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WWF und Pro Natura: Wolfabschüsse sind illegal

07.09.2009 – 10:00 

Zürich (ots) -

Ein Wolf wurde bereits abgeschossen, zwei weitere
Abschüsse sollen folgen. Doch die Abschussbewilligungen für die drei 
Wölfe in den Kantonen Wallis und Luzern haben ein rechtliches 
Nachspiel: WWF und Pro Natura haben heute gegen die Todesurteile 
gemeinsam Rekurse eingereicht.
"Die drei verfügten Wolfs-Abschüsse verstossen gegen 
internationales und nationales Recht", sagt Kurt Eichenberger, 
Grossraubtier-Experte beim WWF Schweiz. Deshalb haben die beiden 
Umweltorganisationen gemeinsam Rekurse eingelegt gegen die 
Abschussgenehmigungen. Da solche Rekurse keine aufschiebende Wirkung 
haben, werden Wölfe heute einfach abgeschossen. "Es werden Fakten 
geschaffen, ohne dass eine rechtliche Prüfung erfolgen kann", moniert
Mirjam Ballmer, Projektleiterin Naturschutzpolitik bei Pro Natura. 
Die beiden Umweltschutzorganisationen fordern nun, dass Rekurse 
künftig aufschiebende Wirkung haben sollen.
Das geltende Verfahren befriedigt aus Sicht von WWF und Pro Natura
nicht: Insbesondere die Bewilligung von Abschüssen kommt 
intransparent zustande. Das muss geändert werden. "Die drei Fälle in 
den Kantonen Wallis und Luzern zeigen, dass das Wolfskonzept nicht 
ausgewogen ist", sagt Ballmer. "Das Konzept schützt vor allem die 
Schafe, dabei ist der Wolf eine streng geschützte Tierart", sagt 
Eichenberger.
Die Umstände der einzelnen Wolfsrisse beweisen, dass die 
bestehenden Herdenschutzmassnahmen nicht konsequent genug umgesetzt 
werden. So wurden in Luzern die Schafe auf der Alp gar nicht 
geschützt. Zudem wurden nicht alle gerissenen Schafe wie 
vorgeschrieben von Behördenvertretern begutachtet. WWF und Pro Natura
sind überzeugt, dass das richterliche Urteil Mängel im Wolfskonzept 
und dessen Anwendung aufdecken wird. Da die Abschussgenehmigungen 
geltende Gesetze verletzen, erwarten die Umweltorganisationen nach 
den Rekursverfahren eine Revision des Wolfskonzepts.

Kontakt:

Kurt Eichenberger, Grossraubtier-Experte beim WWF Schweiz,
G 044 297 22 53 M 078 667 34 46
Mirjam Ballmer, Projektleiterin Naturschutzpolitik bei Pro Natura,
061 317 92 08