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Stern: Realität holt Tykwer ein - Der Regisseur über gierige Banken und seinen neuen Film "The International"

28.01.2009 – 10:00 

Hamburg (ots) -

Tom Tykwer ist erschrocken darüber, dass die
Realität seinen neuen Thriller "The International" bereits eingeholt 
hat. "Ich hatte noch während der Dreharbeiten Sorgen, dass die 
Zuschauer es zu konstruiert finden, wenn man eine Privatbank als 
Bösewicht ins Zentrum rückt", sagte Tykwer dem Hamburger Magazin 
stern in der neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe. Er finde es 
"wahnsinnig beunruhigend, dass der Subtext der Geschichte auf eine 
Weise wahr geworden ist, wie wir uns das nie vorgestellt haben".
In dem Film mit Clive Owen und Naomi Watts geht es um die 
kriminellen Machenschaften einer Großbank. "The International" 
eröffnet die diesjährige Berlinale, die vom 5. bis 15. Februar in 
Berlin stattfindet.
Vor den Dreharbeiten hat der 43-Jährige extra mit einigen Bankern 
gesprochen. "Die waren oft fünf Jahre jünger als ich und hatten einen
privaten Jahresumsatz von ein paar Hundert Millionen Euro", so Tykwer
zum stern. "Sehr umgängliche Typen, gar nicht unsympathisch. 
Kultivierte Leute, die sich auch im Kino auskannten."
Gleichzeitig behaupteten diese Menschen mit einer ziemlichen 
Souveränität ihre Position: "Entschuldigung, erstens haben wir den 
Kapitalismus nicht erfunden, und zweitens schaut doch jeder auf seine
Profite und auf die seines Ladens. Das machen alle so. Und wenn ich 
dann sage, nein, das machen nicht alle so, dann ist das Gespräch 
schnell zu Ende. Ökonomische Moral ist offenbar ein naives Relikt aus
der Vergangenheit." Von diesen Widersprüchen handele sein Film "The 
International", sagte Tykwer im stern-Interview.
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Stern-Redakteur
Kester Schlenz
Telefon: 040-3703-3857

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