Caritas Schweiz / Caritas Suisse
Caritas Schweiz: In Ostafrika herrscht eine Hungersnot
17.11.2009 – 10:56
Luzern (ots)
Während in Rom der 3. Welternährungsgipfel über die weltweit wachsende Zahl von Hungernden debattiert, spitzt sich in Ostafrika eine Hungerkrise zu. 23 Millionen Menschen leiden unter der Nahrungsmittelknappheit infolge der Dürre und steigender Lebensmittelpreise. Caritas leistet im Südsudan, in Äthiopien und Somaliland Nothilfe im Umfang von 2,3 Millionen Franken.
Nach schlechten Ernten in den vergangenen Jahren ist die diesjährige Regenzeit in weiten Teilen Ostafrikas sehr spät und mit spärlichen Niederschlägen ausgefallen. Dadurch sind die Ernteerträge weit hinter dem Üblichen zurückgeblieben. Die in Folge der globalen Krise angestiegenen Preise verunmöglichen es den Betroffenen, sich ausreichend mit Lebensmitteln zu versorgen. "Die Menschen, die ich antreffe, sind verzweifelt. Sie sprechen vom 'totalen Hunger', von einem 'Jahr des Todes'", berichtet Ernährungspezialistin und Caritas-Mitarbeiterin Birgit Kubelka aus dem Südsudan.
Caritas Schweiz versorgt 10'000 Menschen in der südsudanesischen Provinz Ostequatoria mit Lebensmitteln bis zur nächsten Ernte. Erwachsene erhalten Sorghum, Linsen und Speiseöl für eine Arbeitsleistung. Sie reparieren zum Beispiel Strassen, bauen Schutzzäune um Schulen und Wasserstellen oder roden Buschland. Kinder, betagte Menschen und alleinerziehende Mütter werden ohne Gegenleistung mit Nahrungsmitteln versorgt. Zudem erhalten 1000 Haushalte Saatgut (Erbsen, Okra, Süsskatoffelreben) und weitere 3000 Haushalte Saatgut von schnell wachsendem Getreide (Sorghum, Sesam und Hirse). Das Projekt hat einen Umfang von 1,6 Millionen Franken und wird unter anderem von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) unterstützt.
In Äthiopien startet Caritas Schweiz ein Projekt im Umfang von 200'000 Franken im Osten der Provinz Tigray. Von Hunger bedrohte Personen leisten gegen Bezahlung gemeinnützige Arbeit. Dieser Verdienst verbessert die Ernährungslage von 18'700 Personen.
In der eigenständigen Region Somaliland hat Caritas bereits im Frühjahr in 17 von der Dürre besonders betroffenen Dörfern mit dem Bau von 30 Zisternen, 16 Brunnen und 150 Latrinen begonnen. Von diesen Einrichtungen profitieren 40'000 Personen. Das Projekt beläuft sich auf 500'000 Franken und wird von der Deza sowie der Glückskette unterstützt, eine zweite Phase startet im Januar 2010.
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