Schweizerischer Nationalfonds / Fonds national suisse
SNF: Jahresbericht 2009 des Schweizerischen Nationalfonds
Bern (ots) -
Über 700 Mio. Franken in Grundlagenforschung investiert
2009 hat der Schweizerische Nationalfonds (SNF) rund 2'900 Forschungsvorhaben mit einem Gesamtbetrag von 707 Mio. Franken bewilligt. Die Forschenden reichten im vergangenen Jahr deutlich mehr Gesuche beim SNF ein als in den Vorjahren, was den Wettbewerb um Forschungsgelder merklich verschärft hat.
Als bedeutendste Schweizer Institution zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung investierte der SNF 2009 gemäss dem eben erschienenen Jahresbericht so viel wie noch nie in den Forschungsplatz Schweiz: total 707 Mio. Franken (+ 6 Prozent gegenüber Vorjahr). 25 Prozent der bewilligten Finanzmittel entfielen auf die Geistes- und Sozialwissenschaften, 37 Prozent auf die Mathematik, Natur- und Ingenieurwissenschaften und 38 Prozent auf die Biologie und Medizin.
Ungebremste Zunahme der Gesuche In der Projektförderung, dem wichtigsten Förderungsinstrument des SNF, ist seit mehreren Jahren eine Zunahme der Forschungsgesuche zu beobachten. 2009 reichten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 2'383 Gesuche mit einem verlangten Betrag von 977 Mio. Franken (+ 20 Prozent gegenüber Vorjahr) beim SNF ein. Unterstützen konnte dieser 1'453 Forschungsvorhaben in der Höhe von 443 Mio. Franken.
Die steigende Nachfrage nach Projektgeldern des SNF ist an sich erfreulich, zeigt sie doch die Dynamik des Forschungsplatzes Schweiz. In der Folge hat sich aber das Verhältnis zwischen eingereichten und bewilligten Gesuchen im Vergleich zum Vorjahr um 8 Prozent verschlechtert. Der Gesuchseingang vom März 2010 liegt erneut auf Rekordhöhe - der Trend setzt sich fort. Die Konsequenz der hohen Nachfrage ist jedoch ein verschärfter Wettbewerb. Der SNF muss eine wachsende Zahl von Projekten, die er aus wissenschaftlicher Sicht gerne unterstützen würde, aus finanziellen Gründen ablehnen. Ohne wachsende Mittel wird die Dynamik des Forschungsplatzes Schweiz gebremst.
Das erste Jahr mit Overhead Um indirekte Forschungskosten abzugelten, die den Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen durch SNF-finanzierte Projekte entstehen, stellt der Bund seit 2009 jährlich Finanzmittel für den sogenannten Overhead bereit. Der SNF hat im Herbst 2009 zum ersten Mal einen Overhead in der Höhe von fast 37 Mio. Franken ausbezahlt. Overhead-Zahlungen sind in andern Ländern schon länger üblich. In deren Einführung sieht der SNF einen möglichen Grund für den starken Anstieg der Nachfrage nach SNF-Geldern.
SNF sanktioniert wissenschaftliches Fehlverhalten Rechtlich und ethisch einwandfreies Verhalten in der Forschung ist für deren Glaubwürdigkeit zentral. Deshalb hat der SNF 2009 ein Reglement über den Umgang mit wissenschaftlichem Fehlverhalten erlassen. Auf dessen Basis hat er im vergangenen Jahr zwei Forschende wegen Plagiaten im Rahmen eines eingereichten Gesuchs (Verwendung fremder Erkenntnisse unter eigenem Namen) befristet von der Gesuchstellung ausgeschlossen. Der SNF will auch in Zukunft durch die konsequente Abklärung und Sanktionierung solcher Vorfälle klare Signale senden.
Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) Der SNF mit Sitz in Bern fördert im Auftrag des Bundes die wissenschaftliche Forschung in der Schweiz. Er unterstützt Projekte aus sämtlichen Disziplinen. Die Gesuche stehen in gegenseitiger Konkurrenz und werden durch nationale wie internationale Experten («peer-reviews») geprüft. Mit diesem Verfahren gewährleistet der SNF die Qualität der mit staatlichen Geldern finanzierten Projekte. Weitere Informationen: www.snf.ch
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