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Impuls-Tagung am 27. Mai in Olten: Arbeitsagogik in Sozialfirmen - zwischen Produktion und Förderung

26.05.2011 – 08:00 

Olten (ots) -

Wie schaffen Verantwortliche in Sozialfirmen den Spagat zwischen Wertschöpfung aus der Arbeit und Wertschätzung des Personals? Und was können Sozialarbeitende und Unternehmer voneinander lernen?

Für leistungsbeeinträchtigte Menschen gibt es in der Schweizer Wirtschaft nicht genügend Arbeitsplätze. Deshalb wurden diese Menschen bisher in ergänzende Massnahmen wie geschützte Werkstätten vermittelt. Weil diese Arbeitsplätze viel kosten, sollen die Betroffenen verstärkt in den Arbeitsmarkt reintegriert werden. Dies stellt sich aber als schwierig dar, weil diesen Menschen Skepsis seitens der Unternehmen entgegenschlägt. Als Folge übernehmen sie diese Vorurteile als zusätzlich behindernde Selbst-Stigmatisierung. Hier die Menschen abzuholen und schlummernde Fähigkeiten auszugraben, stärkt die Mitarbeitenden in ihrem Selbstbewusstsein und bringt Spass beim Arbeiten.

Normale Arbeit mit sozialem Ziel

Sozialfirmen versuchen die Hindernisse unterschiedlich zu überwinden: Sie bieten sich der Wirtschaft als Partner für Nischendienstleistungen und -produktion an und schaffen dadurch «normale» Arbeit. «In der Sozialfirma erhalten sie normale Arbeit und einen normalen Lohn. Das ist mindestens so wichtig wie das Zutrauen und die Wertschätzung», erklärt Roland Z'Rotz, Vorsitzender und Geschäftsführer der Öko-Reinigungsservice GmbH. So sind Sozialfirmen für Menschen geeignet, die mit einer Vollintegration in die Wirtschaft überfordert, aber mit einer Beschäftigung in einer geschützten Werkstatt unterfordert sind. Sie verfolgen sowohl ein soziales, als auch ein wirtschaftliches Ziel.

Erfolgserlebnisse führen weiter

«Die Arbeitsagogik empfindet das Spannungsfeld zwischen Produktionsdruck und Förderung nicht mehr als Hindernis, sondern als Mehrwert», stellt Ferdinand Röösli, Leiter des Instituts für Arbeitsagogik IfA, fest. Er nimmt einen Wandel wahr. Zentral sei die Wertschätzung: «Wichtig ist ein Arbeitsklima des Zutrauens. Durch Erfolgserlebnisse werden Entwicklungen möglich, die aus der prekären Lebenssituation herausführen, in der sich viele Menschen mit Beeinträchtigung befinden.» Auch Prof. Stefan Adam vom Institut Beratung, Coaching und Sozialmanagement ICSO der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW betont: «Es reicht nicht, das Fürsorge-Prinzip Leistung/Gegenleistung nach wirtschaftlichen Grundsätzen umzusetzen. Eine Sozialfirma fördert ihre Mitarbeitenden gezielt.»

Was ist für Arbeitsagogen oder Arbeitsagoginnen in einer Sozialfirma anders als in einer geschützten Werkstatt? Welche Herausforderungen warten auf Sozialarbeitende? Wie werden Sozialfirmen dem Anspruch auf ökonomische Wertschöpfung und gleichzeitiger Wertschätzung aller Mitarbeitenden gerecht? Fragen wie diese sowie ein Zerreissproben-Workshop sollen praxisbezogene Impulse geben und unterschiedliche Perspektiven beleuchten.

Die Impuls-Tagung «Arbeitsagogik in Sozialfirmen - Produktion und Förderung in der Zerreissprobe?» findet am 27. Mai in Olten statt. Alle Details unter: www.fhnw.ch/sozialearbeit/icso/tagungen

Weitere Auskünfte sind erhältlich bei:

Prof. Stefan Adam
Tel.:   +41/62/311'96'35
E-Mail: stefan.adam@fhnw.ch

Download dieser Medienmitteilung: http://www.presseportal.ch/go2/Arbeitsagogik

Kontakt:

Fachhochschule Nordwestschweiz
Hochschule für Soziale Arbeit
Christina Beglinger, Leiterin Marketing & Kommunikation
Riggenbachstrasse 16
4600 Olten

Tel.: +41/62/311'96'91
E-Mail: christina.beglinger@fhnw.ch
Internet: www.fhnw.ch/sozialearbeit