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VIER PFOTEN rät: Jungvogel gefunden - was tun?

04.05.2007 – 11:03 

Zürich (ots) -

Die Brutgeschäfte unserer heimischen Vögel sind in
vollem Gange. Bald werden die ersten Jungvögel scheinbar hilflos auf
dem Boden herumhüpfen. So hilfsbedürftig, wie viele besorgte
Spaziergänger annehmen, sind diese Tier aber nicht - immer noch
stehen sie unter der Obhut ihrer Eltern. VIER PFOTEN hat Tipps für
einen verantwortungsvollen Umgang mit jungen Vögeln zusammengestellt.
Es ist eine Strategie der Natur, dass Jungvögel ihr Nest
verlassen, bevor sie richtig fliegen können, denn im Geäst oder unter
Sträuchern sind sie vor Beutegreifern besser geschützt. Diese so
genannten Ästlinge werden von ihren Eltern versorgt und bewacht, bis
sie selbstständig sind; eine Phase, die bis zu zehn Tage dauern kann.
Wird ein solcher Jungvogel an einer ungünstigen Stelle z.B. am
Strassenrand gefunden, sollte er im Umkreis von etwa 25 Metern in ein
Gebüsch oder einen Strauch gesetzt werden. Die menschliche Berührung
stört die Elterntiere nicht, durch Stimmfühlungsrufe finden sie ihren
Nachwuchs wieder. Ähnliches gilt beim Auffinden eines nackten oder
wenig befiederten Nestlings. Sofern er unverletzt ist, sollte er
behutsam in sein Nest zurückgesetzt werden, die Altvögel werden ihn
weiter versorgen, sobald sich der Mensch entfernt hat.
"Nur in Notfällen, z.B. bei Verletzung oder wenn beide Elterntiere
ums Leben gekommen sind, muss ein Jungvogel in menschliche Obhut
genommen werden. Keinesfalls sollten Laien versuchen, ein solches
Tier aufzuziehen: Viel zu gross ist die Gefahr, dass der Vogel beim
Einflössen des Nahrungsbreies erstickt oder anderweitig Schaden
nimmt. Zudem erfordern die Einhaltung des richtigen
Fütterungsrhythmus sowie die Zusammenstellung der Aufzuchtnahrung
spezielle Kenntnisse. Ein hilfloser Jungvogel gehört daher unbedingt
in die Hände von Tierärzten, Vogelschutzstationen oder Tierheimen",
rät VIER PFOTEN Experte Bernard Bader.
Bis zur Übergabe an eine Fachperson müssen insbesondere Nestlinge
warm gehalten werden. Eine Rotlichtlampe oder eine Wärmflasche mit
einem Handtuch leisten sehr gute Dienste. Achtung: Wenn die Nestlinge
bei geöffnetem Schnabel hecheln, ist es ihnen zu warm.
Weitere Informationen: VIER PFOTEN-Heimtierservice, Bernard Bader,
Tel. 043 311 805 77 oder bernard.bader@vier-pfoten.ch.
Die Tierschutz-Stiftung VIER PFOTEN, seit 2001 in der Schweiz
aktiv, ist in weiteren sechs europäischen Ländern vertreten. VIER
PFOTEN setzt sich national und international erfolgreich für den
Schutz von Tieren ein. Respekt vor Tieren, vor Menschen und der
Umwelt sind für uns dabei untrennbar miteinander verbunden. (siehe
www.vier-pfoten.ch.)

Kontakt:

Katharina Beriger
Tel.: +41/43/311'80'94
E-Mail: katharina.beriger@vier-pfoten.ch