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Museum und Park Kalkriese

Neues Museum Kalkriese präsentiert die Varusschlacht: Ausgrabung eines antiken Schlachtfeldes ist europaweit einmalig

18.04.2002 – 10:01

Bramsche-Kalkriese (ots)

Der Lauf der europäischen Geschichte
hat im Jahr 9 nach Christus eine entscheidende Wendung genommen:
Archäologische Grabungen haben bewiesen, dass Kalkriese bei Osnabrück
der Ort der legendären Varusschlacht ist. Das neue Museum Kalkriese
der Schweizer Avantgarde-Architekten Annette Gigon und Mike Guyer,
das Sonntag, 21. April, um 10 Uhr, eröffnet wird, präsentiert in
einer spannenden Ausstellung die Varusschlacht. Die folgenschwere
Niederlage der römischen Besatzer im blutigen Kampf gegen die
aufständischen Germanen leitete das Ende der römischen Vorherrschaft
in Gallien und Europa ein.
Im Sommer 1987 hatte der britische Hobbyarchäologe Major Tony
Clunn in Kalkriese einen römischen Münzschatz entdeckt: Der
Schauplatz der historischen Schlacht war gefunden. Umfangreiche
Grabungen schlossen sich an: Bis heute belegen fast 6000 Fundstücke
heftige Kampfhandlungen zwischen Römern und Germanen. Kalkriese im
Osnabrücker Land zählt seit mehr als zehn Jahren zu den bedeutendsten
archäologischen Fundstätten Europas.
Ein ungewöhnlicher Ort bedarf ungewöhnlicher Architektur: Der
Museumskomplex der Architekten Gigon und Guyer korrespondiert mit der
geschichtsträchtigen Landschaft. Das zentrale Gebäude ist durch drei
Pavillons im Gelände mit dem ehemaligen Schlachtfeld verbunden. Die
vielfach ausgezeichneten Schweizer Architekten setzen auf klare
Formen ohne dramatische Effekte: Auf schlanken Stelzen schwebt das
Museum über der Erde, der rund 40 Meter hohe Turm ist Landmarke und
lenkt zugleich die Perspektive des Betrachters auf den Ort der
historischen  Auseinandersetzung. Museumskomplex und Pavillons sind
in Anlehnung an die gefundenen Ausrüstungsfragmente der Kämpfer in
Eisen gekleidet.
Im archäologischen Park der Schweizer Landschaftsarchitekten
Zulauf und Partner zeichnen eiserne Stelen den Verlauf des
Rasensodenwalls nach, hinter dem die Germanen Varus' Truppen
auflauerten. Ein Landschaftsschnitt zeigt die geographische
Situation, mit der sich die römischen Truppen konfrontiert sahen -
eine schmale Sandpassage zwischen Germanenwald, Befestigungsanlagen
und Moor. Auf dem 24 Hektar messenden Forschungsgelände werden
Wissenschaft und Geschichte lebendig: Die Besucher können den
Archäologen bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen.
In der Ausstellung ist kriminalistisches Gespür gefragt: Begleitet
von Detektiv Stahnke, einer Kunstfigur des Krimi-Autors Peter Gerdes,
vollzieht der Besucher den Weg vom Fund der ersten römischen Münzen
bis zu den heutigen Grabungen nach und erhält Gewissheit: An diesem
Ort hat die Varusschlacht stattgefunden. Unter anderem haben das
Studio Babelsberg, Potsdam, die französische Agentur Intégral
Concept, Paris und die Multimedia-Spezialisten "jangled nerves" aus
Stuttgart (preisgekrönt für die DSD-"cyclebowl" zur EXPO 2000) für
eine spannende Gestaltung der Ausstellung gesorgt. Multimedia-Einsatz
lässt den Besucher plötzlich 3-D-animierte römische Soldaten
gegenüber stehen oder den Boden unter ihnen vom Schlachtengetümmel
vibrieren.
Das Museum Kalkriese wird am Sonntag, 21. April, um 10 Uhr, vom
niedersächsischen Ministerpräsidenten Sigmar Gabriel eröffnet. Am
Eröffnungssonntag von 15 bis 20 Uhr und danach täglich von 10 bis 18
Uhr sind Museum und Park geöffnet.

Kontakt:

Varusschlacht im Osnabrücker Land gGmbH
Gisela Söger
Tel. +49/5468/9204-17
Fax +49/5468/9204-45
E-Mail Gisela.Soeger@kalkriese-varusschlacht.de
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