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Interoperabilität der Eisenbahnen: Alpen-Initiative schlägt einen internationalen Interop-Fonds vor

11.10.2004 – 09:35 

Altdorf (ots) -

Der grenzüberschreitende Eisenbahnverkehr wird
heute durch ungleiche Strom- und Sicherheitssysteme, ungleiche 
Tunnelprofile und viele weitere nationale Vorschriften und 
Gewohnheiten behindert. Einheitliche technische und betriebliche 
Bedingungen (Interoperabilität) sind jedoch eine so wichtige 
Voraussetzung für die Verlagerung des Schwerverkehrs auf die 
Schiene, dass sie durch gezielte Umrüstung forciert werden sollten. 
Die Alpen-Initiative regt deshalb in der Vernehmlassung zur 
Botschaft über die Umsetzung der EU-Interoperabilitätsrichtlinien 
an, auf EU-Ebene einen internationalen Interop-Fonds vorzuschlagen, 
der es erlaubt, dringend nötige Umrüstungen auf wichtigen Strecken 
schneller voranzutreiben. Der Fonds wäre durch Beiträge aller 
Staaten und/oder Eisenbahngesellschaften zu speisen. Sie haben ein 
gemeinsames Interesse an einem funktionierenden und 
konkurrenzfähigen europäischen Eisenbahnnetz und sparen durch 
Beseitigung von technischen und betrieblichen Hindernissen unnötige 
Kosten.
Nach Meinung der Alpen-Initiative ist das gesamte Normalspurnetz in 
den Gültigkeitsbereich der Interop-Richtlinien einzubeziehen. Sie 
befürchtet, dass ohne diese Massnahme die Interoperabilität der 
Bahnstrecken innerhalb der Schweiz leiden könnte. Es macht wohl 
keinen Sinn, das heute an der Landesgrenze bestehende Problem der 
Nicht-Kompatibilität von Systemen einfach ins Landesinnere zu 
verschieben, da sonst der Zusammenhalt des schweizerischen Netzes 
mit einem flächendeckenden Gesamtangebot leiden könnte und ausserdem 
der angestrebte Wettbewerb auf dem Schienennetz erschwert würde. Als 
Mindestforderung betrachtet sie den Einbezug aller 
Normalspur-Strecken, die an der Landesgrenze eine Fortsetzung haben. 
Dabei ist für die Alpen-Initiative unverständlich, wenn eine für den 
internationalen Güterverkehr so wichtige Strecke wie Bellinzona – 
Luino in der Liste fehlt. Aber auch aktuelle oder potentielle 
zukünftige Ausweichstrecken dürfen nicht ausgeklammert werden.
Im übrigen befürwortet die Alpen-Initiative in der Vernehmlassung 
eine schnelle Übernahme der EU-Richtlinien über die 
Interoperabilität der europäischen Eisenbahnen. Dabei plädiert sie 
dafür, die Möglichkeit zur Schaffung einer staatlichen 
Konformitätsbewertungsstelle neben privaten Prüfstellen für 
Eisenbahnmaterial offen zu halten. In einer staatlichen Stelle sieht 
sie vor allem den Vorteil, das dem Staat das nötige technische 
Wissen erhalten bleibt.
Alpen-Initiative
Für Rückfragen:
Alf Arnold
Telefon +41/41/870'97'81 
oder +41/79/711'57'13
Weiter Infos: www.alpeninitiative.ch