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Zahl der Organspender bleibt stabil

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Bern (ots)

Die Schweizerische Nationale Stiftung für Organspende und Transplantation Swisstransplant verzeichnet für das vergangene Jahr 157 Organspenderinnen und -spender. Ende 2019 warteten 1'415 Personen auf ein lebensrettendes Organ. Gut ein Jahr nach Lancierung des Nationalen Organspenderegisters haben sich rund 80'000 Personen eingetragen. Die Organspende-Initiative und der indirekte Gegenvorschlag des Bundesrats rückten das Thema Organspende politisch in den Fokus. Zudem wird die Schweiz 2020 mit PD Dr. med. Franz Immer, Direktor Swisstransplant, erstmals das Präsidium des Europäischen Komitees für Organtransplantation des Europarates übernehmen.

Im vergangenen Jahr konnten von 157 verstorbenen Personen Organe transplantiert werden. Damit ist die Zahl der verstorbenen Spenderinnen und Spender praktisch gleich wie im Vorjahr (158 Spender). Von den 157 Spenderinnen und Spendern verstarben 100 an einem Hirntod (Donation after Brain Death, DBD), was einem Rückgang von 21 % gegenüber 2018 entspricht. Weitere 57 erlagen einem Hirntod nach Herz-Kreislauf-Stillstand (Donation after Cardiocirculatory Death, DCD). 2018 waren dies 32 Spenderinnen und Spender. Insgesamt verzeichnete die Schweiz im vergangenen Jahr 18.4 verstorbene Organspenderinnen und -spender pro Million Einwohner. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern bleibt dieser Wert weiterhin tief. 582 Personen konnten 2019 transplantiert werden und dadurch ihre Lebensqualität verbessern. Davon entfallen 110 Transplantationen auf Lebendspender.

Die Zahl der Menschen auf der Warteliste für ein neues Organ blieb 2019 gegenüber dem Vorjahr stabil. Ende Dezember 2019 standen 1'415 Personen auf der Warteliste für ein lebensrettendes Spenderorgan. Ende 2018 waren es 1'412. Während dem vergangenen Jahr starben 46 Personen auf der Warteliste. Nach wie vor führt die fehlende Willensäusserung der verstorbenen Personen zu einer hohen Ablehnungsrate in den Spitälern: Mehr als die Hälfte der Angehörigen lehnen eine Organspende ab, wenn der Wunsch der verstorbenen Person nicht bekannt ist.

Nationales Organspenderegister verhindert weiteren Rückgang der Spenderzahlen

Im Nationalen Organspenderegister von Swisstransplant, das im Oktober 2018 lanciert wurde, haben sich per 31. Dezember 2019 79'229 Personen eingetragen. «Wir ziehen eine positive Bilanz. Mit ihrer klaren Willensäusserung sorgen die im Register eingetragenen Personen für Gewissheit und entlasten im Ernstfall Angehörige und Spitalpersonal», betont PD Dr. med. Franz Immer. Das Online-Register bietet seit September 2019 auch die Möglichkeit, den Entscheid via Smartphone oder Tablet einzutragen. Das Hochladen oder Ausdrucken von Dokumenten entfällt komplett.

Das Fachpersonal des Spitals kontaktiert für die Abfrage des Entscheids die Nationale Koordinationsstelle von Swisstransplant. In diesem Gespräch kann sich eine medizinische Evaluation der Organspende ergeben. Dieser Expertenaustausch macht das Register zu einem wichtigen Grundstein im Organspendeprozess.

Organspende-Initiative: Bundesrat will die erweiterte Widerspruchslösung

Als Reaktion auf die Volksinitiative «Organspende fördern - Leben retten» will der Bundesrat die erweiterte Widerspruchslösung einführen. Er schlägt deshalb eine Änderung des Transplantationsgesetzes vor. Bei einem Systemwechsel sollen alle Personen, die ihre Organe nicht spenden möchten, den Entscheid in einem Widerspruchsregister festhalten. Liegt kein dokumentierter Entscheid vor, können die Angehörigen einer Organspende widersprechen, falls dies dem mutmasslichen Willen der verstorbenen Person entspricht.

Swisstransplant unterstützt den indirekten Gegenvorschlag des Bundesrats im Grundsatz. «Die Stiftung befürwortet die Wahrung der Rechte der Angehörigen und die Einführung eines Registers», sagt Pierre-Yves Maillard, Stiftungsratspräsident von Swisstransplant. «Anders als der Bundesrat setzt sich Swisstransplant jedoch für ein 'Ja/Nein'-Register ein, in dem sowohl Zustimmung als auch Ablehnung zur Organspende erfasst werden können».

Die Schweiz an der Spitze des Komitees für Organtransplantation des Europarates

An der Plenarsitzung des Europäischen Komitees für Organtransplantation im Oktober 2019 wurde Franz Immer von den Vertreterinnen und Vertretern der 47 Mitgliedstaaten zum neuen Vorsitzenden gewählt. Es ist das erste Mal, dass die Schweiz dieses Präsidium bekleidet. In der neuen Funktion wird sich Franz Immer unter anderem für den Wissenstransfer zwischen Organisationen und Experten sowie für die Einhaltung und Weiterentwicklung von europäischen Standards in der Organtransplantation einsetzen.

Weiterführende Informationen:

- Organspenderegister: www.organspenderegister.ch 
- Organspende-Initiative: www.swisstransplant.org/initiative

Kontakt:

PD Dr. med. Franz Immer, Direktor Swisstransplant, Facharzt FMH Herz-
und thorakale Gefässchirurgie
Tel.: +41 58 123 80 00
media@swisstransplant.org
Pierre-Yves Maillard, Präsident Stiftungsrat Swisstransplant,
Nationalrat
Tel.: +41 79 743 42 37

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