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Lastwagen-Chauffeure sollen nicht länger arbeiten müssen

08.05.2010 – 13:15 

Altdorf (ots) -

Die Alpen-Initiative wehrt sich für die Chauffeure
und gegen den Bundesrat: Er will die wöchentliche Arbeitszeit für 
Chauffeure von 56 auf 60 Stunden heraufsetzen. Dies würde einmal mehr
die Strasse gegenüber der Schiene bevorteilen, das Risiko für schwere
Unfälle erhöhen und die Fahrer würden noch stärker ausgebeutet. Die 
Mitglieder der Alpen-Initiative haben deshalb in einer Resolution den
Bundesrat aufgefordert, auf die Änderung zu verzichten und 
stattdessen die Haftung der Transportfirmen auszuweiten.
Längere Arbeitszeiten im Strassentransport bedeuten einen weiteren
Konkurrenzvorteil für die Lastwagen gegenüber der Bahn. Er geht 
zulasten des Personals und widerspricht dem Auftrag des Bundes, den 
Güterverkehr von der Strasse auf die Schiene zu verlagern. Deshalb 
lehnt die Alpen-Initiative die Pläne des Bundesrats ab, die 
wöchentlich mögliche Arbeitszeit der Chauffeure von 56 auf 60 Stunden
und den erlaubten Wochendurchschnitt über sechs Monate von 46 auf 48 
Stunden zu erhöhen.
Zudem würden längere erlaubte Arbeitszeiten für Chauffeure die 
Strassen gefährlicher machen, denn müde Lenker gefährden die anderen 
Verkehrsteilnehmer zusätzlich. Statt die Arbeitszeiten zu erhöhen, 
täte der Bund gut daran, die Transportunternehmen bei Verstössen 
ihres Personals mithaften zu lassen, beispielsweise, wenn ein Fahrer 
die Ruhezeiten nicht einhält, zu viel geladen hat oder die 
Vorschriften für gefährliche Güter missachtet. Eine solche Regelung 
würde die Firmen dazu bewegen, die Chauffeure nicht noch stärker zu 
belasten.
Am Samstag hat die Mitgliederversammlung der Alpen-Initiative in 
Mogelsberg SG eine entsprechende Resolution verabschiedet. Die 
Resolution weist darauf hin, dass auch bei der Eisenbahn die 
rechtlich zulässigen Arbeitszeiten relativ hoch sind. Der 
Schienenbereich ist jedoch in Gesamtarbeitsverträgen viel 
restriktiver geregelt. So gilt beispielsweise im GAV der SBB zurzeit 
eine Soll-Arbeitszeit von 8,2 Stunden pro Tag, beziehungsweise 41 
Stunden pro Woche.

Kontakt:

Fabio Pedrina, Nationalrat und Präsident Alpen-Initiative, 079 249 29
42
Alf Arnold, Geschäftsführer Alpen-Initiative, 079 711 57 13