Logo Presseportal

Vollversion Presseportal


Transportunternehmer konkretisieren Vorschläge zur Teilprivatisierung von SBB Cargo

03.03.2008 – 10:30 

Bern (ots) -

Gemäss den offiziellen Verlagerungszahlen für das
Jahr 2007, die das UVEK soeben veröffentlichte, hat sich der Modal 
Split wieder zugunsten des Strassentransports verändert. Während die 
Gütermengen (in Nettonnen) bei den Bahnen stagnierten, betrug das 
Wachstum strassenseitig 10 Prozent. An den Alpenübergängen wurden 
sogar 7 Prozent mehr Lastwagen gezählt. Die angebliche Trendwende 
zugunsten des Schienenverkehrs, die noch 2006 bejubelt wurde, hat 
sich damit als böser Trugschluss erwiesen.
Ausserdem befindet sich auch SBB Cargo, die bedeutendste Schweizer 
Güterbahn, in massiven Schwierigkeiten. So wurde für 2007 erneut ein 
Defizit in zweistelliger Millionenhöhe angekündigt.
Nutzlose Zwangsmassnahmen
Allein mit Zwangsmassnahmen zulasten des Strassentransports lässt 
sich nicht mehr Verkehr auf die Schiene bringen. Denn dazu fehlt 
nicht nur die nötige Infrastruktur vor allem im Mittelland 
(NEAT-Zulaufstrecken). Vielmehr gibt es offensichtlich bei SBB Cargo 
auch strukturelle Probleme, wie die anhaltenden Defizite zeigen. 
Insgesamt resultiert daher einzig eine Beeinträchtigung des 
Wirtschaftsstandorts Schweiz, da die einseitige Belastung des 
Strassenverkehrs zu Mehrkosten führt. Entsprechend wäre auch die 
Einführung einer Alpentransitbörse, die ein neues 
planwirtschaftliches Instrument nur auf Kosten der Strasse ist, 
völlig verfehlt.
Teilprivatisierung von SBB Cargo als Lösung
Als Reaktion fordert die ASTAG nebst einer Anpassung des 
Trassenpreissystems, dass SBB Cargo aus den staatlichen Fesseln 
entlassen wird. Der Bund darf nicht mehr Alleinaktionär sein und 
damit politische Vorgaben diktieren, die die Güterbahn in Defizite 
treiben. Als Eckpunkte für eine mögliche Lösung schlagen die 
Transporteure eine Teilprivatisierung vor. Dies würde eine Öffnung 
des Aktionariats bedingen, so dass eine Fremdbeteiligung von 
Industrie und Logistikern an SBB Cargo in der Grössenordnung von 30 
bis 40 Prozent möglich wäre. Dies hätte zur Folge, dass auch der 
Verwaltungsrat von SBB Cargo neu besetzt werden müsste. Die ASTAG 
geht davon aus, dass dabei anstelle der bisher vor allem politischen 
Mehrheiten neu Fachkräfte die Mehrheit im Verwaltungsrat stellen 
müssten. Zudem ist eine Fusion von SBB Cargo und BLS Cargo zu prüfen.

Kontakt:

ASTAG Schweizerischer Nutzfahrzeugverband
Michael Gehrken
Weissenbühlweg 3
3007 Bern

Tel. 079 613 75 64