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Eidg. Abstimmung vom 1. Juni - Auch die SGIM votiert dagegen

06.05.2008 – 13:40 

Luzern (ots) -

Am 1. Juni 2008 stimmt das Schweizer Stimmvolk über
den neuen Verfassungsartikel 117a "Für Qualität und
Wirtschaftlichkeit in der Krankenversicherung" ab. In einer
repräsentativen Umfrage bei den Mitgliedern der Schweizerischen
Gesellschaft für Innere Medizin (SGIM) stimmten die Internisten klar
gegen den Verfassungsartikel.
Das Resultat einer aktuellen Kurzumfrage bei den Mitgliedern der
SGIM konnte eindeutiger nicht sein: Ganze 98% der Teilnehmenden
(Beteiligungsquote 10%) sprachen sich gegen den Verfassungsartikel
"Für Qualität und Wirtschaftlichkeit in der Krankenversicherung" aus,
nur vereinzelte Gegenstimmen votierten in der Umfrage für ein "Ja"
(2%). Damit steht die SGIM wie die Verbindung der Schweizer Ärztinnen
und Ärzte FMH der Abstimmungsvorlage ablehnend gegenüber. Das
Argument der Befürworter, der Verfassungsartikel lege nur Kriterien
wie Transparenz, Wirtschaftlichkeit, Wettbewerb und Qualität fest,
vermag die SGIM-Mitglieder nicht zu überzeugen. Zu gross ist die
Gefahr, dass am Ende doch noch eine Aufhebung des Vertragszwangs
zwischen den Krankenkassen und den Ärzten anvisiert wird. Die
Krankenversicherer könnten somit frei entscheiden, mit welchen Ärzten
sie zusammenarbeiten wollen, die Patienten hingegen wären gezwungen,
sich dem Diktat ihrer Krankenkasse anzupassen. Die möglichen Folgen:
Immer weniger Ärzte können über die Krankenkassen abrechnen, Ärzte
von "teuren" Patienten wie chronisch Kranken und älteren Patienten
werden nicht mehr unter Vertrag genommen, ihre Behandlung wird
deshalb nicht mehr vergütet. Auch die Idee der monistischen
Spitalfinanzierung wirft Fragen auf, die noch unbeantwortet sind.
Die SGIM ist davon überzeugt, dass der freie Wettbewerb als Motor
des medizinischen Fortschritts und zur Kontrolle der Kosten
unerlässlich ist. Aber auch eine kostenbewusste Gesundheitsversorgung
muss stets das Wohl der Allgemeinheit und der Patienten im Fokus
haben. Der gleichberechtigte Zugang zur medizinischen Grundversorgung
muss deshalb stets gewährleistet bleiben.
Die SGIM ist mit rund 4'000 Mitgliedern der grösste
Facharztverband der Schweiz. Von den insgesamt über 6'400
Internistinnen und Internisten in der Schweiz ist der grösste Teil
hausärztlich tätig. Unter www.sgim.ch/public stellt die SGIM der
Bevölkerung ein Internetportal mit Informationen zur Inneren Medizin
und mit Services rund um die Themen Gesundheit, Krankheit und
Vorbeugung zur Verfügung.

Kontakt:

Prof. Verena Briner
Präsidentin SGIM
Kantonsspital
6000 Luzern 16
Tel.: +41/41/205'51'01
E-Mail: verena.briner@ksl.ch

Séverine Bonini
Pressestelle SGIM
Tel.: +41/61/201'13'42
E-Mail: sbonini@sgim.ch
Internet: www.sgim.ch