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Medienmitteilung | Sechs Monate Krieg im Gazastreifen: Fast 26'000 Kinder getötet oder verletzt

04.04.2024 – 13:15  Save the Children    [newsroom]

Liebes Redaktionsteam

Nach sechs Monaten Krieg im Gazastreifen wirft Save the Children ein Schlaglicht auf die Lage der rund 1 Millionen Kinder und die Verletzung ihrer grundlegenden Rechte.

Lesen Sie mehr in unserer Medienmitteilung. Gerne vermitteln wir Interviews mit Kolleg:innen in der Region (auf Englisch).

Besuchen Sie bei Interesse auch unser Online-Pressegespräch heute (4. April) um 16 Uhr Schweizer Zeit gemeinsam mit Crisis Action und weiteren NGOs:

Link: https://us02web.zoom.us/j/85287048669?pwd=NzlKNm1TTWFIL2xjUDJBQWlCdERFQT09

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Melina Stavrinos

Sechs Monate Krieg im Gazastreifen: Fast 26'000 Kinder getötet oder verletzt

Zürich/Ramallah, 4. April 2024 – Nach sechs Monaten Krieg im Gazastreifen prangert Save the Children die verheerenden Folgen für rund eine Million Kinder an. Eine Hungersnot droht, das Gesundheitssystem ist zusammengebrochen und kein Kind kann mehr zur Schule gehen. Fast 26'000 Mädchen und Jungen – und damit mehr als zwei Prozent der Kinder im Gazastreifen – wurden nach UN-Angaben getötet oder verletzt.

«Auch wenn die Zahlen schwer überprüfbar sind: Jedes Kind, das in diesem Krieg getötet, verstümmelt oder verletzt wird, ist ein Kind zu viel», sagt Adrian Förster, Geschäftsführer von Save the Children Schweiz. «Mehr als 180 Tage anhaltende Gewalt haben den Gazastreifen bis zur Unkenntlichkeit zerstört. Die Überlebenschancen der Menschen sinken von Tag zu Tag, auch weil die Versorgung mit Wasser und Lebensmitteln völlig unzureichend ist. Rund 70 Prozent der Häuser sind beschädigt oder zerstört – mehr als in jedem anderen Konflikt der jüngsten Vergangenheit. Die Gesundheitsversorgung steht vor dem Kollaps. Die meisten Kinder erhalten nicht einmal die grundlegendste Behandlung oder Schmerztherapie. Auch an Schulunterricht ist nicht zu denken. Eltern berichten von Todesangst und Hoffnungslosigkeit. Wir schulden den Kindern in Gaza die Achtung ihrer Rechte und eine menschenwürdige Zukunft. Doch im Moment ist unsere grosse Sorge, dass sie gar keine Zukunft haben.»

Seit dem brutalen Angriff auf Israel am 7. Oktober, bei dem 33 Kinder getötet wurden, sind nach Angaben der Vereinten Nationen und des Gesundheitsministeriums in Gaza mehr als 13'800 Kinder im Gazastreifen und 113 im Westjordanland ums Leben gekommen. Mehr als 12'000 Kinder im Gazastreifen und mindestens 725 Kinder im Westjordanland wurden verletzt.

Rund 30 der 36 Spitäler in Gaza wurden bombardiert und Krankenwagen, medizinische Hilfskonvois und Zufahrtsstrassen angegriffen. Der Angriff und die zweiwöchige Belagerung des Al-Schifa-Spitals haben die grösste medizinische Einrichtung des Küstenstreifens in Trümmer gelegt, obwohl Spitäler nach dem humanitären Völkerrecht niemals Angriffsziele sein oder für militärische Zwecke missbraucht werden sollten.

Auch die Zerstörung von Schulen ist ein schwerwiegender Verstoss gegen die Rechte von Kindern in Konflikten – mit dauerhaften Auswirkungen auf eine ganze Generation. Keines der 625'000 im Gazastreifen registrierten Schulkinder hat seit Oktober Unterricht erhalten. Fast 90 Prozent aller Schulgebäude sind beschädigt oder zerstört. Hunderte Lehrpersonen starben und rund 1,4 Millionen Menschen nutzen die halbwegs intakten Schulen derzeit als Zufluchtsorte.

Die Hoffnungslosigkeit und emotionale Überforderung von Kindern im Gazastreifen bestätigten sich unlängst in einer Umfrage von Save the Children unter Eltern, Jugendlichen und Expert:innen für mentale Gesundheit.

Auch die israelischen Kinder, die entführt und im Gazastreifen als Geiseln gehalten wurden und werden, waren und sind Gewalt ausgesetzt, die sich nachhaltig auf ihre psychische Gesundheit auswirken kann.

«Nur die Freilassung aller Geiseln, ein sofortiger, endgültiger Waffenstillstand und ungehinderter Zugang zu den notleidenden Menschen können den schwerwiegenden Verstössen gegen Kinderrechte ein Ende setzen, eine drohende Hungersnot aufhalten und Leben retten», sagt Adrian Förster.

Save the Children unterstützt seit 1953 Kinder in den besetzten palästinensischen Gebieten und arbeitet im aktuellen Konflikt unablässig daran, lebensrettende Hilfe bereitzustellen und in den Gazastreifen zu bringen. 

Hinweis für die Redaktion:

Save the Children nutzt die offiziellen Zahlen zu Todesopfern und Verletzen des Amtes der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (UN-OCHA). Diese beruhen laut UN auf den Angaben der Kriegsparteien und individuellen Zählungen. Dennoch muss bei Statistiken aus unmittelbaren Kriegs- und Konfliktgeschehen beachtet werden, dass diese nur schwer objektiv überprüfbar sind.

Zusatzmaterial inklusive Fotos, Videos, Erfahrungsberichten und Reports zum Download finden Sie unter diesem Link .

Unter © Save the Children ist das Material honorarfrei auch zur Weitergabe an Dritte nutzbar.

Bei Interviewanfragen wenden Sie sich bitte an den untenstehenden Kontakt.

Kontakt 
Melina Stavrinos
Kommunikationsverantwortliche
+41 44 267 74 68
melina.stavrinos@savethechildren.ch 
Save the Children Schweiz
Jedes Kind verdient eine Zukunft – ob in der Schweiz oder auf der ganzen Welt. Mit dieser Überzeugung unterstützt der Verein Save the Children Schweiz seit 2006 kompromisslos und unermüdlich die am stärksten benachteiligten Kinder. In der Schweiz verwurzelt, ist Save the Children seit 1919 die weltweit führende Kinderrechtsorganisation. Dank unserer lokalen Verankerung in 120 Ländern kennen wir die Situation vor Ort, passen unsere Projekte entsprechend an und können im Notfall unverzüglich helfen. Wir verändern nachhaltig und positiv das Leben von Kindern, besonders in Krisen, auf der Flucht oder in Slums. In der Schweiz setzen wir uns seit 2015 für geflüchtete Kinder ein und verfügen über grosse Expertise im Bereich Asyl und Migration.