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Migros-Kulturprozent fördert digitale Kultur: 50 000 Franken für 3 wegweisende Projekte

26.10.2007 – 19:00 

Zürich (ots) -

Das Migros-Kulturprozent stärkt den Bereich der
digitalen Kultur und fördert drei wegweisende Projekte mit 
Werkbeiträgen von total 50 000 Franken. Die Jury wählte dafür das 
Internet-Projekt "picidae", das Roboter-Orchester "Rozzobianca" sowie
"Bitbug" aus.
"picidae" heisst das Fachwort für die Vogelart der Spechte und wie
ein Specht bohrt das gleichnamige Projekt Löcher in die chinesische 
Mauer. Allerdings nicht in die Mauer aus Stein, sondern in die 
digitale, Mauer, mit der die chinesische Regierung das Internet 
zensiert und kontrolliert. "picidae" wandelt Webseiten in Bilder um, 
unterwandert so die Zensur und öffnet eine andere Sicht auf das World
Wide Web. Die Künstler laden mit ihrer Opensource-Software dazu ein, 
neue Perspektiven der digitalen Kommunikation zu entdecken und sich 
auch selbst über Schranken hinweg zu vernetzen. Denn je grösser 
dieses Netz wird, desto schwieriger wird es für Regierungen, den 
Zugang zum Netz zu unterdrücken. Christoph Wachter und Mathias Jud, 
die beiden Künstler aus Wallisellen im Kanton Zürich erhalten für 
ihre politische Internet-Arbeit 25 000 Franken als Produktionsbeitrag
für die Weiterentwicklung ihres Projektes. (http://www.picidae.net)
Ein Beitrag von 20 000 Franken geht an das Roboter-Orchester 
"Rozzobianca" von Renato Grob und Lisette Wyss aus Bern: Die beiden 
vielseitigen Künstler haben eine skurille Roboter-Band geschaffen, 
die richtige Musik spielt und das Publikum auch optisch unterhalten 
kann. Renato Grob und Lisette Wyss werden beim Ausbau ihres Projekts 
unterstützt: Sie möchten einen Anhänger zu einer mobilen Bühne für 
ihre computergesteuerten Musikroboter ausbauen und damit noch 
einfacher den Weg zum Publikum finden. (http://www.rozzobianca.ch)
5000 Franken schliesslich erhält der Berner Michael Gianfreda für 
seine witzigen Entwicklungen namens "bitbug". Es handelt sich dabei 
um in gebrauchte Süsstoff-Dosen verpackte Mikroprozessoren, die 
zufällige Klang- und Bildmuster erzeugen. 
(http://www.bermuda.ch/bataais/)
Die Jury für die Werkbeiträge zählte 5 Mitglieder: Raffael Dörig 
vom Medienkunstforum [plug.in] Basel; Stéphane Nöel, ehemaliger 
künstlerischer Leiter des Festivals Belluard in Fribourg; Verena 
Kuni, Kuratorin aus Frankfurt sowie Dominik Landwehr und Raphael 
Rogenmoser vom Migros-Kulturprozent.
Die Werkbeiträge wurden im Rahmen des neuen Festivals der 
elektronischen Künste "shift" in Basel vergeben. Das Festival wird 
ebenfalls vom Migros-Kulturprozent unterstützt. Die 
Produktionsförderung wird auch im Jahr 2008 weitergeführt und im 
Herbst 2008 im Rahmen der Biennale "Version" des Centre pour l' Image
Contemporaine in Genf bekannt gegeben.
Diese neue Fördermassnahme ergänzt die seit 1998 bestehenden 
Aktivitäten des Migros-Kulturprozent im Bereich digitaler Kultur. 
Dazu zählen Projekte wie "digital brainstorming", "bugnplay.ch" oder 
"homemade-labor". Von der Förderung durch Finanzierungsbeiträge haben
bisher zahlreiche Künstler und Institutionen profitiert.

Kontakt:

Barbara Kreyenbühl, Leiterin Kommunikation, Direktion Kultur und
Soziales, Migros-Genossenschafts-Bund, Zürich; Tel. 044 277 20 79,
Email: barbara.kreyenbuehl@mgb.ch, www.kulturprozent.ch