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Schweizer Verlagerungspolitik hat Schiffbruch erlitten

11.09.2008 – 09:10 

Bern (ots) -

Die jüngsten Zahlen zum alpenquerenden Güterverkehr
machen deutlich, dass die Schweizer Verlagerungspolitik definitiv 
gescheitert ist. Erneut haben im ersten Semester 2008 sowohl die 
Lastwagenfahrten als auch die Gütermengen auf der Strasse zugenommen.
Laut Angaben des Bundes sind dafür vor allem zu tiefe Ansätze bei der
LSVA verantwortlich. In Wahrheit wird die Verkehrsmittelwahl zwischen
Strasse und Schiene jedoch weniger von den Kosten als vielmehr von 
Qualitätsmerkmalen bestimmt. Statt neuen Zwangsmassnahmen wie der 
Alpentransitbörse, braucht es deshalb jetzt eine Neuausrichtung der 
Verkehrspolitik hin zu mehr Liberalisierung und Wettbewerb der 
Bahnen.
Für den Schweizerischen Nutzfahrzeugverband ASTAG steht schon 
lange fest, dass die bisherige, von links-grünen Kreisen dominierte 
Verkehrspolitik nicht funktioniert. Diese Einschätzung wird nun - 
einmal mehr - bestätigt durch den neuesten Semesterbericht des Bundes
zur Mengenentwicklung im alpenquerenden Güterverkehr. Dieser weist 
nach 2007 erneut ein gesteigertes Wachstum des Strassentransports 
aus. So stiegen im ersten Halbjahr 2008 sowohl die Anzahl der 
Lastwagenfahrten um 3,8 Prozent als auch die transportierte 
Gütermenge um 4,1 Prozent, während die Zunahme auf der Schiene nur 
3,2 Prozent betrug.
Liberalisierung statt Kontingentierung
Angesichts dieser Entwicklung versucht der Bund nun verzweifelt, 
mit weiteren Zwangsmassnahmen zulasten des Strassenverkehrs die 
Verlagerung zu erzwingen. Indessen schaden die vorgeschlagenen 
Massnahmen nur dem Wirtschaftsstandort Schweiz, sind aber für die 
angestrebte Verkehrsverlagerung völlig nutzlos. Dazu gehört auch die 
Alpentransitbörse, die eine staatliche Kontingentierung von 
Durchfahrtsrechten und damit nochmals eine Kostensteigerung für die 
Schweizer Wirtschaft mit sich brächte. Es erstaunt deshalb nicht, 
dass auch Wirtschaftskreise einer Alpentransitbörse nur zustimmen, 
wenn für den Binnen-, Import- sowie Exportverkehr klare Ausnahmen 
(Sonder-Kontingente) festgelegt werden.
Zudem braucht es subito eine tiefgreifende Neuorientierung der 
Schweizer Verkehrspolitik hin zu einer Liberalisierung und mehr 
Wettbewerb unter den Bahnen. Hier müssen endlich die Voraussetzungen 
für eine Leistungssteigerung geschaffen werden, insbesondere durch 
ein marktfähiges Kooperationsmodell von SBB Cargo und eine flexiblere
Trassenpreisgestaltung. Die bisherige einseitig die Strasse 
belastende Verlagerungspolitik hingegen ist für die ASTAG nicht 
akzeptabel

Kontakt:

ASTAG Schweizerischer Nutzfahrzeugverband
Michael Gehrken
Weissenbühlweg 3, 3007 Bern
Tel. 031 370 85 24