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Swiss Track Systems AG

Die Swiss Track Systems AG (STS) baut in Frutigen eine schotterlose Bahn-Teststrecke

21.12.2004 – 14:50

Stans (ots)

Wegweisende Hightech-Fahrbahn auf dem Prüfstand
Auf dem 700 Meter langen Geleiseabschnitt "Wengi-Ey"
der Lötschberg-Basisstrecke zwischen Frutigen und Raron sind die
Bauarbeiten für einen wichtigen Test abgeschlossen: Die BLS
Alptransit AG testet als Novum ab Frühjahr 2005 auf diesem Teilstück
eine Feste Fahrbahn auf Asphalt. Mit der Realisation dieser
Teststrecke wurde die Systemanbieterin Swiss Track Systems AG (STS),
Zofingen, beauftragt. Dieses System soll nicht nur qualitativ besser,
sondern vor allem auch kostengünstiger sein. Der Rest des
Streckenabschnittes wird konventionel mit Schotterbett ausgeführt.
Die BLS Alptransit AG, 1993 als Tochtergesellschaft der
Bern-Lötschberg-Simplon-Bahn AG (BLS) gegründet, baut im Auftrag des
Bundes den NEAT-Abschnitt Frutigen-Raron als Verbindung zwischen den
Kantonen Bern und Wallis. Das Projekt umfasst auch den Bau des
Basistunnels zwischen Frutigen und Raron.
Im Zuge dieser Arbeit wurde auch der Beschluss gefasst, ein neues
System zu testen, das für den zukünftigen Bau von Bahnstrecken
wegweisend sein könnte: Der Bau von Geleisestrecken, welche nicht in
Schotter, sondern auf Festen Fahrbahnen aus Asphalt verlegt werden.
Der Vorteil des Systems besteht in einer längeren Nutzungsdauer und
in tieferen Kosten.
Mit dem Bau dieser Teststrecke wurde die Swiss Track Systems AG
(STS), Zofingen, beauftragt. Als Systemanbieterin verfügt sie über
das entsprechende Know-how, welches ihre deutsche Partnerin in das
Projekt einbringt. Teil der STS ist das Zofinger Abdichtungs- und
Belagstechnologieunternehmen Aeschlimann AG.
Direkter Vergleich zwischen zwei Systemen
Die Teststrecke "Wengi-Ey" nördlich von Frutigen ist 700 Meter
lang. Sie wird doppelspurig geführt, das heisst: Ab Frühjahr 2005
verkehren die Züge auf einem normalen Schotter-Bahngleis und direkt
daneben auf einem schotterlosen Gleis, verlegt auf einer Festen
Fahrbahn. Ziel dieses Vorgehens ist, die beiden unterschiedlichen
Systeme kurz- wie langfristig direkt miteinander vergleichen zu
können. Mit der Fertigstellung der beiden Gleise (Feste Fahrbahn und
Schottergleis) werden die beiden Gleisanlagen im Ist-Zustand
vermessen. Ab Inbetriebnahme der beiden nebeneinander liegenden
Gleise beginnt die Testphase mit wiederkehrenden
Vermessungsintervallen. Die Gleisanlagen werden in Bezug auf
sämtliche Qualitätsansprüche und in Bezug auf Veränderungen
überwacht. Die Überwachungsphase dauert mehrere Jahre. Während dieser
Zeit werden regelmässig Kontrollmessungen durchgeführt. Beobachtet
werden vor allem das Kurzzeit- und das Langzeitverhalten, die
Veränderungen in der Ebenheit und in der Geometrie der Gleisanlagen.
Werden die erwarteten Vorteile der Festen Fahrbahn durch den
Vergleich der beiden Systeme Schottergleis und Gleis auf fester
Asphalt-Fahrbahn bestätigt, will die BLS weitere Teilstrecken
schotterlos auf Fester Fahrbahn bauen. Auf Grund der bereits
vorhandenen langfristigen Erfahrungsdaten mit vergleichbaren
Projekten in Deutschland ist die Swiss Track Systems AG überzeugt,
dass sich beim System der Festen Fahrbahn sowohl kurz- wie vor allem
langfristig in der Gleislage lediglich kleinste Veränderungen
gegenüber der exakten Ideallage ergeben werden.
Feste Fahrbahn bleibt absolut masshaltig
Je ebener und gleichmässiger die Gleislage ist, desto komfortabler
ist bekanntlich das Zugfahren. Hohe Geschwindigkeiten setzen eine
absolut ebene Fahrbahn voraus. Der grosse Vorteil der Festen Fahrbahn
besteht darin, dass die verschiedenen Schichten (Unterbau und drei
bituminöse Schichten - je nach Einsatzbereich werden die
Bitumenbeläge anders dimensioniert) auf ein äusserst exaktes Mass hin
gefertigt werden können und über lange Zeit masshaltig bleiben. Die
Toleranzen der bituminösen Beläge, vor allem der Deckschicht, liegen
im kleinen Millimeterbereich. Zudem bietet das
Schienenbefestigungssystem (Vossloh, System 300) später die
Möglichkeit - sofern überhaupt erforderlich -, Veränderungen des
Untergrunds über Distanzplatten auszugleichen. Im Gegensatz dazu wird
der Schotter des konventionellen Bahntrassees durch die
Verkehrsbelastung mechanisch beansprucht und muss periodisch
nachgestopft bzw. in grösseren Abständen erneuert werden. Dies führt
auch zu erhöhter Beanspruchung und Abnutzung am Rollmaterial und an
den Schienen. Die Feste Fahrbahn dagegen ist über Jahre hinweg stabil
- und zwar in der vertikalen wie in der horizontalen Ebene.
Zusammenfassend bietet die Feste Fahrbahn einen hohen Fahrkomfort,
eine geringe Abnützung des Roll- und Schienenmaterials, geringste
Unterhaltskosten für Korrekturen, eine lange Lebensdauer und eine
hohe Verfügbarkeit. Im Vergleich zum Schottertrassee sind die
Unterhaltskosten deutlich geringer.
Mittel- und langfristig kostengünstiger
Das STS-System "Getrac A1" ist ein Hightech-Paket, bestehend aus
einer Präzisionstragschicht aus mehrschichtigen bituminösen Belägen,
einer gummigelagerten Spannbeton-Schwelle mit hoher geometrischer
Stabilität und einem Schienenbefestigungssystem mit zusätzlicher
Ausgleichsfunktion. Die Investitionskosten sind zwar höher als beim
konventionellen Schottergleis; innerhalb eines Zeitraums von 10 bis
15 Jahren zahlen sich diese Mehraufwendungen jedoch bereits aus. Auf
Grund der hohen Lebensdauer ist "Getrac A1" deshalb mittel- und
langfristig gesehen das kostengünstigere System. Kommt dazu, dass
"Getrac A1" der aktuellen Entwicklung entspricht.
Die Zukunft ist schotterlos
Die Erfahrungen mit der Festen Fahrbahn sind positiv, weil ihr
Grundprinzip die Forderungen des modernen Schienenverkehrs umsetzt:
  • Die Feste Fahrbahn ist hoch präzise, wartungsarm und langlebig.
  • Sie entspricht den Anforderungen des neusten Rollmaterials.
  • Der Bau ist hoch mechanisiert.
  • Die Bauzeit ist kurz.
  • Im Havariefall ist das Trassee schnell wieder verfügbar.
"STS Getrac A1" ist damit zukunftskompatibel. Das System erfüllt
sämtliche Anforderungen, die auf Grund der Entwicklung zu erwarten
sind. Selbst bei kritischer Betrachtung überwiegen die Vorteile.
Deshalb ist es für die STS AG nur eine Frage der Zeit, bis sich die
Feste Fahrbahn im Schienenverkehr durchsetzt. Die Ausbaustrecke
Frutigen, Wengi-Ey, ist die Gelegenheit, um den definitiven Nachweis
für ihre Qualitäten zu erbringen.
Die Swiss Track Systems AG
Die Swiss Track Systems AG (STS) besteht aus der Aeschlimann AG,
Zofingen, aus der in der Deutschschweiz und im Tessin tätigen
Bauunternehmung Cellere AG und der German Track Systems GmbH. Die
German Track Systems GmbH geht zurück auf die im deutschen Ingolstadt
ansässige Pfleiderer AG. Das Unternehmen ist einer der führenden
europäischen Systemanbieter für Holzwerkstoffe und
Oberflächenveredelung, für Bahnschwellen-Technologie und für
Mastenkonstruktionen.

Kontakt:

Ronald Joho
akomag - Kommunikation & Medienmanagement AG
Spichermatt 17
Postfach 41
6371 Stans
Tel. +41/41/618'07'07
E-Mail: rjoho@akomag.ch

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