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Rauchen und Trinken verzögern die Wundheilung

15.04.2003 – 09:00 

Lausanne (ots) -

Vor chirurgischen Eingriffen, bei denen Wunden
entstehen, lohnt es sich, rechtzeitig vorher mit dem Rauchen und dem
Alkoholkonsum aufzuhören. Tabak und Alkohol können zu Störungen der
Wundheilung führen. Darauf weist die Schweizerische Fachstelle für
Alkohol- und andere Drogenprobleme (SFA) in Lausanne hin.
Ob eine grössere chirurgische Intervention, eine
Schönheitsoperation oder nur ein Piercing  ansteht: Besser ist es,
die alltäglichen Genussmittel Tabak und Alkohol rechtzeitig vorher
abzusetzen. Denn Zigarettenrauch, Bier, Wein und Schnaps
beeinträchtigen die Wundheilung in Hautgeweben und Knochen.
In der renommierten englischen Medizinzeitschrift Lancet ist
kürzlich eine Studie veröffentlicht worden, die belegt, dass
Patientinnen und Patienten mit einer sechs- bis achtwöchigen
Tabakabstinenz vor dem Operationstermin dreimal weniger
Wundheilstörungen aufweisen als die vor der Operation permanent
Rauchenden. Eine Studie in Deutschland hat ergeben, dass Patienten,
die mehr als 10 Zigaretten am Tag rauchen und regelmässig grössere
Mengen Alkohol trinken, viermal häufiger Probleme mit der Heilung von
Operationswunden haben.
Nicht den natürlichen Mechanismus der Wundheilung stören
Bei der Wundheilung der Haut wird das verletzte Gewebe durch
natürliche Prozesse der Blutgerinnung und der Schorfbildung sowie des
Wachstums von neuem Gewebe und der Narbenbildung langsam "repariert".
Hinsichtlich des Nikotins zeigen Forschungsergebnisse klar, dass es
die Gerinnungsfähigkeit des Blutes reduziert und den Einsatz der
"Fresszellen" (Makrophagen) zur Beseitigung von Wundbakterien
behindert. Gleichzeitig unterdrückt das Nikotin den Aufbau neuer
Gewebezellen. Das Ergebnis sind dann Wundheilungsstörungen, die sich
durch rechtzeitigen Rauchstopp vor der Operation wesentlich
verringern lassen. Eine in der deutschen Ärztezeitung veröffentlichte
Meldung über eine Kölner Studie zu Wundheilungsstörungen hat ausser
dem Einfluss des Nikotins auch auf die Rolle des Alkohols
hingewiesen. Zahlreiche Kliniken legen ihren Patienten und
Patientinnen dann auch nahe, vor Operationen rechtzeitig eine Phase
der Tabak- und Alkoholabstinenz einzulegen.
Quelle: Moller, A.M. et al: Effects of preoperative smoking
intervention on postoperative complications: a randomized clinical
trial. In: Lancet 2002;359, 114-117; Rauchen und Trinken halten
Wunden offen. In: Ärztezeitung, 04.05.2001

Kontakt:

Sekretariat Prävention und Information
Tel. direkt: +41/21/321'29'85
Fax +41/21/321'29'40
E-Mail: dayer@sfa-ispa.ch
Internet: http://www.sfa-ispa.ch