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Zweite COVID-19-Welle trifft die Schweizer Wirtschaft nicht so stark wie Gesamteuropa

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Auf dem Weg in die neue Realität: Die zweite COVID-19-Welle trifft die Schweizer Wirtschaft nicht so stark wie Gesamteuropa

  • Schweizer BIP sinkt 2020 voraussichtlich um 8,1%, für 2021 wird ein Wachstum von 4,1% erwartet
  • Kluft zwischen Gewinnern und Verlierern der Krise nimmt zu: Telekommunikations- und Pharmasektor sind auf Wachstumskurs, während die Dienstleistungsbranche mit Sparmassnahmen ihrer Auftraggeber kämpft
  • Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Lokalisierung und New Work als zentrale Faktoren auf dem Weg aus der Krise

Zürich, 16. November 2020 - Die steigenden Corona-Infektionszahlen führen weltweit erneut zu ökonomischer Unsicherheit und einer Eintrübung der wirtschaftlichen Prognosen. Ausgehend von einer anhaltenden Rezession und längerfristig eingeschränktem Konsumverhalten bleibt für die europäischen Märkte jedoch das U-Szenario am wahrscheinlichsten.

Für 2020 wird ein Rückgang des Schweizer Bruttoinlandprodukts (BIP) von 8,1% erwartet, wie aktuelle Szenarioanalysen von Strategy&, der Strategieberatung von PwC, im Rahmen der internationalen Studie "Navigating the New Reality" zeigen. 2021 kommt es in der Schweiz zu einer wirtschaftlichen Erholung und einem BIP-Anstieg von 4,1%. Im Vergleich dazu fallen die Prognosen anderer europäischer Länder negativer aus: Die gesamteuropäische Wirtschaft verzeichnet den Analysen zufolge 2020 einen Rückgang des BIP von 9,1%, für 2021 ist mit einem erneuten Anstieg von 5,5% zu rechnen.

"Die Corona-Pandemie fordert die Resilienz der europäischen Wirtschaft in einem noch nie dagewesenen Masse heraus", kommentiert Andreas Pratz, Country Head von Strategy& Schweiz. "In wichtigen Bereichen wie der Digitalisierung war die Schweiz bereits vor COVID-19 auf einem guten Weg. Den aktuell zusätzlichen Digitalisierungsschub sollten Schweizer Unternehmen und die Politik dazu nutzen, um Geschäftsmodelle mithilfe agiler Arbeitsmethoden widerstandsfähiger zu machen. Zielgerichtete, strategische Investitionen entscheiden darüber, welche Länder und Branchen letztendlich von der Krise profitieren - und welche auf dem Verliererposten zurückbleiben."

Nach dem initialen Schock im Frühling zeigt sich bereits jetzt deutlich, wie unterschiedlich verschiedene Branchen von der anhaltenden Krise betroffen sind und welchen Schwierigkeiten sie sich gegenübersehen. Für die wirtschaftliche Erholung auf Branchenebene prognostizieren die Strategy&-Analysen daher auf Basis dieser Entwicklungen ein K-Szenario, in dem die Kluft zwischen Gewinnern und Verlierern der Pandemie abhängig von der Krisenfestigkeit einzelner Sektoren grösser wird.

Neben klaren Gewinnern wie dem Onlinehandel erweisen sich die Telekommunikationsbranche und die Pharma- und Life Sciences-Industrie als äusserst krisenfest. Die stabile Nachfrage nach einer funktionierenden Telekommunikationsinfrastruktur führt 2020 in der Telekommunikationsindustrie zu einem konstanten Wachstum von voraussichtlich 1,5%. 2021 rechnet die Branche mit einem Zuwachs 1,7%. Die COVID-19-Krise gibt zudem vielen Unternehmen der Pharma- und Life Sciences-Industrie neuen Aufschwung. Schon im laufenden Jahr wird die Branche in der Schweiz ihren Umsatz um 1,8% steigern und den positiven Kurs den Szenarioanalysen von Strategy& zufolge 2021 auf ein Plus von 5,2% ausbauen (2022: +3,4%).

Dagegen kämpfen zusätzlich zur Reise- und Tourismusbranche oder zum Unterhaltungssektor auch die Schweizer Dienstleister mit den Folgen der Corona-Massnahmen. Die Kontaktbeschränkungen - kombiniert mit reduzierten Investmentambitionen der Unternehmen - führen bereits jetzt in der Dienstleistungsbranche zu einem Umsatzrückgang von 11,5% (2021: +5,7%). Auch die industrielle Fertigung (2020: -8,2%; 2021: +3,5%) gehört zu den stärker betroffenen Branchen, da sie die Last ausbleibender Unternehmensinvestitionen zu tragen hat. Die hohe Verschuldung von Staat und Unternehmen im Rahmen der Krise belastet die wirtschaftliche Erholung zusätzlich.

"Viele bestehende Geschäftsmodelle ächzten bereits unter den Auswirkungen der ersten Welle der Pandemie oder brachen sogar komplett zusammen. Die Folgen der zweiten Welle dürften diese Entwicklung noch verstärken", sagt Andreas Staubli, CEO von PwC Schweiz. "Neben dem Aufrechterhalten des Geschäftsbetriebs und dem Vorantreiben notwendiger Restrukturierungsmassnahmen sollten auch langfristige Nachhaltigkeitsstrategien angestossen werden, um die Erkenntnisse aus der Krise zu nutzen."

***
Stéphanie Tobler
PwC | Integrated Communications
Office: +41 58 792 18 16
Email:  stephanie.tobler.mucznik@ch.pwc.com

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