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IFAS - Gesundheitssystem Schweiz im Umbruch? - Transparenz und Konkurrenz für mehr Markt

25.10.2006 – 14:45 

Zürich/Fällanden (ots) -

Transparenz und Konkurrenz führen zu
marktwirtschaftlichen Bedingungen und könnten mithelfen, die
Kostenexplosion im Gesundheitswesen einzudämmen. Gefordert ist dabei
die nationale Politik, welche die notwendigen Rahmenbedingungen aber
erst noch ermöglichen muss.
An der Podiumsdiskussion anlässlich der gestrigen Pressekonferenz
der IFAS, Leitmesse für Arzt- und Spitalbedarf, zum Thema "Patient
und Qualität: Was die Medizinaltechnik dazu beiträgt", führte
Nationalrat Toni Bortoluzzi aus, dass es am Gesetzgeber liege, die
Grundlagen für marktwirtschaftliche Preise und Qualitätsstandards zu
schaffen. Er warnte allerdings vor zu hohen Erwartungen in Bezug auf
das Tempo in der politischen Realisierbarkeit einer Veränderung der
Rahmenbedingungen.
Der Status-Quo sei von Intransparenz gekennzeichnet. Nationalrat
Bortoluzzi veranschaulichte diese Aussage mit einem einfachen
Beispiel, als er sagte: "Ich bezweifle die hervorragende Qualität
unseres Gesundheitswesens, weil ich keinen Vergleich habe".
Eine solche Vergleichssituation fehlt etwa unter den Spitälern in
der Schweiz, weil dem Kunden von Gesundheitsleistungen, also dem
Patienten, eine Spitalwahl jenseits seines Wohnkantons verunmöglicht
sei. Jürg Schnetzer, Generalsekretär des Fasmed, der Lobby der
schweizerischen Medtech-Industrie, griff deshalb zu einem Vergleich
mit dem Ausland. Während dort der Prozentsatz von
patientenprogrammierten Herzschrittmachern bei 25 Prozent läge, sei
er in der Schweiz bei 98 Prozent.
Margrit Kessler, Präsidentin der schweizerischen Patienten- und
Versicherten-Organisation SPO plädierte für das Recht aller
Patienten, das Beste an gesundheitlicher Versorgung zu bekommen, im
Gegensatz zu einem medizinischen Zweiklassensystem. Der Weg führt,
dieser Konsens herrschte an der Podiumsdiskussion unter Politikern,
Patientenorganisationen, Wirtschaftsvertretern und Ärzten, über eine
echte Wettbewerbssituation unter den Anbietern im Gesundheitsmarkt
Schweiz. "Wir müssen die Kantonsgrenzen abschaffen, dann bekommen wir
Konkurrenz", sagte Margrit Kessler. Und tiefere Krankenkassenprämien?
Wieder einmal wurde deutlich, dass ein notwendiger Schritt zur
Kostendämmung im schweizerischen Gesundheitswesen nur über einen
Systemwechsel in der Finanzierung führen kann: in einer Finanzierung
von Leistungen anstatt wie heute von Institutionen. Dass dieses
Denken bereits von der nationalen Politik aufgenommen wird, könnte
als Zeichen verstanden werden, dass ein Systemwechsel in der
Finanzierung des schweizerischen Gesundheitswesens womöglich mehr als
eine Utopie ist.
Der entsprechende Diskurs wird auf der IFAS, die bis am 27.
Oktober läuft, von direkt Beteiligten  - Ärzten, Krankenschwestern,
Pflege- und Verwaltungspersonal - aber auch von den Akteuren der
Medizinalbranche als Aussteller auf der Messe weiter geführt. Zu den
wichtigsten Ausstellergruppen gehören Firmen der Bereiche Diagnostik,
Informatik, Medizintechnik, Organisation und Einrichtung,
Rehabilitation und Pflege und Verbrauch. Sie präsentieren zum Teil
Weltneuheiten auf High-Tech-Niveau.
Die 29. IFAS findet vom 24. - 27. Oktober im Messezentrum Zürich
statt und wird unterstützt von den Branchenverbänden FASMED -
Dachverband der Schweizerischen Handels- und Industrievereinigungen
der Medizinaltechnik, Swiss Technology Network - swissT.net
Medical, FMH Services - Dienstleistungsorganisation der Verbindung
der Schweizer Ärztinnen und Ärzte FMH und H+ Die Spitäler der Schweiz
- Verband der Spitäler, Kliniken und Heime.

Kontakt:

Für Aussteller:
Heinz Salzgeber, Messeleitung

Für Medien:
Sandra Schwarz, Pressestelle
Reed Messen (Schweiz) AG
Bruggacherstrasse 26, Postfach 185
8117 Fällanden
Tel.: +41/44/806'33'33
Fax: +41/44/806'33'43
E-Mail: info@ifas-messe.ch
Internet: http://www.ifas-messe.ch