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ikr: Mikroverunreinigungen im Abwasser

16.03.2018 – 08:16 

Vaduz (ots/ikr) -

Im Rahmen einer Messkampagne wurden im Ablauf der Abwasserreinigungsanlage (ARA) Bendern erhöhte Konzentrationen des Arzneiwirkstoffes Irbesartan festgestellt. Irbesartan wird in Medikamenten zur Behandlung von Bluthochdruck verwendet.

Im April 2016 hat sich das Amt für Umwelt an einer breit angelegten Messkampagne der Abwasserreinigungsanlagen des Kantons St. Gallen angeschlossen. In der Messkampagne wurden insgesamt 45 Abwasserreinigungsanlagen auf Mikroverunreinigungen untersucht.

Im Rahmen der Messkampagne wurden 157 organische Spurenstoffe aus unterschiedlichen Anwendungsgebieten analysiert, wie Arzneimittel, Röntgenkontrastmittel, Biozide und Pestizide, Flammschutzmittel, Korrosionsschutzmittel, Tenside, Weichmacher, Substanzen mit hormoneller Wirkung, künstliche Süssstoffe sowie weitere Chemikalien.

Bei den 28 am häufigsten vorkommenden Arzneimitteln, liegen die Werte in Bendern in etwa im Durchschnitt aller untersuchten Abwasserreinigungsanlagen. Beim Arzneiwirkstoff Irbesartan wurde jedoch im Vergleich zu den anderen Abwasserreinigungsanlagen eine deutlich höhere Konzentration festgestellt. Während im Durchschnitt der untersuchten Anlagen die Werte bei 0.5 Mikrogramm pro Liter lagen, betrug der Wert in Bendern 2.6 Mikrogramm pro Liter. Irbesartan wird zur Behandlung von Bluthochdruck eingesetzt.

Aufgrund dieser Auffälligkeit beim Arzneiwirkstoff Irbesartan führte das Amt für Umwelt im Oktober 2017 eine Nachuntersuchung durch, bei welcher 21 Tagessammelproben auf diesen Wirkstoff untersucht wurden. Die Ergebnisse der Nachuntersuchung bestätigten die überdurchschnittlich hohen Konzentrationen. So lagen die gemessenen Werte der Nachuntersuchung bei durchschnittlich 2.9 Mikrogramm pro Liter bzw. 63 Gramm pro Tag. Im Jahr gelangen so rund 23 Kilogramm des Wirkstoffes Irbesartan über die Kanalisation und schliesslich über die Abwasserreinigungsanlage Bendern in den Rhein. Mittels periodischen Messkampagnen wird die Entwicklung der Mikroverunreinigungen weiter genau beobachtet. Des Weiteren werden auch auf der Massnahmenseite die Entwicklungen mitverfolgt und entsprechende Massnahmen geprüft.

Der Untersuchungsbericht sowie die Ergebnisse der Nachkontrolle können auf folgender Internetseite eingesehen werden: www.llv.li/#/12519/abwasser

Kontakt:

Amt für Umwelt
Elija Kind, Abt. Umweltschutz
T +423 236 75 94