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Positiv und problematisch - das Anlegerschutzverbesserungsgesetz muss sich jetzt bewähren

12.11.2004 – 10:43 

Hamburg (ots) -

Es ist weiterhin fraglich, ob das Ende Oktober
in Kraft getretene Anlegerschutzverbesserungsgesetz (AnSVG) zu mehr
Transparenz führen wird, so das Fazit des zweiten „euro adhoc IR-
Forum 2004“. Die Informationsveranstaltung fand gestern Abend in
München statt. Über 60 Investor-Relations-Fachleute waren auf
Einladung der dpa-Tochter news aktuell in die Räume der Börse
München gekommen, um über das Thema „EU-Marktmissbrauchslinie und
Anlegerschutzverbesserungsgesetz - Mehr Transparenz für den
Finanzplatz Deutschland oder Über-Regulierung aus Brüssel?“ zu
diskutieren. Moderiert wurde die Veranstaltung von Roland Freund,
Geschäftsführer und Chefredakteur der dpa-AFX.
Nach einem Eingangsreferat zu den gesetzlichen Neuerungen von
Elisabeth Roegele, Referatsleiterin Bereich Wertpapieraufsicht bei
der BaFin, hielt Jochen Gutzy seine Keynote zum Thema: „Das AnSVG
im Urteil des Finanzmarktes“. In einer Kurzstudie hatte die
Wirtschaftsmedienberatung MÄRZHEUSER I GUTZY im Auftrag von euro
adhoc 61 IR-Manager befragt. Danach fühle sich die Mehrzahl der
Emittenten ausreichend über das neue Gesetz informiert. Fast die
Hälfte der Befragten rechne sogar mit einer leichten Verbesserung
der Transparenz am Finanzplatz Deutschland.
In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass das AnSVG
positive und problematische Aspekte hat. „Erst die Zukunft wird
zeigen, ob das Gesetz durchgängig praktikabel ist“, meinte Dr. Marc
Feiler, Justiziar der Börse München. Noch bestehe eine
Verunsicherung bei den Emittenten. Nach seinem Empfinden habe aber
die Zahl der Ad-hoc-Meldungen bereits zugenommen. „Ob sich der
Trend fortsetzen wird, wenn die Quartalsberichterstattung vorbei
ist, muss man sehen“, so Feiler.
Allein die steigende Zahl an Ad-hoc-Meldungen werde allerdings
nicht zu mehr Transparenz führen, war sich das Podium einig. „Es
hängt davon ab, inwieweit die Journalisten es schaffen, das ’Mehr’
an Informationen zu verarbeiten“, meinte Martin Hesse von der
Süddeutschen Zeitung. Er sehe die Gefahr, dass die Unternehmen
gegenüber Journalisten zurückhaltender werden. In diesem
Zusammenhang riet Bernhard Wolf, Leiter Investor Relations der GFK-
Gruppe, allen IR-Fachleuten, die Journalisten kontinuierlich zu
informieren. „Transparenz muss gepflegt werden, damit keine
Überraschungen entstehen“, ist Wolf überzeugt. Eine Hilfe wird
dabei der BaFin-Leitfaden zum AnSVG sein. Dieser werde im März 2005
erscheinen, kündigte Roegele an.
Das nächste „euro adhoc IR-Forum 2004“ findet am 25. November in
Frankfurt am Main statt.
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Sandra Striegler
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