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WWF/Klimakonferenz in Durban: neuer Rahmen, zu wenig Ambitionen

11.12.2011 – 12:38 

Zürich (ots) -

Die Uno-Klimakonferenz in Durban hat zählbare Resultate gebracht: eine zweite Verpflichtungsperiode zum Kyoto-Protokoll ist so gut wie beschlossen und bis spätestens 2015 soll ein neues weltweites Klimaschutzabkommen ausgearbeitet sein. Das ist wichtig, aber angesichts der Herausforderung zu wenig.

Das Kyoto-Protokoll verpflichtet nur Industrieländer, ihre CO2-Emissionen zu reduzieren. Die Klimakonferenz von Durban hat nun den Grundstein zu einem neuen Abkommen gelegt, das alle Länder erfasst. Das neue Abkommen soll bis 2015 stehen und so streng sein, dass die globale Erwärmung unter 2 Grad respektive 1,5 Grad gehalten werden kann, falls die Wissenschaft letzteres nahe legt. "Das sind zählbare Resultate", sagt Patrick Hofstetter, Leiter Klima und Energie beim WWF Schweiz und Mitglied der Schweizer Delegation in Durban. "Sie zeigen, dass neben der Einsicht auch ein gewisser Wille besteht, die Herausforderungen der Klimaerwärmung umfassend anzupacken." Zaghafte Fortschritte bei den Anpassungsinstrumenten, bei der Vermeidung von Abholzung oder auch bei der Finanzierung eines grünen Klimafonds gehen ebenfalls in die richtige Richtung.

Zufrieden kann der WWF mit den Resultaten von Durban aber nicht sein, denn die Verhandlungen liefern zu wenig. Und die Resultate kommen zu spät. Das weltweite Abkommen soll erst nach 2020 in Kraft treten, obschon die Trendwende bei den Emissionen gemäss Uno-Klimarat IPCC bereits 2015 erreicht werden müsste. Offen bleibt, wer wie viel zur Reduktion des Treibhausgas-Ausstosses beitragen muss und wie verbindlich das neue Abkommen sein wird. Sicher ist dafür, dass die heutigen Angebote der Länder auf eine Klimaerwärmung von mindestens 3 bis 4 Grad hinauslaufen, mit katastrophalen Folgen für die Welt. Für die Schweiz würde das plus 6 bis 8 Grad bedeuten. "Alle wissen, dass uns der Klimawandel keine Zeit lässt", sagt Patrick Hofstetter. "Jetzt wäre ein Sprint von allen nötig, aber zu viele Länder spielen Verstecken oder schlendern vor sich hin."

Die Regierungen müssen dringend Ambitionen zeigen, auch unsere Regierung: "Mit dem neuen CO2-Gesetz wird der Bundesrat das CO2-Reduktionsziel auf 40% erhöhen können", sagt Patrick Hofstetter. "Diese Chance muss er packen, denn wer sich früh bewegt, ist schon am Ziel, wenn andere erst losgehen."

Kontakt:

WWF Medienstelle in Zürich: Philip Gehri, 079 699 65 84,
philip.gehri@wwf.ch