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Schweizerischer Gewerkschaftsbund SGB

SGB ergreift Referendum: Der Sonntag darf nicht zum Werktag werden

30.09.2004 – 09:36

Bern (ots)

Mit der heute vom Ständerat abgesegneten Änderung
des Arbeitsgesetzes hat das Parlament de facto die allgemeine 
Sonntagsarbeit eingeführt. Gegen diesen Entscheid wird der 
Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) das Referendum ergreifen.
Der SGB akzeptiert nicht, dass Bahnhöfe mit der neuen Regelung 
in generelle Einkaufs- und Dienstleistungszentren mit 
Sonntagsöffnung umfunktioniert werden. Die Umwandlung der Bahnhöfe 
in Einkaufs- und Dienstleistungszentren ist der Dammbruch zur 
allgemeinen Sonntagsarbeit. Wird den Bahnhöfen eine Sonderregelung 
bei der Sonntagsarbeit zugestanden, dann werden alle anderen 
Geschäfte und Dienstleistungsbetriebe früher oder später eine 
Gleichbehandlung verlangen, was den Sonntag endgültig zu einem 
Werktag machen wird.
In zahlreichen Abstimmungen haben die Stimmberechtigten 
bestätigt, dass der Sonntag nicht zu einem gewöhnlichen Werktag 
werden darf. Der SGB ist überzeugt, dass die Änderung des 
Arbeitsgesetzes auf Kosten der Arbeitnehmenden wie bereits 1996 an 
der Urne abgelehnt werden wird.
SCHWEIZERISCHER GEWERKSCHAFTSBUND
Auskunft:
Pietro Cavadini, Tel. 079-353 01 56
Marie-France Perroud, Tel. 079.639.10.08
Die Argumente gegen die Sonntagsarbeit
Wir wollen einen freien Sonntag...
Sonntagsarbeit ist in gewissen Fällen nötig, z.B. in Spitälern oder 
in Restaurants. Sonntagsarbeit darf aber nicht zum Normalfall 
werden. Genau das will das Parlament mit einer Änderung des 
Arbeitsgesetzes durchsetzen. Doch zwei Drittel der Bevölkerung 
lehnen Sonntagsarbeit ab. Sonntagsarbeit: Heute die Verkäuferin – 
morgen alle... Mit einer Änderung des Arbeitsgesetzes soll 
Sonntagsarbeit im Verkauf normal werden. Damit wird Tür und Tor 
geöffnet für weitere Sonntagsarbeit. Das wollen wir nicht, denn 
ohne Sonntag gibt’s nur noch Werktage..
Sonntagsarbeit ist familienfeindlich...
Der freie Sonntag ist heute genau so wichtig wie früher. Denn das 
Erwerbsleben wird immer hektischer und anspruchsvoller. Der Sonntag 
ist auch für die Familie und die Freizeit unentbehrlich, damit man 
sich wenigstens an einem Tag in der Woche noch treffen kann.
Kein Lohnzuschlag für Sonntagsarbeit – ein Skandal...
Sonntagsarbeit ist eigentlich verboten. Doch es gibt immer mehr 
Ausnahmen. Schon heute arbeitet jede vierte Person immer oder 
gelegentlich an einem Sonntag – meist zu sehr tiefen Löhnen. 
Trotzdem hat das Parlament einen Lohnzuschlag für Sonntagsarbeit 
abgelehnt. Das ist ungerecht.
Detaillisten und KMU befürchten Abbau von Arbeitsplätzen...
Nicht nur die Gewerkschaften, sondern auch das Gewerbe lehnt 
Sonntagsarbeit ab. In einem Brief hat der Schweizer 
Detaillistenverband den Nationalrat gebeten, auf eine Änderung des 
Arbeitsgesetzes zu verzichten. Denn wegen der Sonntagsarbeit 
würden „Arbeitsplätze in Fachgeschäften, die ausserhalb der 
Bahnhöfe liegen, gefährdet und Existenzen bedroht.“
Bahnhöfe zu Einkaufszentren – unnötig...
Wer am Sonntag dringend etwas einkaufen muss, hat heute viele 
Möglichkeiten. Bäckereien, Kioske oder Apotheken können am Sonntag 
öffnen. Auch in Tourismusgebieten oder grossen Bahnhöfen sind 
Sonntagsverkäufe legal. An einem Sonntag kann man heute Joghurt 
kaufen aber keine Kühlschränke, Krimis aber keine Büchergestelle. 
Das macht Sinn. Alles andere ist der Dammbruch für die generelle 
Sonntagsarbeit
Bundesrat und Parlament entscheiden am Volk vorbei...
„Alle wollen heute den Sonntag im Einkaufszentrum verbringen“, 
behaupten Bundesrat und Parlament. Das stimmt nicht. In 13 von 19 
kantonalen Abstimmungen wurde eine Liberalisierung der 
Ladenöffnungszeiten abgelehnt. Und wenn es um Öffnung am Sonntag 
ging, waren die Stimmberechtigten jedes Mal dagegen. Der Bundesrat 
soll dies respektieren.
Arbeitsgesetz: Der Kompromiss wird immer weiter ausgehöhlt...
Die Schweiz hat das flexibelste Arbeitsgesetz in Europa. In keinem 
Land kann so lange und so viel gearbeitet werden wie hier. Die 
Kehrseite der Medaille: Immer mehr Arbeitnehmende klagen über 
Stress und gesundheitliche Probleme. Trotzdem wird der 
Arbeitnehmerschutz abgebaut. Jetzt soll sogar der Sonntag zum 
Werktag werden

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