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HTW Chur: Dienstleistungsbranchen mit hohem Exportpotential

28.02.2007 – 15:30 

Chur (ots) -

Der Dienstleistungssektor leistet den grössten
Beitrag zu den Exporten der Schweizer Wirtschaft. Die Exportförderung
richtet sich aber vor allem nach den Bedürfnissen der
Produktionsunternehmen. Dies soll sich in Zukunft ändern. Die
Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur untersuchte in
Kooperation mit Osec Business Network Switzerland das Exportpotential
von Dienstleistungsbranchen.
Exportförderung ist am effektivsten, wenn sie sich an jene
Unternehmen richtet, die gute Voraussetzungen zum Export mitbringen,
die Möglichkeiten des Exports aber noch wenig nutzen. Die Differenz
aus diesen beiden Grössen, der Exportfähigkeit und dem Exportanteil,
entspricht dem Exportpotential einer Branche. Die Hochschule für
Technik und Wirtschaft HTW Chur hat in einer Studie untersucht,
welche schweizerischen Dienstleistungsbranchen das grösste
Exportpotential aufweisen. Die Einschätzung dieser Branchen bzgl.
Exportfähigkeit erfolgte durch teilstrukturierte Interviews mit
Branchenexperten, die Erfassung der Exportanteile geschah anhand der
Mehrwertsteuerstatistik 2003 der eidgenössischen Steuerverwaltung.
Fast alle haben hohes Exportpotential
Mit Ausnahme der Spedition, Forschung und Software verfügen alle
untersuchten Dienstleistungsbranchen über ein relativ hohes
Exportpotential. Die für eine Exportförderung günstigsten
Voraussetzungen scheinen die Bank-, Architektur-/Ingenieur- und
Beratungsbranche aufzuweisen, sie verzeichnen relativ grosse Umsätze
bei kleinen Exportanteilen. Die Kultur- und Bildungsbranche liegen
ebenfalls in der oberen Hälfte bzgl. Exportpotential. Die Umsätze
sind aber so gering, dass sich eine Förderung mit staatlichen Mitteln
kaum lohnt. Die Gesundheitsbranche muss differenziert betrachtet
werden. Den öffentlichen Spitälern fehlen der Wille und die Mittel
zur Internationalisierung. Eine Förderung müsste sich auf die
privaten Anbieter konzentrieren.
Bei diesen Ergebnissen ist trotzdem Vorsicht geboten: Die
Einschätzung der Exportfähigkeit basiert auf dem
nicht-repräsentativen Urteil von Branchenexperten. Die Umsätze der
Bankbranche könnten aufgrund von finanzwirtschaftlichen Transaktionen
überbewertet, diejenigen der Sektoren Gesundheit, Hochschulen und
Kultur könnten aufgrund des relativ grossen Anteiles an
nicht-mehrwertsteuerpflichtigen Unternehmen unterbewertet sein.

Kontakt:

Dr. Ralph Lehmann
Professor für Managementlehre
Tel.: +41/81/286'39'45
E-Mail: ralph.lehmann@fh-htwchur.ch
Internet: http://www.fh-htwchur.ch/presse