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Gotthard: Die zweite Röhre schafft so oder so neue Kapazitäten

 
 Quelle: Alpen-Initiative
Bildunterschrift:
Karikatur Nico/Alpen-Initiative

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26.11.2009 – 10:00  Alpen-Initiative    [newsroom]

Altdorf (ots) -

- Hinweis: Bildmaterial wird über Keystone durch Photopress
     verbreitet und steht zum kostenlosen Download bereit unter:
     http://www.presseportal.ch/de/pm/100002430 -
Wer sagt, die Schweiz könne einen zweiten Autotunnel durch den 
Gotthard bauen und gleichzeitig die Kapazitäten auf dem jetzigen 
Niveau halten, betreibt Augenwischerei. Dieser Schluss legt eine 
Untersuchung nahe, die das Bündner Büro Hartmann&Sauter im Auftrag 
der Alpen-Initiative durchgeführt hat. Damit ist klar, dass es ohne 
Volksabstimmung keine zweite Röhre geben kann. Mehrverkehr wiederum 
schadet dem Klima.
Rein technisch gesehen wären am Gotthard beliebig viele Röhren 
machbar. Die Bundesverfassung verbietet aber, dass die Kapazitäten 
der Transitstrassen durch die Alpen ausgebaut werden. Das bedeutet 
unter anderem, dass die zwei Fahrspuren, die heute durch den Gotthard
führen, nicht auf drei oder vier erhöht werden dürfen. Projekte, die 
diesen Verfassungsgrundsatz verletzen, müssen dem Volk zur Abstimmung
unterbreitet werden. Alles andere widerspräche den Grundsätzen 
unserer Demokratie.
Der Gotthard-Strassentunnel muss in absehbarer Zeit saniert 
werden. Als Variante wird eingebracht, man solle vorgängig einen 
zweiten Tunnel bohren, damit der Verkehr auch während der Sanierung 
ungehindert fliessen kann. Eine Untersuchung des Raum- und 
Verkehrsplanerbüros Hartmann&Sauter zeigt nun, dass ein zweiter 
Strassentunnel in jedem Fall die Durchfahrtskapazitäten erhöhen 
würde. Vier Varianten hat das Büro untersucht. Fazit: Es ist 
schlichtweg unmöglich, Massnahmen zu treffen, welche aus technischer 
und finanzieller Sicht langfristig wirksam die Inbetriebnahme eines 
dritten oder vierten Fahrstreifens verunmöglichen.
Das heisst konkret: Ist eine zweite Röhre einmal gebaut, werden 
die zusätzlichen Fahrspuren auch genutzt werden. Für die Lastwagen 
wäre dies die perfekte Einladung, und die Verlagerung des 
Güterverkehrs auf die Schiene würde zusätzlich erschwert.
Politisch ist aus der Untersuchung zu folgern: Wer einen zweiten 
Strassentunnel durch den Gotthard ohne Volksabstimmung bauen will, 
führt das Volk an der Nase herum. Aus institutionellen und 
materiellen Gründen ist eine Abstimmung zwingend.

Kontakt:

Alf Arnold, Geschäftsführer Alpen-Initiative, 079 711 57 13
Fabio Pedrina, Präsident Alpen-Initiative, 079 249 29 42