Institute for Regenerative Medicine
Studie belegt signifikante Besserung nach Stammzellentherapie von Patienten mit fortgeschrittener Herzinsuffizienz
06.06.2005 – 16:44
New York (ots/PRNewswire)
- Erste Studie ihrer Art legt Neuausrichtung der Erforschung zur Zeit unheilbarer Krankheiten nahe
Der Zustand von Patienten mit fortgeschrittener Herzinsuffizienz besserte sich signifikant nachdem sie eine Stammzellentherapie erhalten hatten. Dies ist das Ergebnis einer kleinen klinischen Studie, die auf der Jahresversammlung der International Society for Minimally Invasive Cardiothoracic Surgery (ISMICS) als brandaktuelle Nachricht vorgestellt wurde. Die Studie zeigte, dass 30 Tage nach der Stammzellen-Injektion ins Herz, die Patienten im Durchschnitt eine Verbesserung der Herzpumpleistung um 41 Prozent erlebten und die maximal, ohne Unterbrechung, zurückzulegende Strecke, die nach dem weitverbreiteten Standard-Bewertungstest für Herzpatienten gemessen wurde, um 72 Prozent zunahm. Auch nach 90 Tagen blieb die Herzpumpverbesserung erhalten und die Patienten konnten die im Standardtest zurücklegte Strecke um weitere 16 Prozent im Vergleich zum 30 Tages-Ergebnis und um das Doppelte im Vergleich zum Anfangszustande verbessern.
Die Studie ist die erste, bei der Patienten mit Herzinsuffizienz eine Therapie mit humanen, fötalen Stammzellen erhielten. Der chirurgische Eingriff wurde von den Doktoren Federico Benetti (1), Luis Geffner (1), Yuliy Baltaytis(2) und Teodoro Maldonado (3) am Luis Vernaza Hospital in Guayaquil, Ecuador, durchgeführt. Fortgeschrittene Herzinsuffizienz ist eine unheilbare und meist tödlich verlaufende Krankheit. Ausser Herztransplantation gibt es z.Z. keine medizinische Behandlung, die den Fortgang der Krankheit rückgängig machen könnte. Man kann den Fortgang höchstens verlangsamen bzw. die Begleitsymptome behandeln.
"Dies ist die erste Studie überhaupt, die humane, fötale Stammzellen-Therapie bei Patienten mit Herzinsuffizienz einsetzt und selbst wenn die Patientengruppe klein ist, sind die Ergebnisse doch sehr überzeugend und erfordern weitere Forschungen", sagte Dr. Valavanur Subramanian, Chef der Herzchirurgieabteilung am Lenox Hill Hospital, New York City, und Hauptversuchsleiter der Studie. "Es war besonders erfreulich zu sehen, wie diese Patienten, von denen viele nur noch eine kurze Strecke zurücklegen konnten, ohne ausser Atem zu geraten, ihre Fähigkeit alltägliche körperliche Anstrengungen zu leisten, wiedergewannen", sagte er.
Informationen zur Studie und zu den Ergebnissen
In der Studie wurden 10 Patienten mit fortgeschrittener Herzinsuffizienz einer Operation am offenen Herzen unterzogen, bei der ihnen humane, fötale Stammzellen in den Herzmuskel injiziert wurden. Zu Beginn und 30 bzw. 90 Tage nach dem Eingriff wurde der Schweregrad der Herzinsuffizienz der Patienten mithilfe der Standardkriterien der New York Heart Association (NYHA) beurteilt (Stadium 1 bis 4). Dazu gehörte die "Auswurffraktion", d.h. der Anteil des Blutes, der aus dem gefüllten Ventrikel beim Herzschlag herausbefördert wird, der ein Mass für die Herzpumpleistung darstellt und bei der Echokardiographie gemessen wird, die Leistung beim Standard "sechs Minuten Gehtest", einem weitverbreiteten klinischem Mass für die funktionale Leistungsfähigkeit und Ausdauer, die auch eine Prognose der Mortalität von Herzinsuffizienzpatienten erlaubt und die Leistungsfähigkeit bei einem Standard-Laufbandtest.
Eine Patientin musste die Studie verlassen, da sie 3 Tage nach dem Eingriff einen Hirnschlag erlitt und nicht in der Lage war, nach 30 Tagen an den Nachbereitungstest teilzunehmen. Ein weiterer nicht kooperierender Patient, der an den Nachuntersuchungen nicht teilnahm, musste aus der Analyse ausgeschlossen werden.
Die Studie ergab, dass die acht ausgewerteten Patienten im Vergleich zum Beginn der Studie nach 30 und 90 Tagen signifikante Besserungen zeigten:
- Eine Verlängerung der zurückgelegten Strecke im 6-Minuten-Gehtest um 72,5 Prozent nach 30 Tagen und weiteren 16,8 Prozent nach 90 Tagen (275,0 m bis 553,8 m) - Die Laufband-Belastungstoleranz stieg von 2,5 METs am Anfang der Studie auf 5,6 METs nach 90 Tagen (nach 30 Tagen wurde hierzu keine Nachuntersuchung vorgenommen) - 42,9-prozentige Verbesserung in der NYHA Klassifizierung (32,1 Prozent nach 30 Tagen und weitere 15,8 Prozent nach 90 Tagen, von 3,5 auf 2,0) - 41-prozentige Steigerung der Auswurffraktion (26,6 Prozent bis 37,5 Prozent nach 30 Tagen, gleichbleibend nach 90 Tagen)
"Diese Ergebnisse legen nahe, dass es für Herzinsuffizienz potenziell einen besseren Verlauf geben kann", sagte Barnett Suskind, CEO des Institute for Regenerative Medicine, das die Studie uneingeschränkt finanzierte. "Wir betreiben und unterstützen Stammzellforschung mit dem Ziel therapeutischer Anwendungen. Wir werden diese Patienten weiterverfolgen, um weitere, langfristige Ergebnisse zu erlangen und im Zuge der Ausdehnung der Studie bei neuen Patienten auch andere Formen des Eingriffs ausprobieren. Darüber hinaus analysieren wir z.Z. gerade den Einsatz der Stammzellentherapie bei einer Reihe anderer Krankheiten und werden im Laufe des nächsten Jahres weiter Studien zu Diabetes, neurologischen Krankheiten, Rückenmarksverletzungen und anderen Erkrankungen beginnen".
Dies war die erste bekannt gewordene Studie zu humanen fötalen Stammzellen bei Patienten mit Herzinsuffizienz. Einige Wissenschaftler haben vom Einsatz erwachsener Stammzellen der Patienten selbst (autologe Stammzellen) zur Behandlung von Herzinsuffizienz berichtet. Fötale Stammzellen wurden bereits zur Behandlung anderer Krankheiten eingesetzt, u.a. Blut- und Immunsystemerkrankungen, Rückenmarksverletzungen, Hirnschlag und anderen neurologischen und Augenerkrankungen sowie Diabetes. Man geht davon aus, dass fötale Stammzellen in der Lage sind sich in eine grössere Palette spezialisierter Zellen zu entwickeln als erwachsene Stammzellen.
Die in dieser Studie eingesetzten Stammzellen wurden vom Institute for Regenerative Medicine zur Verfügung gestellt und wurden aus fötalem Gewebe gewonnen, das von rechwirksam eingewilligt habenden, nicht vergüteten Spendern ausserhalb der USA stammte, die Extrauterinschwangerschaften, freiwillige Abtreibungen bzw. spontane Fehlgeburten hinter sich hatten. Vor dem Einsatz wurden die Zellen auf virale, bakterielle und Pilz-Pathogene hin untersucht, analog den Screeningtests denen menschliche Blut- und Organspenden unterzogen werden, nur strenger. Jeder Patient erhielt 60 bis 80 Millionen Zellen.
Informationen zu Herzinsuffizienz
Herzinsuffizienz, manchmal auch als kongestive Herzinsuffizienz bezeichnet, ist ein komplexes klinisches Syndrome, dass die Folge jeder Art von struktureller oder funktionaler Herzkrankheit sein kann, die die Fähigkeit des Herzventrikels einschränkt, sich mit Blut zu füllen, bzw. dieses auszustossen. Bei ca. zwei Drittel der Patienten ist Herzinsuffizienz die Folge einer Erkrankung der Herzkranzgefässe, das verbleibende Drittel hat das, was als nicht-ischämische Kardiomyopathie bezeichnet wird, deren Ursache bekannt (z.B. Bluthochdruck, Herzklappenfehler oder eine infektiöse Herzerkrankung) oder auch unbekannt (z.B. idiopathische dilatative Kardiomyopathie) sein kann. Herzinsuffizienz ist eine relativ weitverbreitete Krankheit und betrifft in den USA schätzungsweise bis zu fünf Millionen Menschen. Jedes Jahr kommen ca. 550.000 neue Patienten hinzu und die Krankheit ist für 970.000 Krankenhausaufenthalte und direkt für 53.000 Todesfälle verantwortlich und an 265.000 mitverursachend beteiligt. Die Einjahresmortalitätsrate von Patienten der NYHA-Klassen 3 bis 4 - zu der die Patienten zu Anfang dieser Studie gehörten - beträgt fast 40 Prozent. Die Kosten für die medizinische Behandlung von Herzinsuffizienz wird in den USA für das Jahr 2005 auf 27,9 Milliarden USD geschätzt.
Herztransplantation ist z.Z. die einzige etablierte chirurgische Behandlung refraktärer Herzinsuffizienz im Endstadium, steht aber in den USA jährlich weniger als 2.500 Patienten offen. Andere Standardbehandlungen der Herzinsuffizienz beschränken sich auf Massnahmen, die den Fortschritt der Krankheit verlangsamen bzw. Symptome behandeln und umfassen verschiedene pharmakologische Therapien und chirurgische Eingriffe.
Informationen zum Institute for Regenerative Medicine
Das in Barbados ansässige Institute for Regenerative Medicine (IRM) bietet Patienten mit Krankheiten vom Diabetes über Erkrankungen des Verdauungsapparates bis zu Erkrankungen des Nervensystems einen Behandlung mit Stammzellen an. Das IRM wurde im September 2004 eröffnet und ist eine der ersten Einrichtungen der Welt, die humane fötale Stammzellentherapie anbietet. Das medizinischen Fachpersonal des IRM bietet individuell auf die medizinische Vorgeschichte und den aktuellen Gesundheitszustand des Patienten angepasste Behandlungen und koordiniert gemeinsam mit dem persönlichen Arzt des Patienten die Behandlung.
IRM hat sich auf die Stammzellentherapie von Erkrankungen spezialisiert, die auf Gewebeschädigungen und/oder den Auswirkungen des Altern beruhen. IRMs Stammzellentherapie basiert auf einer Kombination den neusten Forschungsergebnisse des Instituts und den Ergebnissen einer über 30-jährigen klinischen Forschung und Erfahrung des Institute for Problems of Cryobiology and Cryomedicine sowie anderen Forschungsergebnissen, die in der medizinischen Literatur nachzulesen sind. Unter der Führung seinen wissenschaftlichen Beratungsausschusses und der leitenden Wissenschaftler, engagiert sich IRM in der Entwicklung neuer Stammzellentechnologien um die Stammzelltherapie zur Behandlung von Krankheiten einsetzen zu können.
Anmerkungen (1) von der Benetti Foundation, Rosario, Argentina. (2) vom Institute for Regenerative Medicine, St. John, Barbados. (3) vom Luis Vernaza Hospital, Guayaquil, Ecuador.
Pressekontakt:
New York Media: Danielle Whitney von Biosector 2, Tel.:
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