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HEKS: Horizonte erweitern

29.01.2005 – 16:30 

Zürich (ots) -

Bildung war in Osteuropa lange ein Staatsmonopol.
Heute besteht ein breites Angebot an Wissen und Informationen. Am 29.
Januar 2005 diskutierten osteuropäische VertreterInnen aus
Hilfsorganisationen und Kirchen in Bern über ihr Verständnis von
Bildung, über vermittelte Werte sowie über die aktuelle Situation im
Bildungswesen. Organisiert wurde die Veranstaltung von HEKS, dem
Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz, in Zusammenarbeit mit
dem Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund (SEK), Glaube in der
Zweiten Welt (G2W) und Oikocredit deutsche Schweiz.
"In Anbetracht der europäischen Integration sind Fragen der
Bildung und Entwicklung zentral - sowohl für die Politik und
Wirtschaft als auch für die Kirchen." Mit dieser Aussage eröffnete
der orthodoxe Theologe Viorel Ionita aus Rumänien die Tagung. Er
stellte die Bildungsprogramme der Europäischen Union und ihre
Auswirkungen hinsichtlich der Bildungspolitik im Osten vor. Dabei
unterstrich er die Notwendigkeit, die Orthodoxie als eine
eigenständige europäische Kulturtradition in das westliche Europabild
zu integrieren. Einen weiteren Schwerpunkt legte Ionita auf den
Beitrag aller christlicher Kirchen zur Gestaltung Europas. Seiner
Meinung nach wird dieser zu wenig beachtet, was zu einer Schwächung
des geistlichen Fundaments in Europa führt. Dieses sei notwendig,
damit beispielsweise die Integration der Türkei gelingen könne.
Marianne Lenghel, Leiterin eines heilpädagogischen Ambulatoriums in
Brasov, stellte das Bildungssystem in Rumänien vor. Sie zeigte die
Auswirkungen auf, die der politische Wandel auf Sozialeinrichtungen
und Arbeitsplätze hatte. "Die neuen Lehrpläne erlauben den
Lehrkräften mehr Bewegungsfreiheit und können besser den Bedürfnissen
der Schülerinnen und Schüler angepasst werden", unterstrich sie. "Sie
verlangen aber auch mehr Eigenverantwortung." Der Wandel sei noch
nicht abgeschlossen, betonte die Pädagogin. Das Schulgesetz werde
laufend verbessert, die Umsetzung hänge jedoch stark mit der
Wirtschaftslage zusammen.
In verschiedenen Workshops erfuhren die fast 200 Teilnehmenden des
Osteuropa-Tages Konkretes zur Situation in einzelnen Ländern und
Regionen, so zum Beispiel über die religiöse Erziehung in Albanien,
das Schulsystem im Kosovo, den partizipativen Unterricht in Serbien
oder die Friedensarbeit in Bosnien-Herzegowina. Weitere Gruppen
befassten sich mit der Theologischen Fakultät in Armenien, dem
Religionsunterricht in Ungarn, dem Bildungsauftrag der Kirchen in
Tschechien und Kleinkreditbanken in ganz Osteuropa.
Obenstehender Text ist auch über Internet abrufbar: www.heks.ch

Kontakt:

HEKS Kommunikation
Petra Ivanov
Tel. +41/(0)1/361'66'00
Mobile: +41/(0)78/880'48'13
E-Mail: ivanov@hekseper.ch