Reisebusbranche: Verzweifelte Lage - die Härtefallregelung muss sofort umgesetzt werden!
DerSchweiz.NutzfahrzeugverbandASTAGstehthinterdenneuenMassnahmen des Bundesrats gegen eine Ausbreitung von COVID-19. Für Teile der Wirtschaft, darunter vorab die Reisebusbranche, sind die Einschränkungen jedoch gleichbedeutend mit einem zweiten "Lockdown". Eine sofortige Umsetzung der Härtefallregelung und der Erwerbsersatzentschädigung sind deshalb von allerhöchster Dringlichkeit. Die ASTAG appelliert an den Bundesrat und die Kantone, den betroffenen KMU-Betrieben jetzt sofort zu helfen.
Die neuen Massnahmen des Bundesrats im Kampf gegen COVID-19 sind gut dosiert. Der Schweizerische Nutzfahrzeugverband ASTAG unterstützt die Entscheide im Grundsatz. Der Gesundheitsschutz der Bevölkerung muss oberste Priorität haben. Für einige Branchen führen die Einschränkungen aber erneut zu erheblichen Umsatzeinbussen und Verlusten. Die private Reisebusbranche steht faktisch sogar vor einem zweiten "Lockdown". Der Grund sind die weitgehenden Einschränkungen im Event- und im Gastrobereich. Die allermeisten Veranstaltungen im Kultur-, Sport und Freizeitbereich können auf unabsehbare Zeit nicht mehr stattfinden - oder nur noch ohne bzw. mit sehr geringem Publikum. Die Gastronomie ist für Besuche von Gruppen weitgehend geschlossen. Die Reisetätigkeit mit dem Car ist seit dem Beginn der Pandemie bereits praktisch nicht mehr existent.
Zweiter Lockdown - kaum Ausweichmöglichkeiten
Für die private Reisebusbranche fehlt es deshalb - genau gleich wie im Frühling und auch danach - weiterhin an Fahrgästen. Es ist kaum mehr möglich, Tagesausflüge und Auftragsfahrten auszuführen, geschweige denn Mehrtagesfahrten und Pauschalreisen. Zu viele Ausflugsziele sind geschlossen (neuestes Beispiel: Europapark Rust), zu gross ist die Angst vor Ansteckungen. Die Möglichkeit zu einer "Diversifizierung" oder "Neuorientierung", wie von Teilen der Politik geforder, bestehen nicht. Cars können beim besten Willen nicht für andere Zwecke als für Reisen eingesetzt werden.
"Verzweifelte Hilferuf" der Carbranche
Eine zeitnahe, sofortige Umsetzung der "Härtefallregelung" für besonders betroffene Branche sowie die Wiedereinführung der Erwerbsersatzentschädigung für arbeitgeberähnliche Angestellte ist deshalb von allerhöchster Dringlichkeit. Das Parlament hat die gesetzlichen Grundlagen mit dem COVID-19-Gesetz schon längst geschaffen. Jetzt müssen die Detailregelungen umgehend erarbeitet und in Kraft gesetzt werden. Die ASTAG appelliert deshalb an den Bundesrat und die Kantone, ihre Verantwortung für die Wirtschaft und das Gewerbe jetzt wahrzunehmen und den vielen existentiell bedrohten KMU-Betrieben sofort zu helfen - so wie es beispielsweise Deutschland bereits getan hat!
Es handelt sich um eine historisch einmalige Sondersituation. Die Politik hat deshalb gegenüber Unternehmen, die nachweislich durch staatliche Corona-Massnahmen völlig unverschuldet in Not geraten sind, eine Verantwortung. Es ist ein verzweifelter Hilferuf", sagt ASTAG-Zentralpräsident Thierry Burkart: "Die Carbranche braucht jetzt Unterstützung, nicht erst im Frühling, dann ist es zu spät!"
Dr. André Kirchhofer
Vizedirektor
Transport / Politik & Kommunikation
ASTAG Schweizerischer Nutzfahrzeugverband
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