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Serienkiller Wasser: Helvetas-Aktion zum Weltwassertag

21.03.2014 – 11:00 

Zürich (ots) -

An verschmutztem Trinkwasser sterben weltweit mehr Menschen als durch Waffengewalt. Das führt Helvetas mit ihrer diesjährigen Kampagne zum Weltwassertag vor Augen. Aus diesem Anlass richtet Helvetas heute und morgen in mehreren Schweizer Städten öffentliche Brunnen zu Gedenkstätten her.

Eine riesige Trauerschleife, Blumen und Grabkerzen zieren den Brunnen am Berner Bärenplatz, am Paradeplatz in Zürich und in anderen Orten der Schweiz. Wer ist hier gestorben? Nicht hier, aber weltweit sterben täglich tausende Menschen, weil sie verschmutztes Wasser trinken. Denn nicht überall fliesst wie bei uns sauberes Trinkwasser aus öffentlichen Brunnen. Mit den inszenierten Gedenkstätten macht die Entwicklungsorganisation Helvetas auf diesen Skandal aufmerksam: heute in Bern und Zürich, morgen, am Weltwassertag (22.3.), in Baden, Cazis/Thusis und Frauenfeld.

"Wasser steht bei uns für Erfrischung und Gesundheit. Verschmutztes Trinkwasser aber macht jeden Schluck zum tödlichen Risiko", sagt Helvetas-Geschäftsführer Melchior Lengsfeld. Davon betroffen sind 800 Millionen Menschen in Entwicklungsländern, die keinen Zugang zu sauberem Wasser haben. Weltweit sind mehr Menschen Opfer von verschmutztem Trinkwasser als von Waffengewalt. Am schlimmsten trifft es, wie so oft, die Kleinsten: Über 3'000 Kinder unter fünf Jahren sterben täglich an Durchfallerkrankungen, die durch Erreger im Trinkwasser verursacht werden.

Auch mit der mittlerweile bekannten Plakatkampagne mit den Glas- Motiven setzt Helvetas diesen Frühling ihren Kampf für den Zugang zu sauberem Trinkwasser fort. Mit den beiden neuen Sujets "Serienkiller" und "Afrikanisches Roulette" unterstreicht Helvetas die Sinnlosigkeit des Sterbens als Folge des fehlenden Zugangs zu sauberem Trinkwasser.

Denn der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist ein Grundrecht. Dafür setzt sich Helvetas seit fast 60 Jahren ein. Die Entwicklungsorganisation hat sich auf die Bereiche Wasserversorgung und Hygiene spezialisiert. Durch ihre Arbeit erhalten rund 400'000 Menschen in Entwicklungsländern jährlich Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitärer Grundversorgung.

Helvetas baut Brunnen und installiert Zisternen, die Regenwasser speichern. Damit die Wasserprojekte nachhaltig sind, leisten alle Beteiligten einen Beitrag, zum Beispiel bei den Bauarbeiten. Ausserdem werden Hygieneschulungen durchgeführt. Mit Sensibilisierungs- und Informationsarbeit in der Schweiz stärkt Helvetas das entwicklungspolitische Bewusstsein in der Bevölkerung und fördert solidarisches Verhalten.

Fotos der Aktion und der neuen Plakat-Motive in Printqualität auf www.helvetas.ch/medien

Hintergrundinformationen zum Thema Wasser auf: www.helvetas.ch/wasser

Neues Positionspapier zur Wasserprivatisierung

2010 wurde der Zugang zu sauberem Wasser von der UNO als Menschenrecht anerkannt. Auch nach diesem Entscheid bleiben wichtige Fragen offen: Wem gehört das Wasser? Wer darf darüber verfügen? Wer verteilt die Nutzungsrechte? Wer ist dafür verantwortlich, dass alle Zugang zu Wasser haben? Verschiedene Beispiele von privatisierten städtischen Wasserversorgungen in Entwicklungsländern oder dem Aufkauf von Wasserquellen durch die Flaschenwasserindustrie haben lokal und international Proteste ausgelöst. In ihren Entwicklungsprojekten wird Helvetas immer wieder mit der Privatisierungsfrage konfrontiert. In ihrem neu vorgelegten Positionspapier klärt sie ausgehend vom Prinzip einer gerechten Nutzung der knappen Ressource die Bedingungen für privates und unternehmerisches Engagement im Wassersektor. Helvetas plädiert dafür, dass auch eine privatwirtschaftliche Nutzung von Wasserressourcen in jedem Fall demokratisch kontrolliert bleiben muss und alle Menschen eine tägliche Mindestmenge von 25 Liter zur Verfügung haben müssen. Das Positionspapier kann hier als PDF heruntergeladen werden: www.helvetas.ch/positionspapiere

Kontakt:

Matthias Herfeldt
Mediensprecher Helvetas
076 338 59 38
matthias.herfeldt@helvetas.org

Angelika Koprio
Koordinatorin Aktionen und Freiwilligenarbeit
076 494 78 41
angelika.koprio@helvetas.org