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Verkehrskommission des Ständerates zur zweiten Gotthard-Röhre: Keine Distanzierung von Angriffen auf Alpenschutz und Volkswillen

13.01.2009 – 17:42 

Altdorf (ots) -

Die Verkehrskommission des Ständerates drückt sich
um ein klares Nein gegen die erneuten Versuche, die vom Volk zweimal
verworfene zweite Röhre am Gotthard erneut zu lancieren. Immerhin hat
sie mit der Zustimmung zu einem eigenen Postulat vorläufig das
Schlimmste abgewendet. Es liegt nun an den Ständeräten Marty und
Lombardi, ihre Vorstösse zurückzuziehen oder an der Kommission, diese
zur Ablehnung zu empfehlen.
Die anstehende Sanierung des Gotthardtunnels ist kein Grund für
eine zweite Röhre. Nach der Eröffnung des Gotthard-Basistunnels hat
die Eisenbahn-Bergstrecke so viele freie Kapazitäten, dass sie
während der verkehrsschwachen Winterperiode den gesamten Verkehr des
Strassentunnels aufnehmen kann. So kann ein mehrmonatiges Zeitfenster
für die Sanierung geschaffen werden. Seit 2002 stagniert der Verkehr
bei rund 6 Millionen Fahrzeugen pro Jahr (16'000 pro Tag).
Die Unfallrate ist in Tunnels generell geringer als auf offener
Strecke. Im Gotthardtunnel ist die Zahl der Unfälle nach dem
LKW-Brand von 2001 auf einen Zehntel des früheren Jahresmittels
gefallen. Eine grössere Gefahr geht nur vom Schwerverkehr aus.
Auffahrunfälle wie im Tauerntunnel 1999 oder Selbstentzüdungen wie im
Mont-Blanc- und im Fréjus-Tunnel (1999 bzw. 2005) können durch eine
zweite Röhre nicht verhindert werden. Hier hilft nur eine konsequente
Verlagerung des Schwerverkehrs auf die Schiene.
Der Kanton Tessin ist auch während der Sanierungszeit des
Gotthardtunnels nicht abgeschnitten: Nicht nur der
Gotthard-Basistunnel wird dann fertig gestellt sein, sondern auch die
neue Bahnlinie Mendrisio - Varese, die eine schnelle Verbindung nach
Bern und in die Westschweiz ermöglichen wird. Der
San-Bernardino-Tunnel und die Lukmanierstrasse sind ganzjährig
geöffnet. Im Sommer stehen zusätzlich der Nufenenpass und die
Gotthard-Passtrasse zur Verfügung.

Kontakt:

Alf Arnold
Geschäftsführer der Alpen-Initiative
Mobile: +41/79/711'57'13