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Swiss Staffingindex: Abkühlende Wirtschaftslage zeigt Folgen für Personaldienstleister

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28.07.2022 – 09:00 

Dübendorf (ots) -

Arbeitskräftemangel und trübe Exportaussichten lassen Stagflation befürchten - erste Bremsspuren in der Wachstumsregion Basel.

Betrachtet man die jüngsten Quartalszahlen der Personaldienstleister in der Schweiz, so könnte alles rosa sein: Gemäss Swiss Staffingindex legen die Temporärarbeitsstunden um robuste 8,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Der Umsatz mit Feststellenvermittlungen klettert um 8 Prozent in die Höhe. Ein Blick auf die Monatszahlen des Feststellengeschäfts zeigt eine klare Bremsspur im Trend. Seit März nehmen die Wachstumsraten ab und liegen im Juni mit einem Plus von 2,6 Prozent deutlich unter dem Quartalswachstum. Am härtesten trifft es die Wirtschaftsregion Basel. Dort verzeichnet mit einem Minus von 3,9 Prozent sogar das Temporärgeschäft einen Rückgang.

Paradoxerweise machen Arbeitskräftemangel und eine langsamere Weltwirtschaft besonders in der Region Basel den Personaldienstleistern das Leben schwer. Die Nachfrage nach chemisch-pharmazeutischen Produkten ging im 2. Quartal um 400 Millionen Franken zurück, wie das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) am 19. Juli 2022 bekannt gab. Obwohl dieser Rückgang nur 1,2 Prozent der Gesamtexporte der Chemie- & Pharmabranche entspricht, kann dies einen Teil des Nachfragerückgangs von Temporärkräften im Raum Basel erklären, da Temporärarbeitende Leistungsspitzen abdecken. Dieser Zusammenhang dürfte auch schweizweit das Branchenwachstum belasten. Gemäss dem KOF Konjunkturbarometer schwächelt derzeit die Auslandsnachfrage insgesamt. Dies ist jedoch nur die halbe Wahrheit.

Basel als Trendindikator für die Schweiz?

Aufgrund der andauernden guten Konjunkturlage ist der Schweizer Arbeitsmarkt ausgetrocknet. Dr. Marius Osterfeld, Ökonom bei swissstaffing, sagt dazu: "Fehlende Arbeitskräfte hindern Unternehmen Wachstumschancen wahrzunehmen." Und: "Um Arbeitnehmende stärker an das Unternehmen zu binden, wandeln viele Einsatzbetriebe Temporärarbeitsverhältnisse in Feststellen um oder setzen sofort auf Feststellenvermittlungen." In der sich bis anhin besonders gut entwickelnden Region Basel zeigt sich das am deutlichsten: Der Umsatz bei den Feststellenvermittlungen stieg im 2. Quartal um 31,1 Prozent, während das Temporärgeschäft mit 1,7 Prozent rückläufig war. Ein klares Zeichen, dass die Wirtschaft einschliesslich der Pharma- und Chemieindustrie in der Region positiv in die Zukunft blickt und Mitarbeitende zu binden versucht.

Zeichen stehen auf Stagflation

Mit dem aktuellen Arbeitskräftemangel, der anziehenden Inflation und der sich abzeichnenden Abkühlung der Wirtschaft aufgrund der weltweiten Güterknappheit stehen die Zeichen auf Stagflation - eine Lage, in der die Wirtschaft trotz hoher Inflationsraten stagniert. Der Grund: Arbeitnehmende können in Folge der Mangellage am Arbeitsmarkt Lohnforderungen durchsetzen und damit eine gefährliche Lohn-Preis-Spirale auslösen, die die Inflation weiter antreibt und zum Teil des Wirtschaftssystems macht. Selbst bei einer wirtschaftlichen Stagnation oder einem Einbruch ist es schwierig, die einmal in Gang gesetzte Inflationswelle zu stoppen. Der stärkere Schweizer Franken und steigende Zinsen als potenzielle Inflationsbremsen dürften in diesem Zusammenhang vorerst ein Tropfen auf dem heissen Stein bleiben.

Im neuen Cockpit können Anwender die Daten des Swiss Staffingindex http://www.swissstaffing.ch/staffingindex interaktiv auswählen und analysieren.

Weitere Statistiken finden Sie über diesen Link.

Aktualisiert am 3.08.2022 8:57

Pressekontakt:

Marius Osterfeld, Ökonom
Tel: 044 388 95 70 / 079 930 45 25
marius.osterfeld@swissstaffing.ch

Blandina Werren, Leiterin Kommunikation
Tel: 044 388 95 35
blandina.werren@swissstaffing.ch

www.swissstaffing.ch