media Service: Finale Gebote für Kreditkartengeschäft von der SIX liegen vor
02.05.2018 – 16:20
Zürich (ots)
Vergangene Woche haben die Unternehmen, die am Geschäftsbereich Zahlungsverkehr der SIX Group interessiert sind, ihre finalen Gebote eingereicht. Das zeigen Recherchen der «Handelszeitung». Nun prüft der Verwaltungsrat der SIX, mit welchen Gesellschaften Abschlussverhandlungen geführt werden sollen. Noch im Rennen sind drei Unternehmen: Die dänische Nets und die französische Wordline bestätigen direkt oder indirekt ihr Interesse, die kleinere Natixis - ebenfalls aus Frankreich - äussert sich auf Anfrage nicht dazu. Chancen scheinen vor allem die ersten beiden zu haben.
Nets versucht der SIX eine paneuropäische Allianz zwischen Kopenhagen und Zürich schmackhaft zu machen. Kontrolliert wird sie von Private-Equity-Investoren wie Bain/Advent und Hellman & Friedman. Es wird erwartet, dass Nets in ein paar Jahren an die Börse gebracht wird. Offenbar spekuliert man in Zürich darüber, dass es dann an der Schweizer Börse geschehen könnte. Worldline dagegen gehört mehrheitlich dem IT-Konzern Atos und sieht sich als effiziente Plattform für die Banken. Es gelte, europäische Bezahlsysteme besser zu vernetzen, sagt Wordline-Chef Gilles Grapinet zur «Handelszeitung». Nur so könne sich Europa gegenüber globalen Zahlungssystemen wie Mastercard, Visa oder Union Pay positionieren. Mit Warburg Pincus aus New York steckt offenbar auch hinter dem Gebot der Sparkassen-Tochter Natixis Finanzkraft von Private Equity. Gut möglich, dass diese am Ende noch für ein Überraschungsgebot gut ist.
Die SIX Group selber äussert sich nicht zum Stand der Verhandlungen. Offiziell rechnet sie mit einem Abschluss «im zweiten Quartal 2018». Bekannt ist, dass die SIX mittlerweile keinen vollen Verkauf des nach der Schweizer Börse zweitwichtigsten Geschäftsbereichs mehr anstrebt, sondern direkt oder indirekt daran beteiligt bleiben möchte. 2017 erzielte SIX Payment Services bei einem Umsatz von knapp 1 Milliarde Franken einen Betriebsgewinn (Ebit) von 58 Millionen Franken.
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