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Stellungnahme ASTAG: Alpenquerender Schwerverkehr / Dosierungsmassnahmen UVEK

20.12.2001 – 16:47 

Bern (ots) -

Der Schweizerische Nutzfahrzeugverband ASTAG
betrachtete es als positiv, dass der Gotthard-Strassentunnel per
22.12.2001 für alle Fahrzeugkategorien wieder offen steht. Die ASTAG
trägt alle Massnahmen mit, die die Verkehrssicherheit erhöhen. Zu den
Dosierungsmassnahmen nimmt sie folgendermassen Stellung:
1. Der Gotthard-Strassentunnel muss durch bauliche und
verkehrstechnische Massnahmen noch sicherer gemacht werden.
2. Die alternierende Einbahnregelung für den Schwerverkehr ist nur
auf Zusehen hin akzeptabel; das heisst solange, bis die geforderten
Sicherheitsmassnahmen installiert sind. Dies muss bis spätestens
Frühjahr 2002 geschehen, damit die Lage neu beurteilt werden kann.
3. Stauräume auf der Autobahn haben ein grosses Gefahrenpotenzial.
Sowohl die „Task Force Lastwagentransit" als auch die
Steuerungsgruppe Schwerverkehr A2 haben sich aus Gründen der
Verkehrssicherheit klar gegen solche Stauräume ausgesprochen. Diese
Mahnmalpolitik - Management by Stau - ist nicht akzeptabel. Stauräume
auf der Autobahn müssen so rasch als möglich verschwinden. Zudem muss
das sogenannte Gartenschlauchprinzip zur Anwendung gelangen, das
heisst, die Stauräume müssen täglich entleert werden.
4. Die künstliche Reduktion der Kapazitäten am Gotthard um 2000
Fahrzeuge pro Tag verlagert den Schwerverkehr insbesondere auf die
San Bernardino-Route, die für den Transit nicht geeignet ist und
bedeutend mehr Gefahren in sich birgt als der
Gotthard-Strassentunnel.
5. Zur endgültigen Entschärfung im alpenquerenden Verkehr braucht
es zwingend die zweite Strassenröhre am Gotthard.
6. Die jetzige, unhaltbare Situation ist das Resultat nicht
durchdachter, zeitlich nicht abgestimmter verkehrspolitischer
Entscheide. Die Schweiz wurde für europäische 34- und
40-Tonnenlastzüge geöffnet, bevor die erforderliche Infrastruktur
strassen-, bahn- und zollseitig bereitgestellt ist. Die gewünschte
Verkehrsverlagerung auf die Schiene ist heute und bis auf weiteres
nicht realisierbar. Hier liegt das Kernproblem, an dem auch die nun
vorgeschlagenen Massnahmen nichts ändern. Staus und chaotische
Verhältnisse sind vorprogrammiert.

Kontakt:

ASTAG Schweizerischer Nutzfahrzeugverband
Beat Keiser
Weissenbühlweg 3
3000 Bern 14
Tel. +41/31/370'85'70
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