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Kindern drohen Entwicklungsschäden: Kriegsflüchtlinge in Äthiopien brauchen dringend Nothilfe

 
 Quelle: Stiftung Menschen für Menschen Schweiz
Bildunterschrift:
Flüchtlingskinder in der äthiopischen Stadt Kombolcha erhalten Lebensmittelpakete der Stiftung Menschen für Menschen. / Weiterer Text über ots und www.presseportal.ch/de/nr/100007199 / Die Verwendung dieses Bildes ist für redaktionelle Zwecke honorarfrei. Veröffentlichung bitte unter Quellenangabe: "obs/Stiftung Menschen für Menschen Schweiz"

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12.10.2021 – 08:36  Stiftung Menschen für Menschen Schweiz    [newsroom]

Zürich/Kombolcha (ots) -

In Angst um Angehörige in der Heimat, zusammengepfercht in Klassenzimmern, bedroht von Hunger: Das ist die Situation von 4614 Kriegsflüchtlingen in Kombolcha im Norden Äthiopiens. Vor allem Mütter mit ihren Kindern sind in der Stadt gestrandet, nachdem sie vor Kämpfen in der Region North Wollo geflohen sind. Das Schweizer Hilfswerk Menschen für Menschen bringt jetzt Nothilfe zu den Menschen.

"Die Lage der Menschen ist unerträglich", berichtet Kelsang Kone, Geschäftsführer von Menschen für Menschen. "Es gibt nicht die geringste Privatsphäre. Zahlreiche Familien müssen sich einen Raum teilen: 25 bis 35 Menschen sind in jedem Klassenzimmer untergebracht." Die Stadtverwaltung von Kombolcha hat die Flüchtlinge in acht Schulen einquartiert. Sie sind bereits im August vor den Kämpfen zwischen der äthiopischen Armee und der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) aus der Region North Wollo in die Stadt geflohen. Die Menschen überleben von den sporadischen Gaben der Einwohner. Die Eltern sparen an ihren Essensrationen, damit die Kinder mehr bekommen. Besonders den kleinsten Kindern drohen Unterernährung und Entwicklungsschäden.

Menschen für Menschen ist zusammen mit seinen lokalen Partnern der äthiopischen Nichtregierungsorganisation "Support for Sustainable Development" (SSD) vor Ort. Ein Projektbüro mit drei Mitarbeitern organisiert in Abstimmung mit den lokalen Behörden jetzt die Beschaffung und Verteilung der Nothilfe. Die Familien bekommen monatlich je 73 Kilogramm Maismehl, zwei Liter Speiseöl, daneben Töpfe und andere Kochutensilien, Seifen, Wasch- und Desinfektionsmittel. Die Frauen erhalten ausserdem waschbare Monatsbinden.

Zunächst ist die Nothilfe bis Ende des Jahres geplant. Die erste Verteilung für 951 Familien beginnt in dieser Woche. Das Hilfswerk wird insgesamt über 200 Tonnen Mehl zu den Bedürftigen bringen: Solche Mengen sind in der Stadt Kombolcha in der Region Amhara nicht zu beschaffen. Sie werden auf Lastwagen von der Hauptstadt Addis Abeba in die 370 Kilometer nördlich gelegene Stadt transportiert.

Körperliche und mentale Schäden vermeiden

Seit im November 2020 der Konflikt zwischen der äthiopischen Nationalregierung und der Regionalregierung im Bundesstaat Tigray mit Waffengewalt ausgetragen wird, herrscht im Norden Äthiopiens eine humanitäre Notlage. Hunderttausende von Menschen wurden zu Binnenvertriebenen. "Karlheinz Böhm hat Menschen für Menschen gegründet, um den bedürftigsten Familien in Äthiopien zu helfen. Ein Grundpfeiler dabei war immer politische, ethnische und konfessionelle Neutralität", betont Kelsang Kone. "Deshalb sind wir auch in dieser Lage gefordert, allen Notleidenden zu helfen. Denn am meisten leidet in Kriegen die Zivilbevölkerung."

Viele der Geflüchteten seien auf der Flucht von nahen Angehörigen getrennt worden und jetzt in grosser Sorge, weil sie keine Nachricht von ihnen hätten: "Die Menschen sind niedergeschlagen und verzweifelt. Es geht darum, weitere körperliche und mentale Schäden, gerade bei den Kindern, zu vermeiden."

Die Verteilung in Kombolcha ist die zweite Nothilfe-Aktion von Menschen für Menschen. Bereits im Mai erreichten das Schweizer Hilfswerk mit seinen Nothilfe-Paketen 5248 Menschen in der Stadt Wukro in Tigray.

Menschen für Menschen setzt sich gegen Armut und Hunger ein. Die Stiftung wurde von dem Schauspieler Karlheinz Böhm (1928 - 2014) gegründet. Im Geiste des Gründers schafft das Schweizer Hilfswerk Lebensperspektiven für die ärmsten Familien in Äthiopien. Ziel der Arbeit ist es, dass sie in ihrer Heimat menschenwürdig leben können. Schwerpunkte der einzelnen Projekte sind Frauenförderung, Berufsbildung, Mikrokredite, Kinderhilfe, Familienplanung und landwirtschaftliche Entwicklung. Die Komponenten werden nach den lokalen Bedürfnissen kombiniert und mit sorgfältig ausgewählten einheimischen Partnern umgesetzt.

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