Eidg. Volkswirtschaftsdepartement (EVD)
EVD: Die Lehrbetriebsverbünde: Ein Modell für die Schaffung
21.06.2005 – 11:40
Bern (ots)
Die Schaffung neuer Lehrstellen ist weiterhin ein vorrangiges Anliegen des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements. Bundesrat Joseph Deiss ist heute Morgen nach Zug gereist, um für das Prinzip der Lehrbetriebsverbünde zu werben. Das Modell ermöglicht mehreren KMU, Jugendlichen gemeinsam neue Lehrstellen anzubieten. Der Kanton Zug ist ein Vorreiter in diesem Bereich und zählt drei Verbünde, die zur Zeit 140 Lernende ausbilden. Anlässlich seines Besuchs bei bildxzug, dem ältesten Lehrbetriebsverbund der Schweiz, hat Bundesrat Deiss die Unternehmer aufgefordert, dieses System in Betracht zu ziehen, das sich seit seiner Einführung 1998 bewährt hat. 88% der in der Schweiz angesiedelten Betriebe beschäftigen weniger als 10 Angestellte. In einer schwierigen Wirtschaftslage zögern die KMU, in neue Lehrstellen zu investieren, da ihre Grösse und ihr Tätigkeitsbereich zu wenig Vielfalt für die Personalausbildung bieten. Die Lehrbetriebsverbünde machen diese Nachteile wett, indem sie Betrieben mit sich ergänzenden Tätigkeiten ermöglichen, gemeinsam neue Arbeitsstellen für die Jugendlichen zu schaffen.
Einer der Betriebe oder eine Institution übernimmt die Organisation der Ausbildung. Für die Betriebe ergeben sich zahlreiche Vorteile: finanzielle und administrative Entlastung, Risikodiversifizierung und Wissenstransfer. Die Lernenden wechseln zwischen den Betrieben, denen sie zugeteilt wurden. Das System ermöglicht ihnen, ihre fachlichen Kompetenzen zu erweitern, fachübergreifende Schlüsselkompetenzen zu erwerben und durch den Kontakt mit mehreren Arbeitgebern ihre Chancen auf eine feste Anstellung nach der Lehre zu erhöhen.
Der Vorsteher des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements Joseph Deiss findet, dass der Erfolg dieser Formel eine wirkliche Alternative zum traditionellen Model darstellt. "Sie eignet sich besonders gut für kleine Firmen und für alle Betriebe, die im Bereich der Spitzentechnologien und in hochspezialisierten Sektoren tätig sind", hat er festgestellt. "Dieses Modell sollte alle Arbeitgeber motivieren, die noch zögern, Jugendliche einzustellen!"
Von der Gründung 1998 bis 2005 hat bildxzug (wird "Bildigszug" ausgesprochen, Wortspiel "Bildung Zug") 190 Lernende in bei den Jugendlichen sehr beliebten Bereichen ausgebildet, bei denen das Angebot deutlich unter der Nachfrage liegt: Kaufleute, Informatiker und Mediamatiker. Heute umfasst dieser Verbund 90 Betriebe und bildet 108 Lernende aus. Die Jugendlichen bleiben durchschnittlich ein Jahr bei ihrem Arbeitgeber, bevor sie in einen neuen Betrieb wechseln. Die Organisation und die allgemeine Verantwortung für die Lehre übernimmt bildxzug, ein privatrechtlicher Verein, der vom Kanton Zug in Zusammenarbeit mit den örtlichen Wirtschaftsverbänden gegründet wurde.
Auskünfte: Christophe Hans Pressesprecher EVD 031 322 39 60 , 079 705 14 57
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