REACH Register demonstriert, dass multiple arterielle Erkrankungen das Risiko kardiovaskulärer Ereignisse bei ambulanten Patienten mit atherothrombotischen Erkrankungen in der Vorgeschichte stark erhöhen
Paris (ots/PRNewswire)
- Die Reduzierung der Atherothrombose für bleibende Gesundheit (REACH - Reduction of Atherothrombosis for Continued Health)
- Ergebnisse des REACH-Registers nach einem Jahr
Ein Bericht des REACH Registers, der nun nach einem Jahr im "Journal of the American Medical Association" (JAMA) veröffentlicht wurde, ergab, dass ambulante Patienten mit Atherothrombose ein erstaunlich hohes Sterberisiko bzw. Risiko einer kardiovaskulärem Erkrankung haben, insbesondere wenn mehr als ein Gefäss erkrankt ist. REACH hat auch hohe Ereignisraten dokumentiert , die mit der Zeit beinahe geradlinig zusammenfliessen. Diese stehen im Gegensatz zu einem sprunghaften Anstieg, gefolgt von einem Abflauen der Ereignisrate, welche normalerweise bei Patienten, die nach akuten Ereignissen aus dem Krankenhaus entlassen wurden, beobachtet wird. REACH ist das erste internationale Register für ambulante Patienten, das die weltweite tatsächliche Belastung durch atherothrombotischen Erkrankungen beschreibt.
- Innerhalb eines Jahres stirbt durchschnittlich jeder siebte Patient, erleidet einen Herzinfarkt oder Schlaganfall oder wird wegen einer Komplikation infolge von Atherothrombose - verstopfte Arterien im Herz, dem Gehirn oder den Beinen - in ein Krankenhaus eingeliefert.
- Patienten mit Atherothrombose in den Beinen (periphere arterielle Erkrankung) werden mit einer Wahrscheinlichkeit von 21% innerhalb eines Jahres sterben, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erleiden oder in ein Krankenhaus aufgrund kardiovaskulärer Erkrankungen eingeliefert werden.
- Über denselben Zeitraum hinweg verdoppelt sich das Risiko für Patienten mit Atherothrombose an mehr als einer Stelle (Herz, Gehirn und/ oder Beine).
- Das Risiko erhöht sich mit der Zahl der betroffenen Gefässe: Die Ereignisrate stieg bei Patienten mit Risikofaktoren alleine auf 5%, bei Patienten mit Risikofaktoren und einem erkrankten Gefäss auf 13%, bei Patienten mit Risikofaktoren und zwei erkrankten Gefässen auf 22% und bei Patienten mit Risikofaktoren und drei erkrankten Gefässen auf 26% an.
- REACH zeigt, dass allein in den nächsten 12 Monaten bis zu 1,75 Millionen kardiovaskuläre Ereignisse bei Patienten mit multiplen arteriellen Erkrankungen in den USA auftreten können(x).
Fünf Prozent der Patienten ohne koronare, zerebrovaskuläre oder periphere arterielle Erkrankungen in der Vorgeschichte, die jedoch mindestens drei Risikofaktoren für diese Konditionen aufwiesen (wie etwa Diabetes, hoher Blutdruck, hoher Cholesterinspiegel und Rauchen), verzeichneten innerhalb eines Jahres ein Ereignis von beträchtlichem Ausmass oder wurden in ein Krankenhaus eingeliefert.
"Wenn man davon ausgeht, dass es sich um eine Population stabiler ambulanter Patienten handelt, die mit herkömmlichen Therapiemethoden behandelt werden, erscheinen mir diese Ereignisraten hoch", so Dr. Gabriel Steg, Professor für Kardiologie am Hôpital Bichat-Claude Bernard in Paris, im Auftrag des Wissenschaftlichen Gremiums des REACH Registers. "Der Einfluss von polyvaskulären Erkrankungen auf das Ereignisrisiko in der REACH Studie verdeutlicht, dass wir Atherothrombose auf keinen Fall länger als eine Krankheit eines medizinischen Spezialgebiets - Kardiologie, Neurologie oder vaskuläre Krankheiten - betrachten dürfen. Wir müssen sie als eine 'globale' Krankheit sehen und daher ist es ausserordentlich wichtig, dass die Ärzte die Richtlinien zur Behandlung befolgen um damit das Risiko dieser Patientengruppe zu senken", fügte Dr. Steg hinzu.
Ziele und Bereiche von REACH
Das Gesamtziel des REACH Registers besteht in der Erkennung und Behandlung von Schlaganfall und Herzinfarkt und damit verbundenen Risikofaktoren für Atherothrombose. Es handelt sich hierbei um die grösste und geographisch umfassendste globale Erhebung von Patienten mit Atherothrombose-Risiko. 68.000 Patienten wurden in 44 Ländern und sechs Regionen (Lateinamerika, Asien, der Mittlere Osten, Australien, Europa, Nordamerika) erfasst. Über 5.000 Prüfärzte sind an der Durchführung dieser Studie beteiligt.
Das REACH Register umfasst ein breites Spektrum an Patienten mit Atherothrombose. Der Gesundheitszustand und die Behandlung von Leuten mit dem Risiko für Atherothrombose werden festgehalten, das Ausmass ihrer Beeinträchtigung wird überwacht und die Belastung durch die Krankheit gemessen. Patienten, die im REACH Register erfasst sind, weisen entweder mehrere Risikofaktoren auf, die zu Atherothrombose führen können, wie beispielsweise hoher Cholesterinspiegel, hoher Blutdruck, Rauchen und Diabetes, oder haben bereits einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder periphere arterielle Erkrankungen erlitten. Die Teilnahme am REACH Register ist grundsätzlich freiwillig.
Die Durchführung das REACH Register basiert ausserdem auf alltäglichen Lebensbedingungen und ist bemüht, das allgemeine Verständnis der atherothrombotischen Krankheit über mehrere medizinische Spezialgebiete (Kardiologie, Neurologie, innere Medizin, vaskuläre Medizin und medizinische Grundversorgung in der Arztpraxis) hinaus zu verbessern, was eine sorgfältigere Beurteilung der tatsächlichen Belastung durch diese Krankheit ermöglicht.
Grundlegenden Ursachen für Herzinfarkt, Schlaganfall und periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAD)
Atherothrombose entsteht, wenn sich an rupturierter Plaque (Atherom) ein Blutgerinnsel (Thrombus) in der Blutgefässwand bildet. Plaque besteht aus Fettsäuren und Cholesterol, Kalzium und anderen Substanzen.
Die Ruptur, das Zerreissen von Plaques und die darauffolgende Bildung eines Blutgerinnsels kann den teilweisen oder vollständigen Verschluss einer Arterie in verschiedenen Teilen des Körpers zur Folge haben. Wenn ein Gefäss im Herz teilweise oder vollständig durch ein Gerinnsel blockiert wird, kann dies zu einem Herzinfarkt führen. Im Gehirn kann der gleiche Prozess einen Schlaganfall auslösen. In anderen Teilen des Körpers kann dieser Prozess zur Reduzierung oder Blockierung der Durchblutung in den Beinarterien führen - periphere arterielle Verschlusskrankheit oder pAVK - was einen erheblichen Risikofaktor für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall bedeutet.
Die Atherothrombose ist somit das gemeinsame Bindeglied zwischen Herzinfarkt, Schlaganfall und peripherer arterieller Verschlusskrankheit.
Informationen für die Herausgeber:
Das REACH Register
Das REACH Register ist das erste Register für ambulante Patienten, das weltweit die tatsächliche Ereignisrate und Behandlungsmuster an einem breiten Spektrum von Patienten mit Atherothrombose erfasst. Das Register hat in über vier Jahren mehr als 60.000 Patienten erfasst, wobei 44 Länder und 5.000 Prüfärzte beteiligt waren. Das Ziel ist, die Beurteilung und Behandlung von Patienten mit einer Vorgeschichte von koronarvaskulären, zerebrovaskulären oder peripheren arteriellen Erkrankungen sowie von Patienten mit einer Kombination hoher Risikofaktoren.
Das REACH Register wird von Sanofi-Aventis, Bristol-Myers Squibb und der Waksman Foundation (Tokyo, Japan), die an der Erstellung und Leitung der Studie sowie an der Datensammlung beteiligt waren, gesponsort.
Grundlegende Publikation des REACH Registers:
DL. Bhatt, PG Steg, EM.Ohman, AT.Hirsch, Y.Ikeda, JL.Mas, S.Goto, C-S. Liau, AJ.Richard, J.Rother, PWF.Wilson, on behalf of the REACH Registry Investigators. International Prevalence, Recognition, and Treatment of Cardiovascular Risk Factors in Outpatients with Atherothrombosis. JAMA 2006;295:180-9.
Wissenschaftliches Kollegium des REACH Registers:
- Philippe Gabriel Steg, AP-HP, Hopital Bichat-Claude Bernard, Paris, Frankreich (Vizevorsitz)
- Deepak L. Bhatt, Cleveland Clinic Foundation, Cleveland, USA (Vizevorsitz)
- E. Magnus Ohman, Duke University, Durham, NC, USA
- Joachim Rother, Universitäts-Klinikum Minden, Minden, Deutschland
- Peter F. Wilson, Medical University of South Carolina, Charleston, USA
(x) insgesamt etwa 1.75 Millionen Ereignisse alleine an Personen mit peripheren arteriellen Erkrankungen (dazu zählen: Todesfall durch kardiovaskuläre Erkrankung, Herzinfarkt, Schlaganfall und Krankenhauseinweisung aufgrund eines atherothrombotischen Vorfalls)
Weitere Informationen finden über das REACH Register finden Sie unter www.REACHRegistry.org
Pressekontakt:
Kontakt: Anna Gray, REACH Registry Editorial Support Group, Tel:
7816-280576, Büro: +44-(0)-207-300-6281; Prof. Philippe Gabriel STEG,
MD, FESC, FACC, FACCP, Departement de Cardiologie, Hopital
Bichat-Claude Bernard, Assistance Publique - Hopitaux de Paris, 46
rue Henri Huchard, 75018 Paris, Frankreich, Tel:
+33-(0)-1-40-25-86-68, Mobil: +33-(0)-6-07-24-62-24, Fax:
+33-(0)-1-40-25-88-65, E-Mail: gabriel.steg@bch.aphp.fr