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Terre des hommes lanciert eine internationale Kampagne gegen Kinderhandel

29.10.2001 – 09:58 

Bern/Genf (ots) -

Hunderttausende von Kindern werden Jahr für Jahr aus ihren Familien
gerissen und durch verschiedenste Formen des Handels ausgebeutet. 
Terre des hommes macht sich zur Aufgabe, diesen Missstand zu
bekämpfen.
Die Internationale Föderation Terre des hommes
lanciert heute gleichzeitig in Berlin, Genf und Bern eine
internationale Kampagne zur Bekämpfung des Kinderhandels. Die für
zwei Jahre geplante Kampagne "Stoppt Kinderhandel" wird drei
Schwerpunkte aufweisen: Sensibilisierungs-, Projekt- und
Gesetzesarbeit.
Durch ein internationales Koordinatorennnetz und die bereits in
rund zehn Einsatzländern vertretenen Delegierten wird die Kampagne
"Stoppt Kinderhandel" drei strategische Ziele verfolgen. Das erste
betrifft die Sensibilisierung, das heisst die Mobilisierung der
öffentlichen Meinung gegen diesen Missstand. Das zweite bezieht sich
auf die Projektarbeit und beruht auf konkreten Aktionen, um Kinder
aus vielfältigen Formen des Handels zu befreien und sie wieder in
ihren Herkunftsgemeinden zu integrieren. Eine weitere Zielsetzung ist
die Verbesserung der Gesetzestexte auf nationaler und internationaler
Ebene, um die Verfolgung der Händler zu erleichtern.
Mehrere Hunderttausend Kinder werden jedes Jahr Opfer von
verschiedenen Formen des Handels. Sie werden ihrer Rechte auf
Identität, Gesundheit, Erziehung, Schutz und Entwicklung in ihrem
natürlichen und kulturellen Umfeld beraubt und zu Prostitution,
Bettelei und Arbeit gezwungen, unter dem Vorwand einer
internationalen Adoption verkauft oder für den Drogenhandel
missbraucht.
Einige Kinder werden ausgebeutet, indem man sie aufgrund ihrer
Gefügigkeit und eingeschränkten Ausdrucks- und
Verteidigungsmöglichkeiten - das heisst, weil sie Kinder sind -
strafbare Handlungen begehen lässt, aber auch weil sie in den meisten
Ländern mit milderen gesetzlichen Massnahmen rechnen können. Einige
Arten des Kinderhandels sind eng mit anderen Handelsformen verknüpft.
Kinder sind der "günstigste Rohstoff", um Gelder zu kapitalisieren,
die in andere, lukrativere Formen des Handels investiert werden
können.
Die Händler organisieren die Reise oder Ausreise der Kinder, wobei
sie sich auf das vermeintliche oder erzwungene Einverständnis der
Eltern berufen, eine Vielzahl Zwischenhändler einschalten und sich in
manchen Fällen auch die aktive oder passive Komplizenschaft von
Staatsbeamten zunutze machen.
Es stehen je nachdem ganz unterschiedliche Rechtsinstrumente zur
Verfügung, um die beim Menschenhandel verwendeten Formen der
Ausbeutung strafrechtlich zu verfolgen. Zudem ist ihre Umsetzung
nicht in allen Staaten gewährleistet. Terre des hommes möchte
insbesondere die Ratifizierung von zwei im letzten Jahr erarbeiteten
internationalen Texten voranbringen. Es handelt sich um das
Fakultativprotokoll zum Übereinkommen über die Rechte des Kindes den
Kinderhandel, die Kinderprostitution und die Kinderpornographie
betreffend sowie um das Zusatzprotokoll zur UN-Konvention gegen die
transnationale organisierte Kriminalität, das der Prävention, der
Unterdrückung und der Bestrafung des Menschenhandels, speziell des
Frauen- und Kinderhandels, gewidmet ist. Zusammen mit dem
Übereinkommen über die Rechte des Kindes bilden diese beiden Texte
die juristische Grundlage der Kampagne.

Kontakt:

Bernard Boëton
Stiftung Terre des hommes in Lausanne
Tel. +41 21 654 66 66¨
Mail: bernard.boeton@tdh.ch
Internet: www.tdh.ch, www.stopchildtrafficking.org
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