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Bundesamt für Verkehr BAV

BAV: Szenarien zur künftigen Bahnlandschaft Schweiz

28.08.2003 – 13:27

Bern (ots)

Die vielfältige Bahnlandschaft in der Schweiz ist in
Bewegung. Das Bundesamt für Verkehr (BAV) wird im Rahmen der 
Vernehmlassungsvorlage für die Bahnreform 2 im letzten Quartal 
dieses Jahres zwei Szenarien zur Diskussion stellen. Sie 
unterscheiden sich vor allem im Regionalverkehr. Im Fern- und im 
Güterverkehr sind keine Änderungen vorgesehen.
An der Generalversammlung des Verbands öffentlicher Verkehr (VöV) 
stellte BAV-Geschäftsleitungsmitglied Ulrich Sieber die beiden 
Szenarien vor. Sieber sprach an Stelle des verhinderten BAV- 
Direktors Max Friedli.
Szenario 1 mit dem Arbeitstitel „SBB plus x“ sieht vor, dass die SBB 
und die „Privatbahnen“ (KTU) als integrierte Unternehmungen bestehen 
bleiben. Mit Blick auf die Entwicklung in der EU und auf die 
angespannte Finanzlage des Bundes ist eine weitere Konsolidierung 
bei den KTU unausweichlich. Die in dieser Variante skizzierte 
Bahnlandschaft besteht aus der SBB AG und einer unbekannten Zahl 
verstärkter Privatbahngruppen. Die genaue Zahl ist ungewiss, sie 
könnte zwei oder mehr Gruppen umfassen.
Szenario 2 sieht eine stärkere SBB vor. In dieser Bahnlandschaft 
würde der heutige Marktleader SBB eine zentrale, noch stärkere 
Position einnehmen. Im Bereich Normalspur gäbe es nur noch eine 
Bahn. Diese Lösung würde die SBB im internationalen Wettbewerb 
stärken. Das Modell ist aber, wenn überhaupt, nur mit harten 
Benchmarkingvorgaben steuerbar. Und auch in diesem Szenario gibt es 
offene Fragen, wie jene, ob die regionale Gegebenheiten genügend 
berücksichtig werden.
Das BAV geht von Synerigeeffekten und damit von Kostensekungen aus, 
wenn die SBB die Verantwortung für das gesamte Normalspurnetz 
erhielte. Die Privatbahnen vertreten die gegenteilige Auffassung. 
Deshalb hat das BAV zu diesem Thema eine externe Untersuchung in 
Auftrag gegeben.
Die Bahnreform 2 bestimmt die künftige Bahnlandschaft in der Schweiz 
nicht allein. Aber sie muss und wird der Bewegung, die bereits in 
Gange ist, Rechnung tragen. Es sind noch keine Entscheide gefallen, 
doch die Weichen werden demnächst gestellt. Das UVEK möchte bis Ende 
Jahr in Absprache mit den Kantonen die TU- Strategie des Bundes 
festlegen.
Bern, 28. August 2003
BUNDESAMT FÜR VERKEHR
Auskünfte: Bundesamt für Verkehr, Politik und Kommunikation
031 322 36 43

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