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Versicherungsverband: Naturkatastrophen - Sind wir ausreichend versichert?

31.03.2006 – 13:00 

Rüschlikon (ots) -

Naturkatastrophen ereignen sich immer häufiger
- auch in der Schweiz. Nach den äusserst schweren Unwettern vom
letzten August wäre es unverantwortlich, nach der Beseitigung der
Schäden zur Tagesordnung überzugehen. Vielmehr müssen die
Präventions- und Versicherungskonzepte den neuen Gegebenheiten
angepasst werden. Zu einem ausreichenden Schutz gehört auch die
Versicherung gegen Erdbeben, die Naturgefahr mit dem grössten
Schadenpotenzial.
Die Naturkatastrophen-Tagung des Schweizerischen
Versicherungsverbandes im Swiss Re Centre for Global Dialogue in
Rüschlikon wurde von Bundespräsident Moritz Leuenberger eröffnet. Er
erinnerte in seiner Rede daran, wie wichtig Solidarität und
Prävention bei Naturkatastrophen sind. Beide seien Ausdruck der
politischen Vernunft: "Schutzmassnahmen mögen etwas kosten, sie
zahlen sich aber aus". Die Politik habe das Risiko auch dann zu
begrenzen, wenn - wie etwa beim Klimawandel - Ursache und Wirkung
noch nicht bis in die letzten Details bewiesen seien: "Politik
erfolgt vor der Katastrophe". Als Beispiel nannte Leuenberger die
Idee des Hochwasserpräventionsfonds, die der Bundesrat prüfen will:
"Langfristig können wir mit einem solchen Fonds sparen". Die
politischen Repräsentanten hätten heute vorzusorgen - auch, damit
ihre Nachfolger "nicht wieder an denselben Ort nach derselben
Katastrophe eilen müssen".
Schweizer wollen sich gegen Erdbeben versichern
Im Auftrag des SVV ist sechs Monate nach dem Hochwasser eine
repräsentative Volksbefragung über die Wahrnehmung von
Naturkatastrophen durchgeführt worden. Im Fokus stand das
Erdbebenrisiko, gegen dies in der Schweiz zumeist kein
Versicherungsschutz besteht. 3 von 4 Schweizerinnen und Schweizern
sind der Meinung, dass Naturkatastrophen in den letzten Jahren
zugenommen haben. Knapp die Hälfte der Befragten ist durch die
Naturkatastrophen der letzten Jahre mehr oder weniger stark
beunruhigt. 39% der Wohneigentümer waren fälschlicherweise der
Meinung, in jedem Fall gegen Erdbeben versichert zu sein. 43% konnten
dies schlicht nicht beurteilen.
Olivier Lateltin, Bundesamt für Umwelt, zeigte in seinem Referat
auf, dass Erdbeben unter Fachleuten als das grösste Risiko für
nationale Katastrophen überhaupt gelten. In der Bevölkerung wird
dieses Risiko unterschiedlich beurteilt. Die grosse Mehrheit der
Schweizer misst der Gefahr durch Erdbeben eine kleine bis gar keine
Wahrscheinlichkeit bei. 24% der Umfrageteilnehmer schätzten die
Erdbebengefahr hingegen als hoch oder sehr hoch ein.
Die Schadenpotenziale durch Erdbeben sind enorm. Der SVV setzt
sich daher seit längerem dafür ein, diese gravierende Deckungslücke
in der Elementarschadenversicherung zu schliessen. In Zusammenarbeit
mit dem Bundesamt für Privatversicherungen und den kantonalen
Gebäudeversicherungen ist er derzeit mit der Ausarbeitung einer
Lösung für eine flächendeckende Erdbebenversicherung beschäftigt.
Verstärkte Anstrengungen in der Schadenprävention notwendig
Naturkatastrophen haben im letzten Jahr weltweit Rekordschäden
verursacht. Es war das weltweit teuerste Jahr, das je registriert
wurde. Auch in unserem Land haben die Hochwasser vom letzten August
noch nie da gewesene Schäden angerichtet. Alleine die
Privatversicherer haben Leistungen in der Höhe von rund 1,3
Milliarden Franken an die Betroffenen ausbezahlt. Sieben Monate
später sind viele Schäden behoben, doch eine Rückkehr zur
Tagesordnung ist nicht angebracht.
SVV-Präsident Albert Lauper qualifizierte das Schweizer
Versicherungssystem - auch im Vergleich mit dem nahen Ausland - mit
seiner flächendeckenden Elementarschadenversicherung zwar als
hervorragend. Er zeigte aber auch die Grenzen der Versicherbarkeit
auf, sollten die Naturkatastrophen und damit die Schäden in Zukunft
weiter steigen. Besondere Bedeutung mass Albert Lauper daher neben
dem Klimaschutz der Schadenprävention zu: "Zwar sind auf dem Gebiet
der Raumplanung und des Objektschutzes bereits grosse Anstrengungen
unternommen worden. Nach wie vor ist aber die Erstellung von
Gefahrenkarten sehr unterschiedlich fortgeschritten, immer noch
werden Überbauungen in Gefahrenzonen bewilligt und immer wieder
entstehen in bekannten Gebieten mit hoher Gefährdung grosse Schäden".
Die Schweizer Privatassekuranz setzt sich dafür ein, dass die
Schweizer Bevölkerung weiterhin auf eine vorbildhafte
Elementarschadenversicherung zählen kann. Aufgrund des Hochwassers
von letztem Jahr und früherer Naturkatastrophen überprüft der SVV
derzeit mit dem Bundesamt für Privatversicherungen die
Rahmenbedingungen der Elementarschadenversicherung, um diese auf eine
nachhaltige Basis zu stellen.
Hinweise an die Redaktion: Der Schweizerische Versicherungsverband
SVV ist die Dachorganisation der privaten Versicherungswirtschaft.
Dem SVV sind über 80 kleine und grosse, national und international
tätige Erst- und Rückversicherer mit über 40'000 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern in der Schweiz angeschlossen. Auf die
Mitgliedgesellschaften des SVV entfallen über 95% der im Schweizer
Markt erwirtschafteten Prämien der Privatversicherer.
Die vorliegende Medienmitteilung finden Sie auf www.svv.ch. Ebenso
die Resultate der Umfrage.
ots Orginaltext: SVV
Internet: www.presseportal.ch

Kontakt:

SVV, Medienstelle
Beat Krieger
Mobile: +41/79/752'59'24
Tel.: +41/44/208'28'28
E-Mail: beat.krieger@svv.ch
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