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Schweizer Zeitungskampf wegen "Lockvogelangebot": Vogt-Schild klagt Tamedia und tritt provisorisch aus dem Verlegerverband aus

09.09.2008 – 10:00 

Zürich/Montreux (ots) -

Der Zeitungskampf in Solothurn spitzt sich
immer weiter zu. Wie das Branchenmagazin "Schweizer Journalist" in 
seiner aktuellen Ausgabe berichtet, hat die Vogt-Schild Medien Gruppe
vor dem Richteramt in Solothurn-Lebern Klage gegen Tamedia wegen 
unlauterem Wettbewerb eingereicht.
Das Zürcher Unternehmen hatte im Sommer ein Jahresabo des 
"Solothurner Tagblatt" und der "Sonntagszeitung" gemeinsam für 100 
Franken angeboten und damit die "Solothurner Zeitung" von Vogt-Schild
angegriffen. Laut Wettbewerbsrechtsexperte Michael Vlcek vom 
Rechtswissenschaftlichen Institut der Uni Zürich könnte mit der Klage
ein Präzedenzfall für den Wettbewerb im Zeitungsmarkt geschaffen 
werden. Es gebe für so genannten "Lockvogelangebote" bei Zeitungen 
bisher keine höchstinstanzliche Entscheidung.
Gleichzeitig droht dem Verband Schweizer Presse Ungemach. Denn 
Vogt-Schild ist aus Protest gegen das "Dumping-Angebot", wie es 
Vogt-Schild-Chef Christian Müller gegenüber dem "Schweizer 
Journalist" nannte, auch provisorisch dem Verlegerband ausgetreten. 
Der Verwaltungsrat des Unternehmens wird entscheiden, ob der Austritt
tatsächlich vollzogen wird.
Verlegerpräsident Hanspeter Lebrument wird am kommenden Donnerstag
beim Jahreskongress der Schweizer Presse einen Vermittlungsversuch 
unternehmen. Die Chancen sind fraglich: "Wir behalten uns auch 
künftig solche Angebote vor", hielt der Sprecher der "Solothurner 
Tagblatt"-Herausgeberin Espace, Christopher Wehrli, ausdrücklich im 
"Schweizer Journalist" fest.
Was Vogt-Schild Espace/Tamedia vorwirft. Was Espace/Tamedia 
antwortet. Warum ".ch" im Zusammenhang mit dem Konflikt ein 
provokatives Inserat nicht drucken wollte. Und warum das alles 
eigentlich auf AZ-Verleger Peter Wanner zielt, steht in der aktuellen
Ausgabe des "Schweizer Journalist", der zum Verlegerkongress am 11. 
September erscheinen wird.
Pressekontakt:

Pressekontakt:

Markus Wiegand, Chefredaktor Schweizer Journalist, Tel. +41/(0)76/432
45 43, oder Johann Oberauer, Verleger Schweizer Journalist, Tel.
+43/(0)664/22 16 643