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HEV Schweiz - Energiepolitik: Parlamentarische Hauruck-Entscheide sind falsch

02.03.2007 – 15:25 

Zürich (ots) -

Die zukünftige Ausrichtung der Energie- und
Umweltpolitik dominiert die aktuellen politischen Diskussionen. Das
Parlament wird in der bevorstehenden Frühjahrssession ebenso mit
zahlreichen energiepolitischen Vorlagen gefordert sein.
Im Gebäudebereich stellen die energetischen Sanierungen der
älteren Gebäude eine der grössten Herausforderungen der nächsten
Jahre dar. Diese Sanierungen müssen deshalb mit einem konstruktiven
Mix von freiwilligen Massnahmen (wie z.B. das Gebäudeprogramm der
Stiftung Klimarappen) und gesetzlichen Anreizen gefördert und
unterstützt werden. Investitionsfreundliche Rahmenbedingungen bilden
die  unabdingbare Grundvoraussetzung zur Herstellung von
energieeffizienten Liegenschaften.
Dazu müssen folgende Punkte beachtet werden:
1. Energetische Sanierungen werden nur getätigt, wenn sich die
dafür nötigen Investitionen auch durch entsprechende
Mietzinseinnahmen verzinsen lassen. Dies bedingt eine Anerkennung
energetischer Massnahmen als Mehrwert, der auch zu entsprechenden
Mietzinsanpassungen berechtigt. Die von der nationalrätlichen Umwelt-
und Energiekommission  verabschiedete Motion "Verbesserte Überwälzung
energetisch wirksamer Massnahmen im Gebäudebereich" bildet hierzu
eine wichtige Grundlage.
2. Zur Förderung von energetischen Sanierungen braucht es zudem
landesweite  klare steuerliche Anreize in Form von voller
Abzugsfähigkeit der getätigten Investitionen.
3. Der HEV Schweiz unterstützt die Umsetzung von freiwilligen
Varianten des Gebäudeenergieausweises im Sinne eines "Gütesiegels".
Ein Obligatorium  lehnt der Verband jedoch ab, zumal die Einteilung
nach Energieeffizienzklassen für den bestehenden Gebäudebereich mit
zahlreichen Ungenauigkeiten verbunden und damit die Aussage der
Ausweise nicht zuverlässig ist. Der Verwaltungsaufwand für die
Ausstellung von 1,5 Millionen Papierdokumenten würde stattdessen
besser in den Dienst konkreter energetischer Sanierungsprogramme
gestellt werden.
4. Bestehende Energiestandards aus dem Neubaubereich können aus
verschiedenen  Gründen nicht 1:1 auf den Sanierungsbereich angewendet
werden. In der Praxis wäre die Umsetzung bestimmter Standards
technisch nicht oder nur mit unverhältnismässigem Aufwand möglich.
Auch in diesem Bereich ist die Vernunft der Politiker gefragt.
Das Parlament ist nun aufgefordert, in diesem Sinne ein
investitionsfreundliches Anreizsystem für den energetischen
Gebäudebereich zu schaffen und von aktionistischen Papiertigern und
weiteren kostentreibenden Verwaltungsübungen Abstand zu nehmen.
Der Hauseigentümerverband Schweiz (www.hev-schweiz.ch) ist die
Dachorganisation der schweizerischen Wohneigentümer und Vermieter.
Der Verband zählt über 280'000 Mitglieder und setzt sich auf allen
Ebenen konsequent für die Förderung und Erhaltung des Wohn- und
Grundeigentums in der Schweiz ein.

Kontakt:

HEV Schweiz
Ansgar Gmür, lic. oec.
Direktor HEV Schweiz
Tel.: +41/79/642'28'82
info@hev-schweiz.ch

Roman Obrist, lic. iur.
Rechtskonsulent HEV Schweiz
Tel: +41/44/254'90'20