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Alpen-Initiative: Auf Sparmassnahmen bei der Verlagerung verzichten

20.02.2003 – 11:00 

Altdorf (ots) -

Neun Jahre nach dem Ja des Volkes zur
Alpen-Initiative am 20. Februar 1994 sehen die InitiantInnen die
verkehrspolitische Wende noch immer nicht erreicht: "Das
Gottharddrama und die darauf folgende Dosierung des Schwerverkehrs
hat zwar die vom Gesetz verlangte Stabilisierung des Transitverkehrs
gebracht. Der Umschwung zur effektiven Reduktion des Schwerverkehrs
ist aber nicht geschafft", meinte  Nationalrat Fabio Pedrina,
Präsident des Vereins Alpen-Initiative, und forderte deshalb an der
heutigen Pressekonferenz die rasche Einführung eines
Reservationssystems und darauf aufbauend eine Alpentransitbörse.
Die vom Bundesrat vorgeschlagenen Sparmassnahmen beim Rahmenkredit
für die Verlagerung des Schwerverkehrs kritisierte Pedrina als
"unredlich gegenüber dem Volk, dessen Angst vor einer 40-Tönner-Flut
man vor der Abstimmung über die bilateralen Verträge mit genau diesem
Rahmenkredit besänftigt hat". Auf eine Sparübung, die sich letztlich
nur in mehr Umwelt- und Strassenschäden und zugleich
Gesundheitsschäden manifestieren werde, sei zu verzichten.
Strassenbau kann der Wirtschaft schaden
Trotz schwächerer Verkehrserschliessung geht es dem hinteren
Schächental im Kanton Uri wirtschaftlich besser als dem oberen
Reusstal, das von der Autobahn A2 und der Eisenbahn direkt
erschlossen ist. Dies zeigt ein Bericht, den die Ökonomin Pia Steiner
im Auftrag der Alpen-Initiative verfasst hat. Er bestätigt damit im
Wesentlichen die Resultate einer grossen Studie der britischen
Regierung: Wirtschafts- und Bevölkerungsentwicklung sind nicht direkt
abhängig vom Niveau der Verkehrserschliessung. Andere Faktoren
scheinen entscheidender zu sein. Auch wenn ein Strassenbauprojekt
wirtschaftlich vorteilhaft ist, so kann eine verbesserte
Erschliessung zu Abfluss von Kapital und / oder Arbeit aus der Region
am wirtschaftlich schwächeren Ende der Strasse führen.
Keine LSVA-Rabatte für schmutzige Lastwagen
"Lastwagen der neueren Generation sind in der Praxis weit weniger
sauber als in der Theorie", stellte Georges Darbellay, Westschweizer
Koordinator der Alpen-Initiative fest. "Es soll deshalb nur noch
wirklich saubereren Lastwagen Rabatt auf die leistungsabhängige
Schwerverkehrsabgabe (LSVA)  gewährt werden." Lastwagen der
Abgaskategorie EURO 0 (Inbetriebsetzung vor Oktober 1993) sollen wie
in Frankreich und Österreich gänzlich vom Alpentransit ausgeschlossen
und die Tunnelgebühr am Grossen St. Bernhard analog zur LSVA nach
Abgasklassen abgestuft werden. "Um die Emissionen der Lastwagen
wirklich namhaft zu reduzieren, sind Partikelfilter und
DeNOx-Katalysatoren obligatorisch vorzuschreiben," meinte Darbellay.

Kontakt:

Alf Arnold
Tel. +41/79/711'57'13

Referate im Wortlaut:
Internet: http://www.alpeninitiative.ch (ab 12.00 Uhr)
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