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"Schutz vor Sexualisierung in Kindergarten und Primarschule" am 4. März 2015 im Nationalrat / Initiative gefährdet die Prävention vor sexueller Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen

02.03.2015 – 06:00 

Lausanne (ots) -

Am 4. März 2015 wird die Initiative "Schutz vor Sexualisierung in Kindergarten und Primarschule" im Nationalrat debattiert. "Diese Initiative bietet Kindern und Jugendlichen keinen Schutz vor sexueller Gewalt. Sie gefährdet vielmehr die Prävention vor sexuellen Übergriffen", führt Yvonne Gilli, Nationalrätin und Präsidentin der Stiftung SEXUELLE GESUNDHEIT Schweiz im Hinblick auf die Debatte aus.

Die Initiative verhindert, dass im Kindergarten und in der Primarschule wirksame Prävention sexueller Übergriffe an Kindern und Jugendlichen gemacht werden kann, weil sie Sexualität tabuisiert. Fachleute sind sich einig, dass Prävention sexueller Gewalt nur möglich ist, wenn Fragen zum Körper - inklusive intime Körperteile - Sexualität, Beziehungen und Emotionen altersgerecht angesprochen werden1. "Ein Kind, das keine Sprache für Sexualität hat und Körperteile und Berührungen nicht benennen kann, wird auch nicht über sexuelle Ausbeutung reden können."2

Für SEXUELLE GESUNDHEIT Schweiz leistet die Sexualaufklärung3 an Schulen einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsförderung, zur Chancengleichheit und zur Prävention von sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlichen. Die Initiative "Schutz vor Sexualisierung in Kindergarten und Primarschule" würde dies verunmöglichen, weshalb der Schweizerische Dachverband der Beratungsstellen zu sexueller Gesundheit und Sexualaufklärung die Initiative ablehnt.

Stellungnahme von SEXUELLE GESUNDHEIT Schweiz zur Initiative: http://ots.ch/KJpJ0

   1 Die Studie Optimus über sexuelle Gewalt empfiehlt, mit 
altersgerechter Sexualerziehung den respektvollen und gewaltfreien 
Umgang mit anderen Menschen zu fördern: Averdijk et al.,2013. 
Recommandations pour l'éducation de la violence sexuelle entre 
adolescents, Optimus Study, p. 34). 

   2 Kinderschutz Schweiz: www.kinderschutz.ch 

   3 Basierend auf den WHO Standards für die Sexualaufklärung in 
Europa, hrsg. von WHO und BZgA 2011

Kontakt:

SEXUELLE GESUNDHEIT Schweiz
Barbara Berger (Geschäftsleiterin)
barbara.berger@sexuelle-gesundheit.ch
Tel. 079 333 72 88

SEXUELLE GESUNDHEIT Schweiz
Yvonne Gilli (Nationalrätin und Präsidentin der Stiftung)
yvonne.gilli@parl.ch
Tel. 079 354 47 55