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BFS: Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) und E-Commerce in der Schweizer Wirtschaft

17.07.2003 – 09:15 
(ots) - Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) und 
E-Commerce in der Schweizer Wirtschaft
 Starke Verbreitung von IKT in 
der Schweizer Wirtschaft – gute Platzierung der Schweiz im 
internationalen Vergleich
PC, E-Mail und Internet werden von über 
90% der Schweizer Unternehmen genutzt. Bei anderen Technologien wie 
Intranet und Extranet ist der Verbreitungsgrad jedoch deutlich 
niedriger. Internetgestützter E-Commerce wird von den Unternehmen in 
der Schweiz vor allem zur Beschaffung von Waren verwendet; dies 
trifft für 44% aller Unternehmen zu. Im Gegensatz dazu findet sich 
E-Commerce auf der Verkaufsseite bei nur 16% der Unternehmen. Im 
internationalen Vergleich erreichen die Schweizer Unternehmen bei 
der Nutzung einiger Technologien das Niveau der in Europa führenden 
skandinavischen Länder. Beim E-Verkauf liegt die Schweiz gegenüber 
den nordischen Staaten jedoch im Rückstand. Dies sind die ersten 
Ergebnisse der vom Bundesamt für Statistik (BFS) in Auftrag 
gegebenen und im Herbst 2002 von der Konjunkturforschungsstelle der 
ETH Zürich durchgeführten Umfrage zur Verbreitung von Informations- 
und Kommunikationstechnologien (IKT) sowie E-Commerce in der 
Schweizer Wirtschaft. Hoher Verbreitungsgrad von Informations- und 
Kommunikationstechnologien: Grosse Unternehmen nutzen IKT besonders 
häufig Die Verbreitung von IKT hat 2002 bei den Schweizer 
Unternehmen gegenüber 2000 weiter zugenommen. Einige IKT-Elemente 
(PC, E-Mail, Internet) werden mittlerweile von über 90% der 
Unternehmen eingesetzt. Andere Technologien - z.B. Intranet (27.2%) 
oder Extranet (11.9%) - werden von relativ wenigen Unternehmen 
verwendet, wobei hier von einem eingeschränkten 
Verbreitungspotenzial ausgegangen werden muss, da diese Technologien 
vor allem für viele kleinere Firmen nur von geringem bzw. gänzlich 
ohne Nutzen sind. Die Entwicklung seit 1994 zeigt, dass nach den 
hohen Zuwachsraten gegen Ende der 90er-Jahre die Diffusion von IKT 
insgesamt merklich nachgelassen hat und mitunter nahezu zum 
Stillstand gekommen ist (z.B. PC, E-Mail, Internet, Intranet). 
Geringe Veränderung der innerbetrieblichen Verbreitung von IKT Neben 
der Anzahl der IKT einsetzenden Firmen in der Schweiz interessiert 
natürlich auch das Ausmass deren innerbetrieblicher Verbreitung, 
d.h. wieviele Mitarbeiter durchschnittlich mit der entsprechenden 
IKT arbeiten. Die innerbetriebliche Nutzung von PC ist zwischen 2000 
(durchschnittlich 46% der Belegschaft aller Unternehmen mit IKT) und 
2002 (durschnittlich 43% der Belegschaft) nahezu unverändert 
geblieben. Die innerbetriebliche Verbreitung des Internets erhöhte 
sich im selben Zeitraum von durchschnittlich 29% auf 33% der 
Beschäftigten von Schweizer Unternehmen, die über einen 
Internetzugang verfügen. Das Intranet ist im Jahr 2002 im Vergleich 
zu 2000 innerbetrieblich weniger stark verbreitet. Sofern Intranet 
im Unternehmen existierte, nutzten im Jahre 2000 durchschnittlich 
56% der Belegschaft diese Technologie. Im Jahre 2002 waren es noch 
49%. Nur grosse Unternehmen nutzen auch das Intranet 2002 stärker 
als 2000. E-Beschaffung viel häufiger als E-Verkauf 
Internetbasierter E-Commerce ist auf der Beschaffungsseite stärker 
verbreitet als auf der Verkaufsseite. Vor allem in den 
Hochtechnologiebranchen und bei den modernen Dienstleistungen sowie 
bei grossen und mittleren Unternehmen wird E-Beschaffung 
überdurchschnittlich häufig eingesetzt. Während zwischen 2000 und 
2002 der Verbreitungsgrad beim E-Verkauf (2000: 17%, 2002: 16%) 
nahezu unverändert blieb, stieg dieser bei der E-Beschaffung (2000: 
42%, 2002: 44%) leicht an. Transaktionsvolumen bei der E-Beschaffung 
deutlich höher als beim E- Verkauf Das Transaktionsvolumen des 
internetbasierten E-Commerce zeigt sowohl auf der Beschaffungs-, als 
auch auf der Verkaufsseite eine klar steigende Tendenz. Im 
Allgemeinen rechnet man für 2003 mit mehr als der Verdoppelung des 
E-Verkaufsvolumens gegenüber 2001 (2001: 2.4% des Umsatzes; 2003: 
5.8% des Umsatzes), wobei die Angaben für 2003 sich auf Schätzungen 
jener Firmen beziehen, die internetbasierten E-Verkauf betreiben. 
Insgesamt verbleibt der internetbasierte E-Verkauf somit auf sehr 
niedrigem Niveau. Das E- Beschaffungsvolumen dürfte sich auf 
deutlich höherem Niveau im selben Zeitraum um zwei Drittel erhöhen 
(2001: 4.7%, 2003: 7.1%). Auch hier beziehen sich die Angaben für 
2003 auf Schätzungen; Bezugsgrösse sind dabei jene Firmen, die 
E-Beschaffung betreiben. Beträchtlicher Nutzen des E-Commerce In der 
Verbesserung der Markttransparenz sowie der Beschleunigung der 
Geschäftsprozesse liegen die wesentlichsten Vorteile der E- 
Beschaffung aus Unternehmenssicht. Eine gewisse, wenn auch 
wesentlich schwächere Rolle, spielt daneben auch noch die Senkung 
der Beschaffungskosten. Der Nutzen des E-Verkaufs liegt vor allem in 
der Imagepflege, der stärkeren Kundenorientierung und der 
Erschliessung neuer Märkte. Gleichermassen sind hier der Vorstoss in 
neue Absatzgebiete und die Lancierung neuer Produkte von erheblicher 
Bedeutung. Hemmnisse für den E-Verkauf: Institutionelle 
Rahmenbedingungen sind weiter zu verbessern Die fehlende oder 
ungenügende Eignung der Produkte ist aus Unternehmenssicht das 
wichtigste Hemmniss für die Entwicklung des E- Verkauf. Diese 
Einschätzung teilen sowohl Firmen mit, als auch Firmen ohne 
E-Verkauf. Als zweitwichtigstes Hemmnis zeigt sich die mangelnde 
Bereitschaft der Kunden, über Internet zu kaufen. Von erheblicher 
Bedeutung ist darüber hinaus die ungenügende Rechtssicherheit in 
Bereichen wie beispielsweise der Sicherheit bei der 
Zahlungsabwicklung, dem Datenschutz, der Vertragssicherheit oder 
Warengarantie. Während insgesamt die Rahmenbedingungen für die 
Expansion des E- Commerce in der Schweiz gut sind, stellen die 
fehlenden rechtlichen Rahmenbedingungen einen wirtschaftspolitischen 
Ansatzpunkt dar, dessen Ausgestaltung einer stärkeren Verbreitung 
des E-Commerce zuträglich wäre. E-Beschaffung und E-Verkauf im 
internationalen Vergleich: sehr gute Platzierung der Schweiz. Im 
internationalen Vergleich nimmt die Schweiz sowohl bei der 
Verbreitung von IKT als auch des E-Commerce in der Wirtschaft eine 
gute Platzierung ein. Während in Schweizer Unternehmen der PC, das 
Internet bzw. die Homepage ähnlich häufig zu finden sind wie in den 
in Europa führenden skandinavischen Ländern, zeigt sich beim 
Intranet und Extranet ein deutlicher Abstand nur zum erstplatzierten 
Schweden. Bei der Verbreitung von E-Commerce rangiert die Schweiz 
auf der Beschaffungsseite ebenfalls im europäischen Spitzenfeld und 
folgt beim E-Verkauf den skandinavischen Ländern mit einem durchaus 
aufholbaren Abstand von ca. einem Jahr.
BUNDESAMT FÜR STATISTIK
	Informationsdienst
Auskunft:
Täube, Volker, BFS, Hochschulen und Wissenschaft, Tel. 032 713 68 
20, E-Mail: Volker.Taeube@bfs.admin.ch
Publikationsbestellungen unter: Tel.: 032 713 60 60, Fax: 032 713 60 
61, E-Mail: Ruedi.Jost@bfs.admin.ch 
Neuerscheinung:
BFS aktuell, „Die Verbreitung von Informations- und 
Kommunikationstechnologien sowie E-Commerce in der Schweizer 
Wirtschaft“, Neuchâtel 2000, Bestellnummer: 513-0200
Weiterführende Informationen finden Sie auf der Homepage des BFS 
http://www.statistik.admin.ch
17.07.03