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Die schnelle Gotthard-Öffnung für Lkw ist keine Lösung für das Alpenverkehrsproblem

11.12.2001 – 14:46 

Altdorf (ots) -

Die Alpen-Initiative betrachtet die geplante
Wiedereröffnung des Gotthard-Tunnels für Pkw und Lkw am 21. Dezember
mit grosser Skepsis. Die Entlastung der San Bernadino-Route und der
Einsatz von neuen Instrumenten zur Dosierung der Verkehrskapazitäten
ist begrüssenswert, wird aber vom UVEK nicht konsequent genug
verfolgt.  Der neue Schub für die Verlagerung auf die Schiene wird
abgewürgt.
Die Verkehrssituation am San Bernardino war untragbar, die
Alpen-Initiative unterstützt deren schnelle Entlastung. Dies darf
allerdings nicht dadurch geschehen, dass der Lkw-Verkehr einfach
zurück an den Gotthard verschoben wird. Der Einsatz von
Dosierungsmassnahmen für den Schwerverkehr wird von der
Alpen-Initiative begrüsst. Einrichtungsverkehr und
Sicherheitsabstände sind jedoch keine ausreichenden Mittel. Mit den
Lkw-Stauräumen auf der A2 wird das Sicherheitsrisiko in die Kantone
Tessin und Uri exportiert.
Die Alpen-Initiative fordert ein alpenübergreifendes Konzept zur
Dosierung der Lkw-Transitfahrten nach Sicherheits- und
Gesundheitsfaktoren: sofortige Halbierung auf allen Achsen als
Richtgrösse (von ca. 25'000 auf 13'000 Transitfahten pro Tag
alpenweit). Die grossen brachliegenden Bahnkapazitäten müssen sofort
aktiviert werden. Die erlaubten StrassenTransitfahrten sollen an
einer Alpentransitbörse versteigert werden. Damit wird das
Landverkehrsabkommens respektiert und mit wesentlichen Inhalten
gefüllt: Sicherheit, Verlässlichkeit und Gesundheit.
Ein zukunftsweisender Vorschlag der Alpen-Initiative für die
Dosierung des Schwerverkehrs ist die Beschränkung für Lastwagen von
max. 12 Metern Länge am San Bernardino, Grand St. Bernard und
Simplon. Damit werden lange Anhängerzüge und Sattelschlepper, welche
die grösste Gefahr darstellen, ferngehalten. Anders als bei einer
Einbahnregelung oder einer Abstandsvorschrift im Tunnel ist für die
Transportunternehmen bereits im voraus klar, welche Fahrzeuge
passieren dürfen und welche nicht. Die Suche nach Stauräumen erübrigt
sich.
Die Verlagerungs-Alternativen liegen auf der Hand: Die SBB hat für
Anfang 2002 die Erhöhung ihrer Kapazitäten um täglich 2000
Lkw-Ladungen auf der Schiene angekündigt. Das entspricht knapp der
Hälfte der vormals täglich durch den Gotthard fahrenden Camions. Die
dadurch ermöglichte rasche Umsetzung der Verlagerung des
Güterverkehrs auf die Schiene bekommt aber keine Chance, der
Alpenschutzartikel wird boykottiert.

Kontakt:

Jan Gürke
Tel. +41/41/870'97'89

Fabio Pedrina
Natel +41/79/249'29'42