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Hirnschlag: Wer die Warnsignale kennt, rettet Leben - Welt-Hirnschlag-Tag 2019

24.10.2019 – 08:37 

Bern (ots) -

Die Hirnschlagmedizin bewahrt immer mehr Betroffene vor Todesfällen und bleibenden Schäden. Aber viele kommen zu spät ins Spital. Anlässlich des Welt-Hirnschlag-Tags vom 29. Oktober betont die Schweizerische Herzstiftung, wie wichtig es ist, über die Warnsignale Bescheid zu wissen. Dadurch könnten mehr Menschen gerettet werden, so wie der 22-jährige Lucien Müller.

Er erinnert sich gut an diesen Tag in der Rekrutenschule vor zwei Jahren in Payerne. Der damals 20-jährige Lucien Müller aus Schaffhausen machte sich für eine Übung bereit, bei der man sich das Gesicht mit Tarnfarbe bemalen musste. Doch der Stift mit der dunkelgrünen Farbe glitt ihm aus der Hand. Darauf angesprochen gab er brabbelnd Antwort. Anfänglich dachten alle an einen Scherz. Eine Kollegin hingegen vermutete Schlimmes. Sie alarmierte sofort die Ambulanz. «Ich bin froh, dass sie meine Sprachstörung gleich mit einem Hirnschlag in Verbindung gebracht hat», sagt Lucien Müller. Die Ambulanz brachte ihn in die Stroke Unit des Freiburger Kantonsspitals.

Mehr Menschen das Leben retten

Lucien Müller erhielt stark gerinnungshemmende Medikamente. Sie lösten das Blutgerinnsel auf, das eine Hirnarterie blockierte. Durch den Hirnschlag verursachte Folgeschäden hat er heute keine mehr. «Die Therapie eines akuten Hirnschlags hat in den letzten Jahren grosse Fortschritte gemacht», sagt Prof. Marcel Arnold, Chefarzt des Stroke Center am Inselspital Bern und Stiftungsrat der Schweizerischen Herzstiftung. Die Behandlungserfolge seien beeindruckend. Aber noch immer kommen viele Menschen zu spät ins Spital. Meist weil die Warnsignale nicht bekannt sind und man erst einmal zuwartet. Wäre das diesbezügliche Wissen in der Bevölkerung besser, davon ist der Spezialist überzeugt, könnten viel mehr Leben gerettet und Behinderungen abgewendet werden.

Beim Hirnschlag zählt jede Minute

Plötzliche, meist einseitige Lähmungen, Sprach- und Sehstörungen sind Anzeichen eines Hirnschlags. «In solchen Fällen sollte man nicht zögern und sofort den Notruf 144 alarmieren», meint Arnold. Bei einem Hirnschlag verlieren die minderdurchbluteten Teile des Gehirns rasch ihre Funktionsfähigkeit und sterben ab. Es ist daher wichtig, die Durchblutung und damit die Sauerstoffzufuhr rasch wiederherzustellen. Je schneller die Behandlung im Spital mit einem Stroke Center oder einer Stroke Unit erfolgt, desto grösser ist die Chance, dass Betroffene überleben und die Schäden gering bleiben.

Hirnschlag: Dies sind die Warnsignale

In den meisten Fällen treten bei einem Hirnschlag eines oder mehrere der folgenden Symptome auf:

   - Lähmungen: Plötzliche Lähmung, Gefühlsstörung oder Schwäche, 
     meist nur auf einer Körperseite (Gesicht, Arm oder Bein)
   - Sehstörungen: Plötzliche Blindheit, oft nur auf einem Auge, oder
     Doppelbilder
   - Sprachstörungen: Sprachstörungen oder Schwierigkeiten, 
     Gesprochenes zu verstehen
   - heftiger Schwindel mit Gehunfähigkeit
   - plötzlicher, ungewöhnlicher, heftiger Kopfschmerz

Bei Verdacht auf Hirnschlag muss unverzüglich der Notruf 144 alarmiert werden.

Weitere Informationen zum Hirnschlag finden Sie auf: www.hirnschlag.ch

Förderung der Hirnschlagforschung  
Die Schweizerische Herzstiftung fördert jährlich mit rund 2.5 
Millionen Franken die Herz-Kreislauf-Forschung in der Schweiz. 2018 
wurden acht neue Forschungsprojekte im Bereich Hirnschlag 
unterstützt. In Zukunft sollen mehr Patienten einen Hirnschlag ohne 
Behinderung überleben.  
Spenden auf Postkonto 30-4356-3 / IBAN CH21 0900 0000 3000 4356 3

Hinweis für Medienschaffende

Dieser Text ist unter www.swissheart.ch/medien abrufbar.

Kontakt:

Peter Ferloni
Leiter Kommunikation
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Telefon 031 388 80 85
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