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Eröffnung eines der grössten Delfinarien Europas ruft heftige Kritik hervor!

13.02.2003 – 17:04 

Wädenswil (ots) -

Morgen, Freitag, den 14. Februar, eröffnet in
Valencia, Spanien, Europas grösster Meerespark, der "Parc
Oceanographic". Dieser enthält ein Ozeanarium mit 2500 Sitzplätzen.
Die grosse Attraktion werden vor allem Delfine und Weisswale, auch
Belugas genannt, sein. Doch nur wenige Besucher werden über das Leid
der Meeressäuger erfahren. Die hochsozialen und bewegungsfreudigen
Meeressäuger werden auch heute noch brutal ihren Gruppen und ihrem
Lebensraum entrissen und Tausende Kilometer transportiert, um als
"Clown" in engen Becken ihr künftiges Leben zu fristen.
Die Einfuhr der Waltiere nach Spanien ist aber auch aus
rechtlicher Sicht bedenklich. Die Artenschutzbestimmungen der
Europäischen Union (EU) verbieten den Import lebender Wale und
Delfine für "hauptsächlich kommerzielle Zwecke". Ausnahmen stellen
nur nicht kommerzielle Zwecke wie wissenschaftliche Forschung,
Bildung und Nachzucht dar. Die ASMS weist aber darauf hin, dass die
Nachzucht dieser Tiere in Gefangenschaft äusserst dürftig und die
Qualität der betriebenen Forschung sehr begrenzt ist, da kaum
brauchbare Ergebnisse für den Schutz frei lebender Wale und Delfine
erzielt werden.
Seit mehr als zwei Jahrzehnten wurden zum Beispiel keine Belugas
mehr in die EU importiert, erst der Park in Valencia bricht dieses
Tabu und bestätigt den Trend, dass der internationale Handel mit wild
gefangenen Weisswalen ansteigt. Seit Ende der 1990er Jahre wurden
Dutzende Weisswale in russischen Gewässern gefangen, aber auch direkt
getötet. 1999 exportierte Russland 13 Tonnen Weisswalfleisch nach
Japan. Diese Aktivitäten stehen im Gegensatz zu den Erkenntnissen des
Wissenschaftsausschusses der Internationalen Walfangkommission, der
nur vier der weltweit 29 Beluga-Populationen als "stabil" einstuft.
"Das Artenschutzargument der Delfinarien ist ein Hohn!", sagt die
ASMS und fügt hinzu: "Der Fang lebender Wale und Delfine zerstört die
Sozialstrukturen frei lebender Populationen und stellt eine
zusätzliche Bedrohung für das Überleben der Walgruppen dar".
Der WDCS, Whales and Dolphin Conservation Society, liegen
Informationen vor, dass der spanische Vergnügungspark auch den Import
von Orcas plant. 2002 blieben Fangaktivitäten in russischen Gewässern
noch erfolglos.
Die ASMS und die WDCS fordern die effiziente Umsetzung des
Importverbotes für Wale und Delfine in die EU.

Kontakt:

ASMS
No'lle Delaquis
Mobile +41/76/393'20'60
E-Mail: info@asms-swiss.org
Internet: http://www.asms-swiss.org

WDCS Deutschland
Nicolas Entrup
Tel. +49/89/610'023'95,
E-Mail: nentrup@wdcs.org
Internet: http://www.wdcs-de.org
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